"Berlin Sation"-Dreh
Hollywood-Star Ashley Judd macht Berlin mit Scharade und Acro-Yoga unsicher


Stefan Peter
24. August 2017 17:56

Die Schauspielerin dreht in der Hauptstadt die letzten Szenen für die amerikanische Spionage-Serie „Berlin Station“ - und hat sichtlich Spaß am Set.

Auch in Berlin sind die Drehtage für Hollywood-Star Ashley Judd (49, „Olympus Has Fallen“) lang. Sie scheint allerdings ein ganz gut damit umzugehen. In der Pause spielt sie einfach in ihrem Trailer am ICC eine Runde Scharade – und ist verdammt gut darin. Ob Dudelsack, Fernglas, Flugbegleiter oder Töpferscheibe. Judd ist ein Ass im Instagram-Scharade.

Down time on set – a little #headsup rather easy ones & I didn't go full running #charades mode, but fun nonetheless! #games

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Ihren ersten Begriff – einen Spagat – deutet sie nur an. Dass sie den aber auch locker könnte, verhindert wohl nur ihr langes weißes Kleid. Die Sportskanone ist fit wie ein Turnschuh.
Judd dreht in Berlin Spionage-Serie

Die Schauspielerin dreht in Berlin für die amerikanische Spionage-Serie „Berlin Station“. Darin spielt Judd die Chefin der Berliner CIA-Außenstelle – und macht für und in ihrer Rolle eine gute Figur. Die gebürtige Kalifornierin setzt seit Jahren auf viel Sport: Acro-Yoga (eine Mischung aus Akrobatik und Yoga) sowie Zumba (Mix aus Aerobic und Tanz) haben es ihr besonders angetan.

Folge: in amerikanischen Klatschmagazinen werden regelmäßig ihre „Killer-Abs“ gelobt. Für einen Anbieter von Fitness-Zubehör tauchte Judd in einem Werbespot auf.Die Zeit in Deutschland genießt die Schauspielerin. Sie wohnt in Potsdam, erkundete das Holländische Viertel, besuchte ein Konzert im Berliner Dom und bummelte durchs KaDeWe.

Auf Twitter und Instagram bezieht sie nicht nur regelmäßig Position gegen US-Präsident Trump, sondern teilt auch ihre Erlebnisse in der Hauptstadt und Videos von Acro-Yoga-Übungen.

@AcroYoga #acroyoga

A post shared by Ashley Judd (@ashley_judd) on Aug 23, 2017 at 3:41am PDT

Für die zweite Staffel von „Berlin Station“ wird noch einige Tage in Berlin (u.a. am Potsdamer Platz) gedreht. Sie startet am 15. Oktober auf dem US-amerikanischen TV-Sender Epix. In Deutschland ist sie auf Netflix zu sehen.

Why an underpass in Berlin is Hollywood’s biggest breakout star
From the Bourne Supremacy to Atomic Blonde, the Messedamm subway has starred in six blockbusters over the past 13 years


Sunday 27 August 2017 14.59 BST
Last modified on Monday 28 August 2017 00.10 BST

The second Bourne film, the fourth Hunger Games movie, an indie flick about a teen assassin and one of the highest-grossing instalments in the Marvel cinematic universe. If that were the IMDb page of an actor, you would think they were on their way to the big time. But the CV in question belongs not to a person, but a tunnel in Berlin.

Since doubling as the exterior of a Moscow airport in 2004’s The Bourne Supremacy, the distinctive orange-tiled walls and pillars of the Messedamm underpass have been seen in Joe Wright’s Hanna in 2011, 2015’s The Hunger Games: Mockingjay – Part 2, last year’s Captain America: Civil War and Charlize Theron spy thriller Atomic Blonde, released earlier this month.

These are no fleeting cameos, either. The underpass is the scene of the lengthy fight between Eric Bana’s Erik Heller and four CIA agents in Hanna, while it bookends Katniss and her fellow rebels’ sewer escape from Panem in Mockingjay – Part 2. Black Panther’s breathless chase of Bucky, Falcon and Captain America takes place in the tunnel (although this time it was doubling for Budapest, Hungary), culminating in their arrest on the exact same spot, in the tunnel’s open-air section, where Charlize Theron’s Lorraine is also dragged from the wreckage of a crashed car in Atomic Blonde.

Markus Bensch is the location manager for Berlin-based Studio Babelsberg. If the Messedamm underpass appears in a film, it is because he suggested it.
Messedamm in The Hunger Games: Mockingjay – Part 2.
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Messedamm in The Hunger Games: Mockingjay – Part 2. Photograph: Allstar/LIONSGATE

“I always warn directors that it has been in these films, but they like the location and they are not dissuaded,” he says. “It makes it look as if we only have two locations here in Berlin; the underpass and Tempelhof airport.”

Often, he says, when he shows a location such as the underpass to a director, the script is rewritten to accommodate it. The fight scene in Hanna, for example, was adjusted to use the underpass, while the film’s showdown ending was altered so it could be shot in the creepy abandoned amusement park Bensch found.

Messedamm underpass may well be the most-widely used non-landmark location in film, run close only by Berlin’s Kraftwerk Mitte, a former power station-turned-nightclub also used in The Hunger Games – it is the scene of Katniss’s archery training.

But filming locations have a shelf life. Things already seem as if they are slowing down, although only last month the second series of Berlin Station, a US series starring Richard Armitage, shot there, suggesting we haven’t seen the last of those orange walls just yet.

“Locations such as these have a busy spell and then no one will film there for four or five years,” says Bensch. “It’s the same with cities as a whole. Some places are just in fashion and then they are left alone until the industry decides to go there all over again.”

Anyone planning to use the tunnel, however, will have to seek permission from its current occupiers. The underpass sits beneath the Internationales Congress Centrum, an aluminium-skinned former conference centre, home to 600 refugees since December 2015.

The spot of Captain America’s arrest and Atomic Blonde’s car crash? That is now used by the refugees as a basketball court.

Berlin in Kinofilmen "Tunnel des Grauens" ist beliebtester Drehort für Actionfilme

Andreas Conrad weiß, wo man sich im Berliner Kino am besten gruselt. Nämlich in der orange gekachelten Unterführung am Messedamm. von Andreas Conrad

Berlins Hot Spot in Sachen Action-Kino? Der beliebteste Ort, um dramatische Kernszenen schon durch eine alles andere als heimelige Szenerie den besonderen Kick zu geben? Versuchen Sie gar nicht erst zu raten: Sie kommen doch nicht drauf.

Anders der Londoner „Guardian“, der rechtzeitig zur Ifa einen am Rande des Messegeländes gelegenen Ort zu „Hollywood’s biggest breakout star“ erklärt hat. Nein, der Funkturm ist nicht gemeint, vielmehr die orange gekachelten, von zylindrischen Deckenlampen illuminierten Wände und Säulen der Unterführung am Messedamm, im Tagesspiegel schon mal als „Tunnel des Grauens“ geschimpft, aber solch ein Image ist Regisseuren schnuppe – oder gerade recht.

Den Anfang, so zählt der „Guardian“ auf, habe 2004 „Die Bourne Verschwörung“ gemacht, gefolgt vom Thriller „Hanna“, „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2“, „Captain America: Civil War“, zuletzt „Atomic Blonde“, und für die TV-Serie „Berlin Station“ musste der Gruselort auch schon herhalten. Er weise Regisseure stets warnend darauf hin, wird Markus Bensch, Location Scout bei Studio Babelsberg, vom Londoner Blatt zitiert. Egal: Teilweise sei sogar das Drehbuch an diesen tollen Ort angepasst worden. Nur zwei weitere Orte sind nach Benschs Erfahrung ähnlich gefragt: das alte Kraftwerk in der Köpenicker Straße in Mitte – und der Flughafen Tempelhof.

Sanft in Richtung Abgrund
Von Elmar Krekeler | Stand: 01:45 Uhr
Alptraum alleinerziehend: Der ARD-Film „Der Sohn“ raubt einem den Schlaf

Sieht man von Nachrichtensendungen und von dem ab, was einem die eigene Filterblase so an Meldungen über den Tag auf die elektronischen Endgeräte spielt, glaubt man es zwar nicht. Aber es ist wahrscheinlich so, wie es die Fernsehfilme der vergangenen und kommenden Wochen vorführen (und es wohl im alltäglichen Familienalltag ist): Das eigentliche Problem in Deutschland ist die Pubertät.

Minderjährige Mädchen werden von türkischen Ludenschaukelbesitzern auf dem Höhepunkt ihrer zerebralen und hormonellen Neuprogrammierung auf Händen über die Schwelle zur Prostitution getragen (wie in Thomas Durchschlags „Ich gehöre ihm“). Sie liefern allen Vätern selbstentblödendsten Stoff für wahnsinnig lustige Kolumnen, aus denen dann überflüssigerweise Kinofilme werden und noch überflüssigerweise Serien (Jan Weilers „Pubertier“ wird ein paar Wochen nach seiner Leinwandadaption nun als Serie breitgetreten).

Was sich zwischen alleinerziehenden Müttern und ihren Söhnen abspielt, wenn sich beide über die Jahre so derart umschlungen haben, dass sie sich gegenseitig annähernd tödlich aussaugen wie eine symbiotische Pflanze im schlimmsten Fall die andere, führt Urs Eggers neuer Film vor. Der heißt zwar „Der Sohn“. Aber das ist eben nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Die Mutter heißt Katharina und ist die beste Friseurin in einer kleinen Stadt, in dem die Gassen so eng sind wie die geistigen Horizonte ihrer Bewohner. Von ihrem Gatten, dessen übergroße Libido sie irgendwann nicht mehr aushielt, ist sie längst getrennt. Ihr Sohn heißt Stefan und war immer schon ein Problemkind. Er kriegte wenig Luft. Erst des Asthmas wegen, dann auch noch, weil ihn die Mutter, eine geradezu beängstigende Angstblase von Frau, derart umarmte, dass er wie ein fleischgewordenes Erschrecknis in seinem Leben herumstolpert und nicht nur seines stöhnenden Atemvorgangs wegen zum Gespött seiner Altersgenossen wird.

So ist es, als wir ihn mit eher undurchsichtigen Absichten hinter einer Joggerin her durch sein geradezu surrealistisch ausgeleuchtetes Butzenscheibenstädtchen (es ist die Ernst-Barlach-Gemeinde Güstrow) radeln sehen. Jeder kennt hier jeden und jeden Fussel auf des Nächsten angeblich weißer Weste. Stefan ist 16 und hat endlich eine Arbeitsstelle. Katharina ist Mitte dreißig und hat extreme Schwierigkeiten, loszulassen, für sich selbst zu sein. Sie tänzelt – mehr als ihr Sohn – auf dem schmalen Grad zur Lächerlichkeit. Stefans Sexualität erwacht. Katharina, bindungsgestört, stefanfixiert, fürchtet, er könne werden wie sein Vater. Stefan geht raus auf die Straße, wo sich die Paare in den Autos lieben und masturbiert dazu. Sie will ihn mit der serbischen Praktikantin verbandeln. Er betont, er sei nicht schwul. Wie die beiden sich in ihren engen Leben, engen Zimmern absehbar in den Wahnsinn treiben, ist nicht leicht auszuhalten.

Dann wird eine Frau ermordet. Dann noch eine. Und noch eine. Die Toten von Güstrow werden zum Katalysator für eine Katastrophe, in die Katharina und Stefan ohnehin geschliddert wären. Man meint, die Mauern der Stadt rückten immer enger zusammen und das Licht würde ausgehen. „Der Sohn“ ist eine schmerzhafte Tiefenbohrung ins Herz einer kranken Beziehung. Man möchte ständig in beider Leben hinein – und Katharinas Umwelt anschreien. Und auch wenn man schon ahnt, dass alles schiefgehen wird und zwar genauso, wie es dann tatsächlich schiefgeht, zieht Urs Egger einen sanft weiter dem Abgrund entgegen.

Eine Sogkraft hat dieser Film, die – abgesehen von den fabelhaften Bildern, der vorsichtigen musikalischen Bebilderung und dem (neben Nino Böhlaus erstaunlichem Stefan) extrem hochkarätig besetzten Cast – vor allem von Mina Tander herrührt. Deren Gesicht, dem der „Berlin Station“-Star hier eine ganz prekäre Schönheit gibt, spiegelt alles wider, trägt alles, drückt alles aus. Man möchte Katharina schnellstmöglichst zum Therapeuten tragen. Man hat Angst um sie. Dann hat man Angst um sich selbst. An Schlaf ist nicht mehr zu denken.

Jannis Niewöhner ist zu sehen im ZDF-Dreiteiler „Maximilian - Das Spiel von Macht und Liebe“ (Sonntag 01.10., 22.00 Uhr) und in „So auf Erden“ (Mi., 04.10., 20.15 Uhr, ARD)

Der Shooting-Star

Eric Leimann 08.09.2017

An Jannis Niewöhner führt momentan kein Weg vorbei, wenn es um die Besetzung großer Rollen geht. Dabei hatte der 25-jährige lange Zeit das Problem, dass er einfach zu gut aussah.


Wer wissen will, welcher junge Schauspieler gerade angesagt ist, muss sich nur das Fernsehprogramm vom 1. bis 4. Oktober anschauen. Mehr als eine halbe Woche lang füllt Jannis Niewöhner die Fernsehabende von ARD und ZDF. Von Sonntag bis Dienstag ist er am späteren Abend als Titelheld des österreichisch-deutschen Historien-Epos „Maximilian“ zu sehen, am Mittwoch dann zur besten Sendezeit an der Seite Edgar Selges und Franziska Walsers im ARD-Drama „So auf Erden“. Und dann wäre ja noch das Kino. Dort spielte Jannis Niewöhner neben seiner langjährigen Ex-Freundin Emilia Schüle gerade in „Jugend ohne Gott“ sowie in der Komödie „High Society“. Viel mehr geht nicht. Dass der zurzeit begehrteste Jungschauspieler Deutschlands dennoch auf dem Boden bleibt, hat er seinem besonderen Aufwachsen sowie einer frühen Lehrstunde über Schönheit zu verdanken.

Edgar Selge, der mit Jannis Niewöhner im sehr starken ARD-Drama „So auf Erden“ eine homoerotische Liebe teilt, lobt den jungen Kollegen in den höchsten Tönen. Er habe bisher kaum einen Schauspieler dieses Alters kennengelernt, der in seinem Spiel schon so weit ist. Aus dem Munde eines der anerkennt besten Mimen Deutschlands freut das den 25-jährigen Nachwuchsmann natürlich besonders. Der durchtrainierte, fast 1,90 Meter große Körper reckt sich noch ein bisschen weiter in die Höhe, um dann mit Blick auf Hafenkräne im Sonnenlicht wieder entspannt in einem der Konferenzstühle des ZDF-Landestudios Hamburgs zu versinken.

Jannis Niewöhner ist heute hier, um „Maximilian“ zu bewerben. Ein vor allem mit österreichischen Kreativen entstandener Historien-Dreiteiler über das späte 15. Jahrhundert. Niewöhner spielt den Titelhelden, einen Habsburger Thronfolger, der mit Maria von Burgund verheiratet werden soll. Eine erfreulich ernsthafte, eher dunkel inszenierte Geschichtslehrstunde. Noch beeindruckender ist seine Leistung jedoch in „So auf Erden“. Dort spielt Niewöhner einen drogensüchtigen Obdachlosen, der vom Pastoren-Ehepaar einer Freikirche wie ein Sohn aufgenommen wird. Bis der Pastor seine verdrängte Homosexualität entdeckt.

Dass der aus Krefeld stammende Jungschauspieler solche Rollen angeboten bekommt, war lange Zeit alles andere als selbstverständlich. Niewöhner war auf die Rolle des smarten Sonnyboy gebucht. So wie in der Teeniefilm-Reihe „Rubinrot“, „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“. Auch heute noch besetzt man Niewöhner, der das große amerikanische Kino und vor allem Matt Damon liebt, für klassische Heldenrollen. Aber man denkt mittlerweile auch an ihn, wenn es um facettenreiche, fast quälend intensive Spielaufgaben wie in „So auf Erden“ geht.

Ist es schwierig, gute Rollen zu bekommen, wenn man zu gut aussieht? „Ich glaube“, antwortet Jannis Niewöhner, „es ist nur dann ein Hemmschuh, wenn man sich selbst darauf ausruht“. Wie viele schöne Menschen mit Grips im Kopf pflegt er nicht unbedingt das Selbstbild, ein besonders gut aussehender Typ zu sein. „Man kann gutes Aussehen als Ausgangspunkt nehmen, entsprechende Rollen zu spielen. Aber da will ich auf keinen Fall bleiben. Es war ganz klar, dass es weitergehen soll.“

Niewöhner wuchs als Einzelkind in einem WG-Haus auf. Seine Eltern arbeiteten als Lehrer, mit Freunden und Verwandten verfolgten sie ein offenes WG-Konzept. Jeder hatte seinen privaten Bereich, andere Räume hingegen wie Wohnzimmer oder Küche waren öffentlicher Raum, in dem man sich häufig traf. Mit zwei etwa gleichaltrigen Kindern, einem Cousin und einer Cousine, wuchs Jannis dort wie mit Geschwistern auf. Zu dritt spielte man den Erwachsenen früh kleine Stücke vor. Was auf fruchtbaren Boden fiel, weil Niewöhner senior Betreiber und Schauspieler des Krefelder Kinder- und Jugendtheaters „Komma“ war - und auch heute noch ist.

Damit war der frühe Weg des Sohnes in die Schauspielerei vorgeebnet. „Mein Vater bekam immer wieder Besuch von Castern, die Kinder und Jugendliche für Fernseh- und Kinorollen suchten. So kam ich mit zehn Jahren zu meiner ersten Rolle. Das war damals der zweite Münsteraner 'Tatort“. Weil der kleine Jannis seine Sache gut machte, blieb er wie andere „Filmkinder“ spielerisch begeistert am Ball. Drehen in den Schulferien oder auch mal in der Schulzeit - was die Eltern unterstützten, solange die Noten gut waren und der versäumte Stoff mit Nachhilfe aufgearbeitet werden konnte.

Irgendwann, etwa mit 15, kam der Moment, in dem klar wurde, dass hier ein Beruf an die Tür klopft. Einer, für den man Handwerkszeug, einen klugen, analytischen Kopf und eben nicht nur Instinkt braucht. Die Arbeit am Jugendfilm „Sommer“öffnete Jannis Niewöhner damals diesen Horizont, weil ein Schauspiel-Coach zwei Wochen vor dem Dreh mit dem jungen Ensemble arbeitete, um es auf die Arbeit vorzubereiten. „Das war fast wie Schauspielschule und machte mir klar, dass es um mehr als nur um Instinkt geht. Diese zwei Wochen haben meinen Wunsch verfestigt, Schauspielerei wirklich als Beruf machen zu wollen.“

Bis 2015 erhielt Niewöhner trotzdem vorwiegend Rollenangebote, in denen er den jugendlich-attraktiven Helden zu geben hatte. Bis der viel gelobte Psychiatrie-Film „4 Könige“ der jungen Regisseurin Theresa von Eltz kam. „Beim Casting war der Höhepunkt meiner Frustration erreicht. Ich kam immer wieder in die Endrunde von interessanten Filmprojekten und habe die Rolle dann doch nicht bekommen, weil man mir sagte: Du bist zu glatt, die Kaputtheit glaubt man dir nicht. Da rasierte ich mir dann die Haare ab, zog eine Bomberjacke an und plötzlich ging es. Ich brauchte einfach mal eine Chance, mich anders beweisen zu dürfen.“

Dass er heute zwischen Maintream-Filmen, Arthouse und sogar ersten internationalen Projekten wie der Netflix-Serie „Berlin Station“ wechseln kann, findet Jannis Niewöhner gut. „Ich mag intensive, stille Dramen, die nah am Leben sind. Ich liebe allerdings auch die Größe und das Märchenhafte. Filme, die einen aus der Welt rausholen, einen andererseits aber auch wieder für die Welt motivieren. Nach dem Motto: Ich kann alles werden, alles schaffen. So etwas nimmt man als Zuschauer ins Leben mit.“

Jannis Niewöhner, der schöne, junge und reflektierte Mann mit ambitioniert-idealistischem Familienhintergrund, genießt sichtlich die Gunst der Stunde. Dennoch scheint er klug genug, sich nicht darauf ausruhen zu wollen. Schönheit ist ein Geschenk des Lebens, ebenso wie Talent. Während das eine vergeht, bleibt das andere einem erhalten. Die meisten Chancen bieten sich, wenn man gerade beides zur Hand hat. Jannis Niewöhner scheint dies trotz seines jungen Alters bereits verstanden zu haben - und seine Zeit zu genießen.

Jedenfalls scheinen die Macher von BS ein Händchen für aufstrebende Jungstars zu haben...

Fünf neue Episoden für den Serienherbst
DWDL-Podcast „Seriendialoge“ startet in neue Staffel


Freunde der gepflegten Serien-Unterhaltung, sie sind zurück: Die "Seriendialoge" von und mit Ulrike Klode gehen ab Freitag in eine neue Staffel. Mit dabei sind außergewöhnliche Gesprächspartner. Das Spektrum diesmal: Von "Game of Thrones" bis "Familie Heinz Becker".
von Thomas Lückerath
21.09.2017 - 16:39 Uhr

In bereits 33 Episoden ihres Podcasts hat Serien-Expertin und DWDL.de-Kolumnistin Ulrike Klode schon eine große Bandbreite von deutschen, europäischen und amerikanischen Serien gesprochen. Mal ging es um sehr persönliche Lieblingsserien, mal um fachliche Einordnung ganz spezieller Seriengenres.

Die „Seriendialoge“ von DWDL.de haben sich stetig weiter entwickelt, aber ihren Stil nie verloren. Für die neue Staffel des Podcasts ist Ulrike Klode in den vergangenen Wochen wieder durch die Republik gereist, um mit Gästen einen neuen Blickwinkel auf aktuelle und klassische Serien zu finden.



Den Anfang macht am morgigen Freitag ein Gespräch mit Prof. Christoph Dartmann, Historiker an der Universität Hamburg, über das Mittelalterbild in „Game of Thrones“. Am 29. September folgt ein Klassiker im doppelten Sinne: MIt Journalist Christian Alt spricht Ulrike Klode über eine Serie, die ihn fasziniert - und das ist „Familie Heinz Becker“.

Im Oktober geht es dann in weiteren Folgen um den Realismus von Spionage-Serien wie „Berlin Station“, „The Americans“ und „Deutschland 83“ sowie das aktuelle Frauenbild in Serien, was auch vor dem Hintergrund der diesjährigen Emmy-Gewinner - „The Handmaid’s Tale“ und „Big Little Lies“ spannend wird. Und in einer weiteren neuen, klassischen Episode der Seriendialoge, dreht sich alles um die dänische Serie „Borgen“.

Die neuen Folgen des DWDL.de-Podcast „Seriendialoge“ sind jeweils am Freitagnachmittag über unsere Website, Soundcloud sowie iTunes verfügbar.

#berlinstation

'Berlin Station' Is Back, And Tackling The Rise Of The Far-Right In This Season 2 Exclusive Clip

September 30, 2017 at 18:19PM

By Ricky Deriszz

Berlin Station's debut season provided a modern twist on the espionage genre, depicting the stealth, double-crossing attempts of the CIA's attempt to discover the identity of whistleblower, Thomas Shaw. Returning for Season 2, the EPIX show will this time turn its attention to a wider and painfully topical issue of the rise of far-right political parties across Europe.

Under the direction of new Station Chief BB Yates (Ashley Judd), Daniel Miller (Richard Armitage), Robert Kirsch (Leland Orser), Valerie Edwards (Michelle Forbes) and the rest of the team will return, tasked with another covert and arguably higher-stakes mission — to investigate the root of a conspiracy to swing the election in the far-right's favor.

In Movie Pilot's exclusive clip below, Valerie is joined by fresh CIA recruit April Lewis (Keke Palmer). The pair are preparing to bug the home of Katerina Gerhardt, the charismatic leader of the German Alt-Right political party. As part of the conspiracy, the #BerlinStation team will be tasked with an unsanctioned mission to prevent a potential terrorist attack from the far-right.

'Berlin Station' Season 2 Is Upping The Ante

Berlin Station Season 1 explored the dark underbelly of Berlin, in the form of secret spies and risky undercover assignments. Tackling contemporary issues such whistleblowing and surveillance, it introduced Armitage as CIA agent Miller as he was transferred from America to Europe. However, Season 2 will tackle a hot topic and global concern head on, with the narrative eerily close to the unfolding of current affairs, particularly in Germany.

Although Angela Merkel was re-elected in this month's German election, there has been a marked rise in far-right groups. The far-right Alternative for Germany (AfD), won 13 percent of the national vote, the biggest share they've ever received. It now makes them the third biggest party in Germany, with 94 seats.

By interweaving the far-right narrative with conspiracy, vote-rigging and the threat of terrorism, it's safe to say Berlin Station isn't shying away from controversial territory — and as the team try and work against these forces, it's set to make for compelling viewing.

Berlin Station season 2: Leland Orser interview and exclusive clip

by Brittany Frederick

Berlin Station season 2 starts Oct. 15, and FanSided spoke to Leland Orser about the spy thriller’s new season with an exclusive clip from the premiere.

Get ready to go back to Berlin. EPIX‘s top-notch spy thriller Berlin Station returns on Oct. 15, and Berlin Station season 2 will throw TV fans right back into the ambiguous world of espionage and those who practice it.

One of those people is Robert Kirsch, the ambitious CIA Deputy Chief of Station portrayed by veteran actor Leland Orser, who joined FanSided to talk about how Kirsch will handle the change of command at the station and his “very rich” season 2 storyline.

Read what he had to tell us below, and scroll down to also find an exclusive clip from Berlin Station season 2 featuring Kirsch with his new boss BB Yates (Ashley Judd).

FanSided: After everything that Kirsch went through in season 1, how did you feel about going back for Berlin Station season 2?

Leland Orser (LO): I was really excited to come back for season 2. I love the whole team; we have such a fantastic team over in Berlin. We managed to get 96 percent of our original team back for the second season. They turned down other jobs in order to do it. We all really enjoy working together, we all really love each other, and it’s very helpful to work with that team.

All of their efforts feed into our performances. I loved the character of Robert Kirsch; I’m thrilled to step back into his shoes and honestly felt like I’d never taken them off.

FanSided: Kirsch is coming back into a new world order, though. He has a new boss in BB Yates, played by Ashley Judd. How does that authority change affect Kirsch professionally?

LO: Yates is no Steven Frost. Not even close, not on any level. (laughs) Steven is Robert’s closest friend in the world and he was also his boss. There was an ease of communication and an ease of working together.

She’s new and when we start the season, she’s been there for a very short period of time. I think Robert is waiting. Robert is withholding judgment [on Yates], but he’s certainly not a pushover.

FanSided: Is there any part of him that’s ambitious enough to want her job and maybe seize this change as an opportunity to move himself ahead?

LO: I don’t think so. Being the Chief is one job, being Deputy Chief is another. He doesn’t need the title and I think we learned that last year. He’s not interested in the corner office. He believes in what he does [and] he does it well. The position he’s in as Deputy Chief serves him, and the people who work for him, and the people they work on behalf of, extremely well. He’s more interested in finding a way to get back or get closer or spend more time with his family.

FanSided: Kirsch’s personal life will be featured in Berlin Station season 2. What can we say about what we’ll learn about him personally?

LO: You can go so many different ways with storylines, and these are wonderful choices. Robert’s personal life is very rich in season 2. You’re going to get to know him in ways you did not know him last year. You’re going to see him relating very significantly to a 13-year-old boy, who is his son, and then you’re going to see him relating to the prospect of his heart opening up.

He is a wonderfully flawed individual and I love to play him. I love the passion. I love his devotion to his job. I feel as if he carries the weight of the world, literally, on his shoulders. I think he has regrets, I think he has great guilt about his relationship with his son, the failure of his marriage and he’s working through all that stuff while trying to save the world.

FanSided: With so much that’s revealed and that changes in seemingly every episode of Berlin Station, do you know things like Kirsch’s personal issues in advance? Or do you have to find out as the season unfolds?

LO: They pitch us the season, the crest of the season and our individual arcs, and as each script is delivered to me and I read it, I ask, “okay, so if this is happening, is it going here or is it going there?” The need to know stuff is absolutely shared with us. There are things that you do need to know and there are other things that you don’t need to know, so the element of surprise is good to a certain extent.

But if there are things that are important to the character and the character development and the development of the relationships that the character has, then those are things I’m going to want to know.

FanSided: On an acting level, how much fun is it just to go to work as a CIA agent every day?

LO: I love it. I wake up excited to go to work when. I love the part, I love the writers, I love the producers. We have such a terrific cast with the two new additions of Ashley and Keke [Palmer], who are wonderful additions to the show. After the first day it was like they’d been there all along. Both bring different and yet wonderful positive energy to the show. It’s a great place to work and very gratifying.

I think it’s going to be exciting. We shot in Switzerland, Spain and Norway in addition to shooting in Berlin this year. It’s like a wonderful travelogue this year, and I think the Norway stuff is particularly cool. The Spain stuff happens early on, the Norway stuff happens later, and our wonderful cinematographer Hagen Bogdanski just shot the hell out of these many different locations.

FanSided: You’re one of those actors who’s done so many different projects over the years. Is there one that you’d say Berlin Station fans should check out while waiting for the new season?

LO: I did a great movie directed by Riley Sterns with Mary Elizabeth Winstead called Faults. It’s the story of a cult de-programmer and the young woman that he steals away from a cult and takes to a hotel room to de-program. It’s a two-hander, it’s a terrific script and a really engaging story.

FanSided: What’s one last clue you can give us about Berlin Station season 2?

LO: This season was conceived and written in large part many months before the German elections took place. Before the current administration was voted into office in the United States. Once you know that, going into this season and watching it will blow your mind, as if they looked into a crystal ball and predicted the way certain things were going to turn out.


Berlin Station season 2 begins Sunday, Oct. 15 at 9 p.m. on EPIX. For everything happening in the world of fall TV, follow the Television category at FanSided here.

Der Clip ist leider geoblocked:
https://moviepilot.com/p/berlin-station-season-2-exclusive-clip-preview/4380072

Ein Interview mit Leland - ebenfalls mit einem geblockten Clip:

https://fansided.com/2017/10/01/berlin-station-season-2-leland-orser-interview-exclusive-clip/