|
Arthlin's princesse enchantée |
|
Registriert: 14.03.2007, 15:20 Beiträge: 5053 Wohnort: In a land of myth and a time of magic...
|
Maike hat geschrieben: Thanks to Annette: Le Monde Wow, in diesen blogs wird sich ja sehr intensiv mit der Serienlandschaft in UK und den USA beschäftigt! Ich habe den Spooks-Kommentar mal schnell übersetzt: "Spooks (Staffelfinale) - Der Terror erhebt sich im Osten
Spooks, dessen siebte Staffel bei der BBC endet, hinterlässt immer dieses ambivalente Gefühl: auf der einen Seite eine große Begeisterung, durch eine Serie mit atemloser Handlung, intelligent gesponnenen Intrigen und Figuren, die in einer Mischung aus extremer Moderne und leicht altmodischer Tradition so lebendig dargestellt sind wie es nur die Briten zu unterhalten verstehen. Auf der anderen Seite eine verkürzte Anzahl von Folgen (nur acht diese Staffel), die in einem schwindelerregenden Tempo vorüberziehen und einem leicht benommen und überfordert zurücklassen. Jede Folge (in der englischen Version) dauert eine Stunde. 60 Minuten, das ist viel, aber noch immer nicht genug, um unser Verlangen zu stillen, Harry Pearce (der großartige Peter Firth) im Mantel mit Velourskragen zu beobachten, wie er einerseits den MI5 meistert und mit der gleichen Selbstsicherheit einen russischen Spion in den Toiletten der Londoner U-Bahn erdrosselt. Ein achtes Opus ist schon angekündigt und wird im Herbst 2009 ausgestrahlt, mit der unerschütterlichen Ros Myers (Hermione Norris) und dem Rückkehrer Lucas North (Richard Armitage), aber ohne Connie James (Gemma Jones), aus einem Grund, den die Verschwiegenheit uns zu erklären verbietet, für all jene, die bislang noch nicht die letzten Abenteuer der Mieter des Thamse House gesehen haben. Besondere Erwähnung für die Leistung von Gemma Jones, die in den letzten zwei Folgen erstaunlich ist.
Diese siebte Staffel hat eine bemerkenswerte Balance zwischen punktuellen Geschichten und einer übergreifenden Rahmenhandlung gefunden, die von der Rückkehr des "Russlandhauses" geprägt ist [gemeint ist die Anlehnung an John Le Carrés gleichnamigen Roman]. Die Relevanz dieser Themenwahl wird durch jüngste Ereignisse bekräftigt, die im europäischen Osten seit einigen Monaten das Zeitgeschehen bestimmen. Auch, wenn man noch nicht zum Kalten Krieg zurückgekehrt ist, gibt es keinen Zweifel, dass Mütterchen Russland die fortschreitende Ausdehnung der EU und NATO auf Länder, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine brutale Eiszeit erfahren haben, nicht gerade wohlwollend betrachtet. Ohne Geheimnisse zu verraten, können wir offenbaren, dass der MI5 sich wieder mit einer langwierigen Operation nahmen Sugarhorse konfrontiert sieht, die darauf abzielt, die Überwachung Russlands nach dem Zusammenbruch des Sowjetblocks aufrechtzuerhalten. In der Zwischenzeit hat sich auf der anderen Seite das, was einmal der KGB war, eine Operation gleicher Art ausgedacht, um seine Präsenz im Westen zu bewahren.
Es ist nicht, dass man die Nase voll hat von islamistischen Terroristen und anderen mehr oder minder nie erlahmenden Splittergruppen der "Schurkenstaaten", aber man muss gestehen, dass die Geschichten weitaus packender sind, weil diese Grundlage eine unvergleichbare Menge an Inhalten bietet, da es nun zwei Systeme sind, die sich gegenüberstehen. Es geht nicht mehr einfach darum, die Mittel zu finden, eine Bombe in einem Bus oder einer Bahnhofshalle explodieren zu lassen (nicht, dass nicht auch so etwas interesssant wäre, das habe ich nicht gesagt), es dreht sich vielmehr um Manipulationen, Lügen, Doppel- oder Dreierspiele, die grundlegende Wandlung von Personen und Situationen, ständige Ungewissheit. Man empfindet stets eine Faszination, zu sehen, wie die Lügen zum Ausdruck kommen, vor allem, wenn der Lügner davon überzeugt ist, die Wahrheit zu hüten.
Nur um denjenigen ein wenig den Mund wässrig zu machen, die durch diese siebte Staffel in Versuchung geführt werden, genau wie Harry Pearce höchstpersönlich, der einige Emotionen erfahren wird. Die Drehbuchautoren haben keine halben Sachen gemacht und nicht den Weg des geringsten Widerstands gesucht. Sie haben sich in gewissem Maße keinerlei Schranken im Bereich des Machbaren auferlegt. Der Schluss lässt ein wenig verblüfft zurück.
Ein einziger Vorwurf (immer derselbe), der mit der Zeit an Relevanz verliert: die Lösung der Rätsel ist gelegentlich zu schnell. Aber das ist seit dem Beginn so, es wurde zu so etwas wie einem Markenzeichen der Serie. Das alles spielt sich in einem dramaturgischen Schlag ab, genau in dem Moment, wo man wieder zu Atem kommt."
_________________ "A flicker of light amidst an ocean of darkness." Rumplestiltskin ღ Belle
|
|