Zwei Briten-Stars Berlin du bist so wunderbar und so nervig!Von
Marc Fleischmann
10.03.16, 13:55 Uhr
Im „Hobbit“ ein Zwerg, im wahren Leben mit menschlicher Größe: Richard Armitage hilft Berlins Flüchtlingen.
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In der „Hobbit“-Trilogie mimte er den König der Zwerge, in Berlin wurde er zum Helfer der Menschen. Hollywoodstar Richard Armitage (44), der in der Hauptstadt gerade die TV-Serie „Berlin Station“ dreht, erlebte die Flüchtlingskrise hautnah. Seit Herbst steht der Brite für die US-Agentenserie vor der Kamera. Darin verkörpert er einen CIA-Agenten, der nach Berlin geschickt wird.
Bereits beim ersten Dreh im September kam Armitage mit der Flüchtlingskrise in Berührung. In einem offenen Brief, den er jetzt bei Twitter veröffentlichte, beschreibt der 44-Jährige, dass die Produktion eilig umziehen musste, weil das für den Dreh gedachte Gebäude als Unterkunft für Asylsuchende dienen sollte. Und er war beeindruckt von der Hilfsbereitschaft in Berlin.
Weihnachten verbrachte der Brite bei seiner Familie, seine Gedanken blieben aber in Berlin, wie er schreibt. Er verfolgte die Neujahrsrede von Kanzlerin Angela Merkel (61), die er als mutig und atemberaubend empfand – hinsichtlich der „Wunden der Vergangenheit“. Damit meint er Krieg und Terror in der NS-Zeit. Die Flüchtlingskrise beschäftigte Richard Armitage immer stärker: „Wir leben in einer Zeit, in der die Angst wächst“, schreibt er in Bezug auf rechte Parteien, die Zulauf bekommen.
„Ich bin nur ein dummer, ziemlich gewöhnlicher Schauspieler“, sagt der 44-Jährige über sich, der aber helfen will. Deshalb packte er Kleidung, Schokolade und Malbücher ein und besuchte eine Flüchtlingsunterkunft in Spandau.
Zuerst sei er nervös gewesen, er hatte Angst, dass sich diese „verzweifelten Leute wie die Tiere im Zoo fühlen“ könnten. Im Heim hatten es dem Hollywoodstar dann vor allem die Kinder angetan, die auf ihrer Flucht nachhaltige Traumata erlebten. Er vergleicht das mit seiner eigenen Kindheit, die sicher und wohlbehütet war. Seine anfängliche Nervosität war übrigens schnell gewichen, weil Richard Armitage bei dem Besuch gelernt hat, dass Flüchtlinge auch nur Menschen mit normalen Bedürfnissen sind, die manchmal weinen, manchmal lachen, aber sich vor allem nach einem sicheren Zuhause sehnen.
Fran Healy
Beim Barte des Propheten: Travis-Sänger Fran Healy (42) geht mit seiner Wahlheimat Berlin ins Gericht.
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Mehr Hass als Liebe für Berlin empfindet Fran Healy (42), der Sänger der Popgruppe Travis („Why Does It Always Rain on Me“). Obwohl der in England geborene und im schottischen Glasgow aufgewachsene Musiker seit mittlerweile acht Jahren in Prenzlauer Berg wohnt, kann sich der 42-Jährige nicht recht mit seiner Wahlheimat anfreunden. Im neuen „Playboy“-Interview zieht Healy vom Leder. Obwohl er mit seinem langen Bart mittlerweile selber wie einer aussieht, bekommen die Berliner Hipster ihr Fett weg. Der Brite bezeichnet sie als „urbane Heuschrecken, die nichts zur Gemeinschaft beitragen, sondern nur dafür sorgen, dass die Preise in die Höhe schießen und die Lebensqualität sinkt, ehe sie weiterziehen“.
Hart ins Gefecht geht Healy auch mit der mangelnden Höflichkeit in Berlin. Zu oft werde er beim Pinkeln angequatscht, ob er derjenige mit dem Regen-Song sei. Der 42-Jährige antwortet dann: „Nein, du bist der Regen-Typ, denn du strullst mir gerade auf die Schuhe.“
Am meisten nerven Healy jedoch die Autofahrer: „Hier ist jeder ein Rennfahrer, ein Schumacher. In Berlin drehen sie alle am Rad.“
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http://www.berliner-kurier.de/berlin/le ... x399516925 Im Grunde nur seinen letzten Tweet in Auszügen wiedergegeben....