Dann hatte ich das ja doch richtig in Erinnerung.

Na, das Handy hat Tripp da ja deponiert. Aber woher wusste er, dass Adam und seine Jungs dem Handy auf der Spur waren? Das ist so ein kleines Logikloch...

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So klein ist das für mich nicht. Klar deponiert Tripp das Smartphone da, aber er lockt ja die Familie erst zum Zug, lässt sie dann den Zug verfolgen und dann liegt das Smartphone mitten in der Pampa. Und Tripp kann zeitlich weder so einen großen Vorsprung haben noch Corinnes Phone aus einem Zugfenster geworfen haben (was dann anstatt der Selbstmordtheorie wohl auch die Prices vermutet hätten).

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Das müssen wir wohl so hinnehmen. Ich fands jedenfalls seltsam, dass Tripp sie dorthin locken konnte. Woher sollte er wissen, dass sie das Handy geortet haben? Und schon merkwürdig, dass sie ihn dann nicht gesehen haben.
Und vom Zug hätte er schon seeehr weit werfen müssen...

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Corinne und Thomas hatten wohl gegenseitig diese Ortungs-Apps, so dass Tripp "nur" beobachten musste, ob und wann sich seine Nachbarn in Richtung Bahnhof in Bewegung setzen - so weit, so gut. Aber dann darf man nicht weiter logisch nachdenken, weil Tripp weder eine Tarnkappe noch einen Raketenantrieb als Fußgänger vom nächstgelegenen Bahnhof aus haben kann. Und als der Mega-Hacker und -Techniker wird er auch nicht dargestellt, der das alles mit Trick 17 von zu Hause aus machen kann (und dann sollte man uns auch Tripp vor dem heimischen Bildschirm zeigen, wie er den Erfolg seines Plan beobachtet, nur müsste man das so machen, dass man nicht eindeutig erkennen kann, wer hinter Corinnes Verschwinden steckt).

Hier und an einigen anderen Stellen der Serie darf man einfach nicht tiefer nachdenken. Ich stimme Euch zu, dass der Cast gut ist (nur Mr. Katz und Johannas Assistent sind mir allzu überzeichnet bzw. zu übertrieben), dass Richard gut spielt und dabei erfreulich oft zu beobachten ist, Siobhan Finneran wie immer großartig ist und man alles in allem durch die Serie gut unterhalten wird. Die Serie ist auch besser als das Buch, mit dem ich in vielerlei Hinsicht meine Probleme habe (ist halt das Werk eines Viel- und Schnellschreibers ). So finde ich z.B. in der Serie viel schlüssiger, dass der Stranger Adam (und seinen im Buch nicht existenten Vater Ed) mit der Wahrheit konfrontiert und nicht erpresst, wie alle anderen. Und ich finde auch, dass Chris und ihre Freundin als Zweierteam überzeugender sind als die Gruppe um den Stranger im Buch. Auch die Leiche im Keller als Erklärung dafür, warum Martin Killane partout nicht ausziehen will, hat mich extrem überrascht. Wenn einige dieser Veränderungen auf Richards Konto gehen, dann

Manches ist mir aber auch ein bißchen zu viel an Geheimnissen und Katastrophen, z.B. das auch noch sämtliche Teenager in irgendetwas verstrickt sind oder das Katz Tochter nicht nur krank, sondern auch gleich noch Opfer ihrer Mutter mit Münchhausen Syndrom ist. Und - mit Verlaub - Adam Price ist kein ordinary man in einer durchschnittlichen englischen Mittelstandswelt (dafür ist die Zahl der außergewöhnlichen Ereignisse dann doch zu hoch, herrscht allzu viel Glanz und wird zu wenig Alltägliches gezeigt). Beim Drehen konnten die Macher außerdem einmal mehr nicht widerstehen, Richards Physis und Fitness einzusetzen. Gut für uns, aber ich wage doch zu bezweifeln, dass ein durchschnittlicher joggender Familienvater dermaßen nachhaltig dem Stranger zwischen den Güterzügen nachsetzen kann. Lucas, John P. und Daniel lassen da grüßen.

Meine beiden Hauptprobleme, die ich bereits mit dem Buch hatte, löst leider auch die Serie nicht: Mir scheint das Geheimnis von Corinne, im Vergleich zu den anderen, die der Stranger aufdeckt, recht dürftig, um in diese Katastrophe zu führen bzw. um zu verhindern, dass die beiden sich nicht noch am selben Abend aussprechen. Und warum erzählt Corinne Adam nicht bereits vorher von den Unregelmäßigkeiten in der Vereinskasse, spätestens aber im Anschluss an seine Konfrontation? Ihre - gegenseitig verheimlichte und unaufgearbeitete - Ehekrise liegt doch schon einige Zeit zurück und der Verein hat damit ja auch nichts zu tun (was anders wäre, wenn Adams Kollegin die wäre, die das Geld hinterzieht). Zudem bin ich mit dem Schluss nicht glücklich, weder mit dem im Buch, noch mit dem in der Serie. Ich habe Zweifel, dass das im Kontext der modernen Forensik klappen würde und auch das Johanna das, trotz ihres Verständnisses für Adam, mitmachen würde, auch wenn ich den Dreh letztlich nicht schlecht finde, dass die ständig beschworene Notwendigkeit zur Wahrheit in ein Mega-Geheimnis mündet, denn das regt zum Nachdenken an.

In diesem Zusammenhang finde ich z. B. auch Adams Versuch bedenkenswert, die Situation bei der Preisverleihung durch Lügen zu retten. Denn sind wir mal ganz ehrlich, so ganz ohne kleine Flunkereien würde das soziale Miteinander nicht funktionieren. (Wer sagt schon: Du siehst heute aber schlecht aus. ) In dieser Hinsicht regt die Serie zum Nachdenken und Diskutieren an und ist nicht sooo... schlecht. Nur die volle Punktzahl kann ich persönlich ihr leider nicht geben.

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@Laudine: alle Deine Anmerkungen haben Hand und Fuß und sind objektiv gesehen absolut richtig. Natürlich wurde das Drama auf allen Ebenen dick aufgetragen, aber das ist auch ein Punkt, warum die Serie ein so breit gefächertes Publikum begeistert. So funktioniert TV-Drama!
Ich persönlich kannte das Buch vorher nicht und bin daher vielleicht auch nicht so kritisch in der Beurteilung dieser Serie. Ich fands spannend, mit einer unterhaltsamen Story, einem super Cast - und als Sahnehäubchen ganz viel Richard, der diesmal sogar am Leben bleiben darf.

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Na ja, ich glaub' schon, dass ich weiß, wie TV-Drama funktioniert. Und die meisten im Fandom (und auch darüber hinaus) sind begeistert und dürfen das auch sein. Nur ich bin es halt nicht uneingeschränkt. So ist das einfach.

Übrigens gilt das auch für 'Berlin Babylon' - Vorsicht Threadnappig. Die Serie zündet trotz allgemeinen Begeisterungsstürmen bei mir auch nicht (und auch nicht bei Annette Hess, die vom Fach ist, also durchaus weiß, worauf es ankommt und deren Serien bei mir immer funktionieren ).

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Ich habe keine Probleme damit, über das eine oder andere hinwegzusehen. Man mag sagen, es ist zu viel schöne neue Mittelstandswelt, Olivias Horrorstory und die Story um Mike und die Alpacas sind ein Tick zu viel des Guten, das Ende ist ebenso verblüffend wie anzweifelbar, aber für mich ist die TV-Umsetzung um vieles besser als das Buch.
Es ging mir beim Lesen wie Dir, Laudine: dieses Geheimnis war mir nicht prekär genug, um eine einigermaßen funktionierende Ehe derart ins Wanken zu bringen. Wäre sie fremd gegangen mit wem auch immer, hätte sie was weiß ich veruntreut, dann vielleicht...
Ich mag das Zusammenspiel aller - toll gecastet, quer durch alle Rollen! Ich mag Anthony Heads Vaterrolle sehr, die Ingrid-Chrissy-Kombination strafft den Plot und gefällt mir daher auch besser als die Gruppenkonstellation im Buch. Und das Ende lässt mich das Motiv der Fremden eher nachvollziehen.

Es freut mich, dass Richard mit dieser Rolle nicht nur Spaß hatte, sondern offensichtlich auch Erfolg hat!
@Bellydancer: ja, "Ich schweige für dich" ( ) ist definitiv gute TV-Unterhaltung! Tolles Tempo und spannend gemacht! Und Richard.

P.S.: Ich hoffe allerdings nicht, dass er jetzt Dauergast in Coben-Verfilmungen wird...

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Ich freue mich ja auch über Richards Erfolg, aber ich gebe zu, dass ich nicht unbedingt eine 2. Staffel brauche, auch weil 2. Staffeln ohne direkte Buchvorlage (unabhängig von deren Qualität) nicht selten problematisch verlaufen, und noch mehr Coben-Verfilmungen mit Richard muss ich auch nicht haben, außer Richard schreibt sie entsprechend um. Lieber eine andere Miniserie mit vergleichbar gutem Cast und Unterhaltungswert, den ich 'The Stranger' überhaupt nicht abspreche. Ich kann auch über manches Hinwegsehen, habe ich auch schon oft genug gemacht (nicht zuletzt bei 'Berlin Station', womit man im Fandom bisweilen sehr streng ins Gericht gegangen ist), und habe die Serie - nicht nur wegen Richard, aber doch insbesondere aufgrund seiner quantitativen und qualitativen Präsenz - gern gesehen. Aber wenn alle jubeln, dann darf ich ja mal zur Abwechslung ein paar kritische Anmerkungen abgeben. Und vier Sterne oder 7-8 von 10 Punkten sind ja auch noch lange kein Verriss.

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Das ist vollkommen in Ordnung, Laudine!
Meine Vorbehalte den Coben-Büchern gegenüber kann ich auch nicht ablegen.
Es war als abgeschlossene Serie angelegt und ist für mich auf alle Fälle auch so akzeptabel. Manchmal ist das einfach besser so!
Bei Sternebewertungen tue ich mich schwer - 4 von 5 würden es wohl auch von mir!

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Bewerten ist mein täglich Brot. Und durchfallen lasse ich nur äußerst ungern. Was mir wirklich gefiel und positiv auffiel, war, dass Richard als Adam Price eine große Bandbreite an Gefühlen spielen und abrufen konnte, was nach meinem Gefühl auch gut geklappt hat. Aber das verstärkt dann leider auch wieder die Sehnsucht nach einer richtig anspruchsvollen Rolle in einer Produktion, die mehr als nur ein Randpublikum anspricht, sozusagen einen massentauglichen Francis D.

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Kann ich gut verstehen... Ich möchte ihn nicht unbedingt als DI Jackman in den Fens ermittelnd sehen.... Zumindest müsste/sollte da "nebenher" noch etwas anderes möglich sein, wo er sein Potenzial ausschöpfen und unter Beweis stellen kann. Vielleicht auch ein massentauglicherer Proctor?

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Leider kann man vorher nie sagen, ob etwas, was theoretisch Potenzial hat, sich so entwickelt, wie es sich andeutet. Ich sage nur: 'Berlin Station'. Da verkümmert dann das Flaggschiff eines Streaminganbieters zum Abwicklungsobjekt des Firmenaufkäufers. Richard war schon oft nah dran, aber das letzte Quäntchen Glück etc. fehlt bisher, auch wenn er eine solide Karriere hingelegt hat, was ja in der Branche auch nicht selbstverständlich ist.

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Nee, eine zweite Staffel muss echt nicht sein. Das kann einfach nicht funktionieren, die Story ist doch abgeschlossen. Ich glaube auch nicht, dass so eine Fortsetzung ernsthaft geplant wäre - egal wie erfolgreich diese Serie ist.

PS: Babylon Berlin kann ich übrigens auch nichts abgewinnen. Zwei Folgen haben mir gereicht...

PPS: als Jackman passt er sowieso nicht wirklich, oder? In den Büchern ist die Figur ja etwas jünger, wenn ich mich recht erinnere. Obwohl ich ihn mir trotzdem gut in der Rolle eines „moody detective“ vorstellen könnte.

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In der Presse wurde darüber spekuliert, aber ich finde es so auch rund.

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So ist es! Im Prinzip mag ich es, dass er auf der Suche nach Rollen in den letzten Jahren vielseitige Felder bespielt hat, wenn auch nicht immer sonderlich sichtbar oder erfolgreich. Letzteres auf Zahlen und/oder Qualität der Produktion bezogen.

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