So, nachdem ich ein paar Stunden geschlafen habe, versuche ich mal, meine ersten Eindrücke irgendwie festzuhalten. Nicht wundern, wenn es etwas wirr rüberkommt, so viel geschlafen habe ich dann doch nicht, da mich der Film noch lange beschäftigt hat.
Vorab - ich war das Triple-Feature. Allen Filmen ist eines gleich - bei jedem (!) Film gab es bei uns im Kino ne kleinere technische Panne. Film eingefroren oder mitten in der Szene zurückgesprungen. War jetzt bei keiner wichtigen Szene, aber besonders im dritten Teil hat es mich dann schon genervt.
Fangen wir dann also an.
Smaug, die brennende Seestadt, die Flucht des Bürgermeisters (der natürlich alles hat kommen sehen), Bards Kampf gegen Smaug ... alles großartig in Szene gesetzt. Es hätte meiner Meinung nach noch etwas mehr Smaug-Time geben können, ich warte mal auf die SEE.
Dol Guldur fand ich ebenfalls ausgesprochen gelungen. Galadriel im Power-Mode zeigt richtige Frauenpower (da brauchts keine Mary-Sue *hust* Tauriel *hust*), auch der Kampf zwischen Elrond und Saruman gegen die Geister der Nazgul ist einsame Spitze. Und bei Sarumans letztem Satz bin ich auch auf die SEE gespannt.
Nun kommen wir zu denen, um die es im Hobbit eigentlich gehen sollte - den Zwergen. Hier sticht natürlich vor allem Thorin heraus.
Das Gold bzw. die "Drachenkrankheit" hat ihn völlig im Griff, Balin macht sich berechtigte Sorgen. Immer mehr entfernt er sich von dem Zwerg, der er ist und wird zu einem selbstsüchtigen, kaltherzigen Wahnsinnigen, der Verrat in den eigenen Reihen wittert. Bezeichnendste Szenen sind für mich neben anderen als er sich stimmlich immer mehr an Smaug annähert oder als er Bilbo töten will. Oder als er Dwalin, der ihm ins Gewissen redet, androht, ihn zu töten. Doch im Gegensatz zu seinem Großvater schafft er es schlussendlich, den Wahn zu besiegen und eilt Dain zu Hilfe. Ich habe Richard jede Emotion abgekauft, es war wirklich die beste darstellerische Leistung in der Trilogie für mich.
Thorin vs. Azog
Der Kampf auf dem Eis war - ich wiederhole mich vermutlich - großartig inszeniert. Fast hatte ich Hoffnung, dass Thorin doch überlebt. Aber als Azog dann mit geschlossenen Augen unter dem Eis treibt, war mir klar, was passieren wird. Unzählige Horrorfilme, etc. gehen eben nicht spurlos an einem vorbei. Außerdem wäre es - so sehr ich es mir doch gewünscht hätte - ein Frevel, Thorin überleben zu lassen.
Beim Abschied von Bilbo hatte ich schon Tränen in den Augen, als Bilbo dann um Thorin weint, hab ich hemmungslos mitgeheult. Für mich der bewegendste Tod und Abschied.
Kili und Fili
Filis Tod hab ich gar nicht so realisiert, bei Kili war mir von vornherein klar, dass es was mit Tauriel zu tun haben wird. Auch wenn er die Orks ja zunächst angreift, um seinen Bruder zu retten. Auch bei ihm gibt es dann eine schmalzige Verabschiedungsszene mit Tauriel, die mich aber im Gegensatz zu Thorin/Bilbo nur marginal tangiert hat. Dass Fili keine richtige Abschiedsszene erhalten hat, fand ich daneben
Legolas und Thranduil
Thranduil hat mich über lange Zeiten genervt. Wegen seinem Bling-Bling will er Thorin vernichten - wieso sich alle auf Thorins Gier fixieren, erschließt sich mir nicht. Einen Krieg wegen ein paar Diamanten spricht auch nicht gerade für ein genügsames Wesen. Und als die Schlacht (zu) verlustreich wird, will er einfach abhauen.
Legolas trotzt der Schwerkraft, da gibts einige WTF-Szenen für mich. Dass er Bolg tötet, fand ich persönlich suboptimal. Im Buch ist es Beorn, der zwar im Film dazustößt. Aber wenn er nicht Bolg töten darf, hat er für mich ehrlich keine Daseinsberechtigtung im Film.
Die Schlacht der fünf Heere ist in perfekter Jackson-Manier, tolle Aufnahmen der Gruppenschlachten. Dain hat mir auch sehr sehr gut gefallen.
Gibts auch was zu lachen im Film? Ja, Alfrid ist der komödiantische Alleinunterhalter im Film. Opportunismus und Feigheit in Reinform
Toll auch die letzten Szenen
Bilbo kehrt gerade noch rechtzeitig zurück, um den totalen Abverkauf seines gesamten Hab und Gutes zu verhindern. Als er dann alleine in seiner fast leeren Höhle steht, den Ring in der Hand, war das schon ein großes Gefühl. Auch als man dann den alten Bilbo mit dem Ring sieht und Gandalf an die Türe klopft. Am liebsten hätte ich mir danach noch LOTR angesehen.
Edit: Bilde ich mir das nur ein, oder ist Bain in BOTFA jünger als in DOS?
Und da ich jetzt eh schon am editieren bin. Schlussendlich mein - vorläufiges, auf der deutschen Synchro basierendes - Fazit zur Hobbit-Trilogie.
Zwar wird der Herr der Ringe nicht erreicht, was aber aufgrund von Plot und Ausgangsmaterial (hey, das Buch ist nicht mal so dick wie das erste HDR-Buch.) nicht wirklich überraschend kommt. Dennoch gehört die Trilogie und jeder der einzelnen Hobbit-Filme zu den besten Fantasy-Filmen (neben Herr der Ringe).
Edit die zweite: Der Abspann war phänomenal. Das tolle Lied von Billy Boyd und dann noch die Photorealistic-Zeichnungen von John Howe und die Skizzen von Alan Lee