Spooks zum Frühstück - und der Tag fängt gut an.
Puh, wie Claire und Julie schon festgestellt haben, ist die Folge ein wenig wirr. In diese ganze Al-Qaida-Terrorzellengeschichte wird man als Zuschauer ziemlich unvorbereitet reingeworfen. Ben ist eigentlich schon drin, wenn die Folge anfängt, es fällt einfach schwer nachzuvollziehen, wie dicht bestimmte Ereignisse zusammenliegen, darum wirkt gerade diese Folge unglaublich komprimiert, so, als hätte sich das alles an einem einzigen Tag abgespielt.
Ben und Jo zeigen in dieser Folge Gefühle, die man als wahrer Spook vermutlich nicht haben darf und werden dafür auch von Lucas (Ben) und Connie (Jo) gerügt. Dabei ist gerade Jo nach der Explosion stark traumatisiert.
Bernard Qualtrough, der alte Knabe, mit dem sich Harry über das Zuckerpferdchen unterhält, ist wohl bei weitem nicht so harmlos und tüddelig, wie er tut. Von dem werden wir sicherlich noch hören...
Sowohl Ros, als auch Lucas sind in dieser Folge sehr ähnlich rübergekommen. Nach der Erschießung von Bens WG-Kollegen, ist sowohl Ros ziemlich kaltschnäuzig (einer weniger), ebenso ist Lucas ziemlich frostig, als Ben Mitgefühl für den Erschossenen zeigt, der doch geglaubt habe, es handle sich nur um eine Generalprobe. Die Szene zwischen Lucas und Ros am Ende zeigt auch eine Annäherung dieser beiden Agenten, die eigentlich niemandem vertrauen - im Höchstfall tatsächlich nur den eigenen Kollegen, mehr, als Familie oder Freunden. (wie traurig ist das bitte?
)
@Waterboarding
Die Flashback-Szene war toll eingeleitet. Dieser Wasserschwall von der Brücke runter mit dem Übergang in den Folterkeller war sehr gut gemacht. Die Szene selbst (s/w) war durch die vielen, schnellen Schnitte nicht immer genau zu erkennen, die Schreie von Lucas dafür um so deutlicher zu hören. Ich bin gespannt, was sich hinter dem sagenumwobenen sugar horse verbirgt.
Alles in allem eine (von der Story) her eher mittelmäßige Folge, die allerdings alle Spooks auch in emotionalen Momenten "erwischt". Jo und Ben ganz offensichtlich, Harry, als er sich an seinen alten Mentor wendet (sonst ist Harry immer der "Starke", jetzt sucht er Rat), Ros, als sie am Ende tatsächlich ein richtig warmes Lächeln für Lucas hat und Lucas selbst, als sich Marlin vor seinen Augen erschießt - und natürlich in der Flashback-Szene.
Richard hat mir wieder sehr gut gefallen, er kriegt wirklich toll diese Mischung aus "cooler Spook" und von den eigenen Dämonen gejagter Mensch hin. Seine Mimik ist immer hervorragend dosiert und obwohl schon klar wird, dass LN ein harter Hund ist, wirkt er nicht so unsympathisch dabei, wie Ros. Ähm... falls Ihr versteht, was ich meine. Ros kommt eigentlich immer wie eine blöde Ziege rüber, selbst in Bettszenen mit Adam (wo es nun wirklich an der Zeit gewesen wäre, die Maske der beinharten Agentin fallen zu lassen), konnte sie sich allenfalls für ein paar Sekunden fallen lassen, bevor sie ihren Schutzschild wieder oben hatte. Lucas hat auch einen solchen Schild, doch der fällt bspw. beim Zusammentreffen mit seiner Frau in sich zusammen und er zeigt seine verletzliche Seite.
Nach drei Folgen Spooks-extreme-watching innerhalb von 2 Tagen bin ich jetzt ehrlich gesagt froh, eine Pause einlegen zu dürfen - aber ich freue mich sehr auf nächste Woche!