Virag hat geschrieben:
Bin überhaupt nicht mehr auf dem laufenden was Richards Aktivitäten betrifft und war umso entsetzter als ich mir in den letzten Tagen Strike Back "angetan" habe. Für euch ist es wahrscheinlich schon Schnee von gestern, muß mich trotzdem etwas auslassen, weil ich mir den Film weder schöndenken noch schöntrinken konnte
Ich finde die Rollenauswahl von RA ehrlichgesagt ziemlich unverständlich (was den künstlerischen Teil betrifft, nicht den finanziellen!). Die harten Helden mit weichem Kern sind von van Damme und teilweise Schwarzenegger schon in den 80ern viel glaubwürdiger und mit ein bißchen Selbstironie verkörpert worden. Bei diesem Filmgenre und der Handlungsgeschwindigkeit kann RA seine Schauspielkunst gar nicht entfalten und greift deshalb oft auf stereotype Gesten und Gesichtsausdrücke zurück. Ihm dabei zuzuschauen war manchmal wirklich zum heulen
. Wenn er damit auf dem amerikanischen Markt wenigstens punkten könnte, wie vielleicht von ihm und den Produzenten erhofft, aber die können das dort besser und gutgebaute junge Männer mit etwas darstellerischem Talent gibts dort wie Sand am Meer.
Werde die Hoffnung trotzdem nicht aufgeben (hatte mit RA schon viele schöne Stunden
) und mich gleich über neue Projekte informieren, irgendwann muß doch die "Durststrecke" vorbei sein.
Schöndenken bzw. schöntrinken sollte sich natürlich niemand etwas, die Geschmäcker sind natürlich verschieden, dann am besten einfach nicht anschauen.
Was ich nicht so stehen lassen möchte, wenn du Richard mit van Damme und Schwarzenegger in einen Topf wirfst
- da liegen wohl Welten dazwischen- von Selbstironie würde ich bei ihren Rollen eher nicht reden, sondern eher von unfreiwilliger Selbstparodie!Spoof as Spoof can...
Dass Richard auf stereotype Gesten und Gesichtsausdrücke zurückgreift, da kann ich dir auch in keinster Weise zustimmen- er macht aus seiner Rolle und dem, was das -zugegebenermaßen mit einigen Plotholes ausgestattete Drehbuch hergibt- eine glaubwürdige Figur.
Auf Sevetus' Blog gibt's einiges, was die Dame zu seinen Mikroexpressions zu sagen hat,z.B. hier:
http://meandrichard.wordpress.com/2010/ ... er-pudens/Beispielsweise sein Blick am Ende der ersten Folge nach dem Gespräch mit Collinson, einfach
-das soll ihm erst mal einer nachmachen, da grinst er beinahe so kryptisch wie die Mona Lisa mit einem kleinen Hauch von Diabolik, oder die Auseinandersetzung am Ende der letzten Folge.. seine Augen transportieren wirklich sein Inneres nach außen . Richard ist sicher keiner der zum Overacting neigt, wie das leider einige Schauspieler machen- da muss man schon auf die subtilen Details achten- und die sind bei ihm in abundance vorhanden! Außerdem ist natürlich seine Stimme ein wichtiger Faktor- da kommt die Synchronisation einfach nicht hin.
In der Plotline selber sind sicher einige Stereotypen vorhanden und ich fand es auch schade, dass der familiäre Hintergrund insgesamt etwas zu kurz kam-trotzdem halte ich es für sehr spannende und mitreißende Unterhaltung und habe es auch nach wiederholtem Ansehen noch genossen.
Dass, wie du sagst, die Amerikaner das besser können, kann man meiner Meinung nach generell nicht so sagen, ihr Budget ist nur wesentlich größer! Genauso wie der übergroße Patriotismus, der bei solchen Filmen meist von der Leinwand tropft...
Welche Gedanken sich Richard über die Annahme dieser Rolle gemacht hat, wird aus den vielen Interviews zu SB ersichtlich, die er gegeben hat, da müssten im Interview-Thread die entsprechenden Links zu finden sein.
Und wie gesagt, jedem wird er es mit jeder Rolle sowieso nie recht machen können, das muss er auch gar nicht. Es kann sich jede(r) aus seinem Repertoire das herauspicken, was ihm/ihr gefällt.