Nicole1971 hat geschrieben:
Bellydancer hat geschrieben:
Nicole1971 hat geschrieben:
Dear Richard,
should for the general shorting of The Crucible, the proposal can be given that the one or two minutes where Proctor undresses to wash himself, will be removed: please speak out for to ensure that it stays. Namely, there is a person in the German forum that the opinion is, it does not belong to the play while I and many others think it belongs to it. And honestly, if you wouldn't want to do this, then you would certainly not agree with this - am I right?
Das ist nicht Dein Ernst, oder?
Nein, Bellydancer, das habe ich nur ironisch gemeint.
Dann bin ich ja beruhigt...
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Um noch mal auf das Stilmittel „Nacktheit im Theater“ zu kommen: ich gehe regelmäßig und häufig ins Theater. Auch wenn es in den meisten Fällen „nur“ unser Kleinstadttheater ist, so habe ich auch dort schon viele gute Inszenierungen von großartigen Stücken erleben können. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass man sich in der Tat sehr häufig und teilweise schon fast inflationär dieses Stilmittels bedient. Dagegen habe ich in den meisten Fällen auch nichts einzuwenden, sofern es denn angebracht ist und dem Stück entgegenkommt. Die eigene Verletzlichkeit, Sinnlichkeit oder auch Erotik können so unter Umständen hervorragend in Szene gesetzt werden.
Wenn die Nacktheit aber nur eingesetzt wird, weil man sich als modern und weltstädtisch geben und vom „miefigen“ Image des Kleinstadttheaters absetzen oder weil man den Zuschauer schockieren und/oder provozieren will, empfinde ich solche Szenen als komplett überflüssig. Warum sollte es beispielsweise nötig sein, bei einer Inszenierung der Zauberflöte den Papageno splitterfasernackt über die Bühne hüpfen zu lassen? So etwas dient einzig und allein als kontroverser Showeffekt, der zumindest die vielen grauhaarigen Theaterbesucher verstört.
Nun habe ich selbstverständlich The Crucible (noch) nicht gesehen, aber nach dem, was ich über das Stück weiß und was ich bisher über diese Inszenierung gelesen habe, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Waschszene durchaus ihre Berechtigung hat und glaube auch beim besten Willen nicht, dass hier einzig die anwesenden weiblichen Zuschauer und Fans mit dem Anblick von Richards zugegebenermaßen attraktiven Body verwöhnt werden sollen. Und selbst wenn, dann fände ich so eine Szene wahrscheinlich trotzdem nicht aufdringlich, überflüssig oder peinlich.
Aber es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, was er von solchen Szenen im Theater halten mag – ganz gleich, ob nun ein wohlgeformter Richard Armitage auf der Bühne steht oder ein schwabbeliger Mr. X.