Vor ein paar Monaten war Andreas Fröhlich (Bob Andrews von den drei ??? und Synchronsprecher für u.a. Gollum) in unserer Buchhandlung und hat das neueste Hörbuch von Walter Moers vorgestellt. Am Ende hat er von selber über die Herstellung der Synchronisation des Hobbittrailers erzählt. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er selber die "Übersetzung" geschrieben und war für die Zusammensetzung der Hörspieler (so nennt er selber seinen Beruf) verantwortlich. Nun aber zu dem was er gesagt hat:
Er hat offen zugegeben, dass er deutschsprachige Trailer immer grottig findet (auch wenn er selber daran gearbeitet hat). Die Zeit ist einfach viel zu knapp, als dass man daran feilen könnte. Deshalb werden auch einfach nur Schauspieler genommen, die zur Zeit vor Ort (in diesen Fall, sich rund um Berlin aufhalten) sind. Es heißt definitiv nicht, dass diejenigen, die den Trailer sprechen, auch die endgültigen Synchronsprecher sind. Auszuschließen ist es natülich leider auch nicht.
Die Filmversion wird also ein wenig sorgfältiger bearbeitet. Auch er sagt, dass Peter Jackson höchtpersönlich die Stimmen aussuchen wird. Zumindest für die Hauptprotagonisten. Er bekommt Tonaufnahmen von verschiedenen Sprechern zugesandt und er entscheidet dann.
Zu bedenken ist allerdings, dass auch für den Film nicht viel Zeit zur Verfügung stehen wird. Die Filmindustrie hat halt große Angst (leider zu Recht) vor Spoilern und das die Filme bereits vorm Kinostart schon als Raubkopien durchs Internet kursieren, deshalb die kurze Zeit. Und keiner der Mitarbeiter bekommt den richtigen Film zu sehen. Selbst diejenigen, die das "Drehbuch" schreiben sehen nur eine schwarze Leinwand mit den Köpfen als einzigen Auschnitt. (noch nicht mal den ganzen Körper bekommen sie zu sehen!
Deshalb ist es echt trickig für die. Z.B., wenn wir jetzt wieder vom Trailer sprechen: da ruft Bilb "wait", als er den Zwergen hinterherläuft. Als deutscher Übersetzter, der die Geschichte nicht kennt weiß nun gar nicht, wer da warten soll, eine oder mehrere Personen? Also "warte" oder "wartet".
Andreas Fröhlich legt einem übrigens ans Herz, sich immer die Originalversion anzusehen, da die Synchronisation nun mal wirklich nicht an die Qualität herankommen kann. Nur leider find ich das nicht so einfach, da ich kaum jemanden kenne, der den Film mit mir auf englisch gucken will und allein will ich ihn nicht sehen. Zumindest nicht beim ersten gucken, das Austauschen hinterher ist doch fast das schönste am Kino schauen. Deshalb habe ich folgenden Plan:
1. Film in deutsch (normale Version, 3D lenkt mich zusehr von der Geschichte ab) mit Freunden angucken
2. Film in englisch (allein) angucken
3. Film in 3D (wohl auf deutsch, glaub kaum, dass das Original in die umgerüsteten Kinos kommt) mit Freunden angucken.
Ha! Endlich gibt es genug Ausreden, mehrmals in den gleichen Film zu gehen!