Miou hat geschrieben:
doris-anglophil hat geschrieben:
Ich sprang auch nur darauf, weil es das war, was am meisten erwähnt wurde und weil ich den Einsatz dramaturgisch doch fraglich finde.
Ich fand auch, dass es in den Fanberichten sehr oft erwähnt wurde.
Aber wahrscheinlich nur, weil die Fans damit ihre große emotionale Betroffenheit über die von Arthur Miller dramaturgisch so phänomenal herausgearbeitete erschütternde Verletzlichkeit des John Proctor zum Ausdruck bringen wollten.
Nur zur Erinnerung: Arthur Miller schrieb das Stück in einer Zeit, als die männlichen leads absolut noch nicht solche ausdefinierten bodies und die literaturbegeisterten Damen auch noch keine Smartphones hatten... Hätte aber Arthur Miller diese Entwicklung voraussehen können, hätte er John Proctor sich sicherlich mehr als nur Hände und Gesicht waschen lassen.
Ich sehe diese Szene so:
Proctor ist ein Bauer und kommt frisch von seinem Feld, vom Kühe melken, was auch immer, ist dreckig und verschwitzt und möchte sich vorm Abendessen noch sauber machen. Da er jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Hemden hat zieht er es dafür aus und später wieder an damit es nicht komplett dreckig wird (ihr müsst bedenken, früher wurden die Unterhemden teilweise auch als Nachthemd getragen).
Meine Mutter hat mir ja auch beigebracht, mir die Hände zu waschen bevor ich etwas esse.
Und das ist nun wirklich das Letzte, was ich zu diesem Thema sage!