Zwei Kurzerwähnungen:
Zitat:
Filmdreh in Berlin Ein Komparse im Endzeitdrama
Von
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Stefan Strauß
13.08.17, 20:57 Uhr
Als der schwarze Wagen mit den getönten Scheiben in die Einfahrt zum Ministerium für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe biegt, stürmen die Demonstranten los. Sie sind aufgebracht und wütend. Ein Herr im Anzug wedelt mit wichtigen Dokumenten, er hält die Papiere dem Fahrer an die Scheibe. „Ich habe eine Genehmigung!“, brüllt er. Eine verzweifelte Mutter hebt ihr Kind hoch. Auch sie schreit laut. „Hilfe! Bitte!“ steht auf ihrem Pappschild. Wütende Menschen schlagen ihre Fäuste auf das Auto, ein gelber Farbbeutel knallt auf die Karosse. Schwer bewaffnete Bundeswehrsoldaten drängen die Demonstranten ab, der Wagen rollt langsam durch die verbarrikadierte Einfahrt des Ministeriums. „Danke!“, ruft der Regisseur.
Lachend und etwas außer Puste vom Gedränge ums Auto wischen sich die Demonstranten die Reste des geplatzten Farbbeutels von ihrer Kleidung. Sie könnten die gelben Spritzer auch essen. Es ist Pudding und die ganze Aufregung nur gespielt. So ein Ministerium gibt es nicht, Demonstranten und Bundeswehrsoldaten sind Komparsen, die Einfahrt führt zu einem Hotel am Tiergarten und der „seriöse Anzugmensch“, wie es im Drehbuch steht, ist der Autor dieses Textes in einer kleinen Rolle als Statist.
Flucht aus der Stadt
„Acht Tage“ heißt das Endzeit-Szenario, das die Münchener Filmproduktionsfirma Neuesuper für den Bezahlsender Sky bis Oktober in der Region Berlin-Brandenburg dreht. Es sind die letzten Tage der Menschheit. In Europa wird ein 60 Kilometer großer Meteor einschlagen, die Aufprallzone liegt mitten in Europa, das wird wohl niemand überleben. Und so fliehen die Bewohner aus der Stadt, wollen nach Amerika oder suchen einen sicheren Platz im Bunker. Doch das klappt nicht.
Seriöser Anzugmensch: Dreharbeiten vor einem Hotel in Tiergarten. Der Autor musste die Szene mehrmals wiederholen. Dann war sie gut.
Bisher haben die Menschen in Berlin nicht viel von der spektakulären Produktion mitbekommen. Doch am vergangenen Freitag, am 29. von 78 Drehtagen, sah es rund um den Hausvogteiplatz in Mitte genauso aus, wie man sich einen Weltuntergang vorstellt. Am frühen Morgen hatte die Crew von der Requisite die Taubenstraße mit ihren gepflegten Altbauten und Büroetagen zur Katastrophen-Filmkulisse hergerichtet: Überall liegt Dreck, Mülltonnen qualmen, es herrscht Chaos in der verwüsteten Stadt. Die Menschen hetzen durch die Straßen, zur U-Bahn und plündern Läden. Alle haben Angst.
In einem altem Volvo sitzen zwei bekannte Schauspieler, umgeben von Scheinwerfern, Mikrofonen und Kameras. Henry Hübchen, der Mann am Lenkrad, beichtet seinem Sohn, gespielt von Fabian Hinrichs, eine Lebenslüge. Die Zeit drängt, kurz vor dem Weltuntergang spitzen sich die Konflikte in den Familien zu. Im Hintergrund dieser Szene rennen die Komparsen mit Taschen und Rucksäcken durch das Bild. Bewaffnete Polizisten patrouillieren.
Schnell erscheinen am Freitagmorgen die ersten Handyfotos dieser dystopischen Szenerie im Internet. Solche Szenen sieht man nicht oft. Der Drehort wird abgesperrt, Details der Handlung und Dialoge soll niemand mitbekommen. Zu groß ist die Sorge, jemand könnte Ideen der Serie kopieren und schneller vermarkten. Denn erst ab Herbst 2018 können sich Sky-Abonnenten die Serie „Acht Tage“ im Fernsehen anschauen.
Die Produzenten haben bekannte Schauspieler mit Rollen besetzt, allein drei Tatort-Kommissare spielen mit: Neben Hübchen und Hinrichs (Tatort Nürnberg) sind auch Mark Waschke (Tatort Berlin) und Christiane Paul als Eltern einer fliehenden Familie aus Berlin dabei, ebenso Devid Striesow (Tatort Saarbrücken), Nora von Waldstätten, Veit Stübner, Anna Lena Klenke und Claude Heinrich. Regie führen Michael Krummenacher („Heimatland“) und Stefan Ruzowitzky („Anatomie“, „Die Fälscher“, „Das radikal Böse“, „Die Hölle“).
In der Mittagspause steht der 55-jährige Oscar-Preisträger Ruzowitzky am Essenwagen gegenüber vom Gendarmenmarkt und rührt entspannt in einem Becher mit schwarzem Tee. Zum vierten Mal drehe er in Berlin, erzählt Ruzowitzky. Die Stadt sei für diese Serie sehr wichtig, es gehe schließlich um das politische Berlin mit seinen Regierungsgebäuden und Ministerien. Er mag die Berliner Kulisse, „diese Mischung aus historischen und neuen Gebäuden“.
Während die Filmcrew zwischen Schaschlik mit Bratkartoffeln und gebratenen Auberginen sowie frischem Salat und Schokocreme wählen kann, bekommen die etwa 50 Komparsen Spaghetti mit Tomatensoße. Ihr Quartier befindet sich in einem Gebäude der Humboldt-Universität am Hausvogteiplatz. Ein Hörsaal im Erdgeschoss dient in diesen Tagen als Warteraum für die Komparsen. Die Kostüme der Statisten hängen dort gut sortiert auf Kleiderständern: Hemden, Jacken, Schuhe, Pullover, Brillen. Die Maskenbildnerinnen schminken jedem Komparsen das passende Aussehen. Müde und lädiert sollen die Menschen aussehen. Bloß nicht erholt und gebräunt, erklärt eine Maskenbildnerin und zeichnet mit dunklen Farben Augenringe, Falten und eingefallene Wangen in die Gesichter.
Als Komparsen oft gebucht
Die Filmcrew ist freundlich. Der Zeitplan ist eng, jede Verzögerung erhöht die Kosten der Produktion. In diesem Gewusel den Überblick zu behalten, erfordert Konzentration und Ruhe. Der „seriöse Anzugmensch“ braucht jetzt dringend sein Kostüm. Eine Mitarbeiterin fährt sofort los und holt mehrere Exemplare aus dem Fundus. Ein Bus bringt die Komparsen zum nächsten Drehort ans Hotel in Tiergarten. Während der Fahrt unterhalten sie sich über ihre Jobs beim Film. Manche zählen Namen bekannter Serien und Schauspieler auf, einer erzählt von seiner Rolle als Leibwächter von Hitler im Film „Er ist wieder da“. Die meisten Komparsen sind erfahren und werden oft gebucht. In Berlin ist es nicht schwer, einen Job als Komparse zu kriegen.
Internationale Produktionen wie „You Are Wanted“, „Babylon Berlin“ „4 Blocks“, „Berlin Station“ und „Homeland“ wurden jüngst in Berlin und Brandenburg gedreht. Weitere Produktionen sind geplant, etwa „Der Ballon“ mit Michael („Bully“) Herbig, „Fack Ju Göhte 3“, „Buback“ von Dominik Graf, „Gundermann“ von Andreas Dresen und neue Folgen von „Hanni & Nanni“.
„Acht Tage“ bekam 500.000 Euro
Das Medienboard Berlin-Brandenburg fördert derzeit 31 neue Filmprojekte mit 4,8 Millionen Euro. Im Jahr 2016 gewährte die Einrichtung 26,5 Millionen Euro für internationale Projekte, „Acht Tage“ bekam 500.000 Euro. Zusammengerechnet arbeiteten die Filmfirmen 5000 Drehtage in der Region. „Berlin ist mit seiner wechselvollen Geschichte ein Ort voller Mythen, aber auch die Stadt der Kunst und der Freiheit, weltweit ein Sehnsuchtsort der Kreativen“, sagt Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin der Filmförderung des Medienboard Berlin-Brandenburg, der Berliner Zeitung. „Von Drama über Action bis Romantic-Comedy. Die Stadt bietet viele fantastische Originalmotive – von historisch zu gegenwärtig bis futuristisch.“ Und sogar bis zum Ende der Welt.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/filmdreh-in-berlin-ein-komparse-im-endzeitdrama-28161798Zitat:
Sommer, Sonne, Dreharbeiten - mit Til Schweiger, Caroline Link, Detlev Buck, Andreas Dresen und aufregenden Serien18.08.2017
Berlin/Potsdam – Drehen, wo Touristen Sightseeing und auf dem Land Urlaub machen! Die Filmteams packen dieser Tage zwar nicht die Badehose ein, dafür aber ihr Equipment aus - an Deutschlands Film- und Serienstandort Nr. 1! So wechselvoll das Wetter, so vielfältig sind die Stories, die in Berliner Kiezen und vor Brandenburger Landschaften in diesem Sommer mit und ohne Unterstützung des Medienboard für die großen und kleinen Screens entstehen.
Auf den Hund kommen Detlev Buck und seine Crew ab Anfang September. Dann starten die Dreharbeiten zur Komödie "Wuff" (DCM Pictures) über Vierbeiner und ihre Menschen in Lebens- und Liebeswirren. Medienboard-geförderten Auslauf vor der Kamera bekommen u.a. Frederick Lau, Emily Cox, Kostja Ullmann, Marie Burchard & Zeitungskolumnist Harald Martenstein sowie die Hunde Bozer, Elfriede & Toshi auf dem Tempelhofer Feld, am Lokdepot Schöneberg und in Kreuzkölln.
Turbulent geht's ab Ende August auch in Til Schweigers neuer Komödie (Barefoot Films) zu, wenn 3 Kumpels mit Mitte 40 lernen müssen, erwachsen zu werden. Der Regisseur versammelt um sich u.a. Katharina Schüttler, Milan Peschel, Samuel Finzi, Stefanie Stappenbeck und Jeanette Hain. Gedreht wird an malerischen Orten, u.a. in Ostprignitz-Ruppin und Märkisch-Oderland.
Hollywood loves Hauptstadt: Für den Episodenfilm "Berlin, I love you" (Walk on Water Films) steht US-Star Mickey Rourke ab Ende August ebenfalls für Til Schweiger vor der Kamera - zusammen mit Model Toni Garrn. Verschiedene Regisseure drehen eine Hommage an Berlin - und an die Liebe. Zum Love-Cast gehören auch Keira Knightley, Helen Mirren, Diego Luna, Jim Sturgess & Patrick Dempsey, der sein Regiedebüt gibt. Eine bunte Truppe um Marleen Lohse, Heiko Pinkowski, Jeremy Mockridge und Max Mauff begibt sich in Erik Schmitts Debütfilm "Story of Berlin" (DETAiLFILM) auf die Suche nach einer geheimnisvollen Uhr. Ihre Tour führt sie bis auf den Teufelsberg und sogar unter die Erde.
In die Luft geht Elmar Wepper in Florian Gallenbergers Komödie "Grüner wird's nicht" (Majestic Filmproduktion) zurzeit in Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) - als grantelnder Gärtner, der mit seinem alten Doppeldecker-Flugzeug allen Sorgen davon fliegt. Mit von der Partie: Dagmar Manzel, Ulrich Tukur, Sunnyi Melles und Nachwuchsentdeckung Emma Bading. Noch mehr Reisende: Im September tuckern Lars Eidinger & Bjarne Mädel auf ihren Mofas u.a. durch Zossen (Teltow-Fläming) und Finowfurt (Oberbarnim) in die Hauptstadt. Das Duo spielt in Markus Gollers Roadmovie "25 KM/H" (Sunny Side Up) ein zerstrittenes Bruderpaar, das lernt, wie wichtig Familienbande sind. An dessen Seite u.a. Wotan Wilke Möhring, Alexandra Maria Lara & Sandra Hüller.
"Der Junge muss an die frische Luft" (UFA Fiction, Feine Filme) findet Oscar-Preisträgerin Caroline Link und hat die Hape-Kerkeling-Biografie u.a. in Berlin-Mitte mit Mitteln des Medienboard verfilmt. Luise Heyer, Ursula Werner, Maren Kroymann und Jella Haase kümmern sich um Julius Weckauf als Mini-Hape.
Aufregend geht der Serientrend in der Hauptstadt weiter! Im Zentrum, u.a. am Hausvogteiplatz, herrscht Endzeitstimmung wie sonst nur bei einem G20-Gipfel: Oscar-Gewinner Stefan Ruzowitzky lässt im Mehrteiler "Acht Tage" (NEUESUPER) u.a. Christiane Paul, Mark Waschke, Henry Hübchen und Fabian Hinrichs im Chaos versinken, denn: Die letzten Tage der Menschheit sind angebrochen - im Rahmen der 1. Serie innerhalb der Kooperation zwischen Sky und Medienboard.
Für die 2. Staffel der US-Agenten-Serie "Berlin Station" jagen Richard Armitage, Rhys Ifans und Ashley Judd wieder durch Berlin. Gedreht wird seit Frühjahr on location sowie in der Außenkulisse "Neue Berliner Straße" von Studio Babelsberg. Und auch Fans des erfolgreichen ZDF-Mehrteilers "Ku'damm '56" dürfen sich freuen. Die Schöllack-Frauen (Sonja Gerhardt, Emilia Schüle, Claudia Michaelsen, Maria Ehrich) begeben sich in "Ku’damm 59" (UFA Fiction) wieder auf die Suche nach moderner weiblicher Identität.
Und noch mehr Serien werden nach erfolgreichen 1. Staffeln in der Hauptstadtregion fortgesetzt: Jonas Nay rettet als junger DDR-Spion in "Deutschland '86" (UFA Fiction) ab Oktober wieder den Weltfrieden. In die nächste Runde gehen auch die Neuköllner Gangsta-Saga "4 Blocks" (Wiedemann & Berg Television) und Matthias Schweighöfers' Hacker-Serie "You are Wanted" (Pantaleon Films).
Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: "Im Sommer kann man sehen, wofür das Filmfördergeld ausgegeben wird. Überall in der Hauptstadtregion wird gedreht, und in der hiesigen Filmbranche herrscht Vollbeschäftigung. Wir freuen uns schon auf die neuen Filme und Serien, die 2018 auf der großen Leinwand sowie auf Screens und Displays zu sehen sein werden. Die Hauptstadtregion selbst ist ein internationaler Film- und Serienstar geworden, deren Geschichten fesseln ein Publikum rund um den Globus."
Die Kameras laufen auch im Oktober weiter. Dann verfilmt Andreas Dresen das Leben des legendären ostdeutschen Liedermachers Gerhard "Gundermann" (Pandora Film) - mit Alexander Scheer in der Titelrolle. In der Region dreht dann auch Jan-Ole "Oh Boy" Gerster seinen neuen Film "Lara" (Schiwago Film), den er mit Corinna Harfouch und Tom Schilling als Mutter und Sohn inszeniert. Außerdem begrüßen wir Michael Bully Herbig mit David Kross, Karoline Schuch, Jella Haase und Friedrich Mücke, die in "Der Ballon" (HerbX film) in den Westen "rübermachen" wollen.
Die Hauptstadt dient in diesen Wochen als Kulisse für die Sebastian-Fitzek-Bestsellerverfilmung "Das Joshua-Profil" (UFA Fiction), u.a. mit Armin Rohde & Franziska Weisz. ...und Action hieß es in diesem Sommer außerdem für "Der Schweinehirt" (Neue Schönhauser Filmproduktion), nächster Teil der ARD-Märchenreihe "Sechs auf einen Streich". Historische Schauplätze des Flämings sind Schloss Wiesenburg und Burg Rabenstein sowie das Berliner Schloss Friedrichsfelde.
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