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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 14:52 
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Monets Muse

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Ich denke mal Julie Delpy ist ein anderes Kaliber als Candida Brady. Wenn Auszeichnungen für etwas gut sind, dann müsste sie doch noch einen Geldgeber finden. Für Richard tut es mir leid, solche Hängepartien sind sicher nicht angenehm und bringt unter Umständen manchen Zeitplan durcheinander. Aber das muss man abkönnen, wenn man in diesem Geschäft unterwegs sein will. Und wenn sich gar nix mehr auftut, dann bleibt hoffentlich BS, von anderen Rollen auf der Großleinwand wage ich gar nicht zu träumen.

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"The power of nature is both terrifying and awe-inspiring, but what is more inspiring than that is the power of the human spirit." - Richard Armitage
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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 10.12.2017, 14:52 


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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 15:30 
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Mill overseer & Head of the Berlin Station
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Ich bin mir sicher, dass er das "abkann". ;) Blöd ist es aber trotzdem. Nicht nur für Richard, sondern letztlich auch für uns. Ich persönlich kann viel besser damit leben, wenn er etwas dreht, auch wenn es vielleicht nicht mein tRAumprojekt ist, als wenn er ganz offensichtlich in der Warteschleife hängt. Ich gräme mich viel mehr darüber, was er möglicherweise zwischen Oktober 17 und März 18 hätte machen können, falls 'My Zoe' platzen sollte oder verschoben werden muss, als darüber, was er wegen anderer Dreharbeiten nicht machen konnte oder ggf. nicht machen kann. :nix: So schön seine Audioprojekte sind, so sind sie doch wohl trotzdem "nur" Nebenbeschäftigungen in dreh- und theaterfreien Zeiten.

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 19:29 
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Little Miss Gisborne
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@Laudine: Ja, damit hadere ich persönlich auch am meisten und damit, dass die engagierte JD in der heißen Phase so hängen gelassen wurde. :sigh2: Sollte das Projekt tatsächlich verschoben werden, wird es schwer für Richard auf die Schnelle bei einem anderen/neuen Projekt anzudocken. :sigh2:

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 20:16 
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Percy's naughty little barfly

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Ich hätte ihn halt gerne wieder einmal bei einem "Mainstream"-Projekt. Diesen komischen Rand-Produktionen, aus denen dann schlimmstenfalls nichts wird, interessieren mich nicht die Bohne. Ich gebe zu, ich verliere schön langsam das Interesse an Richard, so ganz im allgemeinen, besonders, seit er es sich offenbar dank Hobbit mit der BBC und mit Sky verscherzt hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 20:24 
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Mill overseer & Head of the Berlin Station
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'Berlin Station' ist doch ein Mainstream-Projekt. :pfeif: Und das Interesse der BBC für Richard war ja leider noch nie sehr stark ausgeprägt - N&S hin, 'Hobbit' her. :nix: Abgesehen davon ist, glaube ich, mit 'Clearance' durchaus auch eines Deiner Wunschprojekte von den Fallstricken der Filmwirtschaft betroffen.

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 20:31 
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Percy's naughty little barfly

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Entschuldige, ich bin halt ein wenig sauer. :kuss:
Spoiler: anzeigen
BS2 interessiert mich nebenher eigentlich nicht. Bart _und_ Kampf gegen Räääääcchhhz ist etwas zu viel für mich :grins:


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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 20:40 
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Mill overseer & Head of the Berlin Station
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Ich sagte ja, Mainstream-Projekt. :mrgreen: Im übrigen wurden allerlei Realereignisse in BS aufgenommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 22:08 
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Monets Muse

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Teile zwar nicht unbedingt Nietzsches Ansichten, aber mit einem finde ich hat sie nicht ganz unrecht "Randproduktionen", so wie sie es nennt, trifft es schon. Das soll jetzt keine Kritik an der Auswahl seiner Rollen sein, ich verstehe davon überhaupt nichts, aber so nennen kann man es schon. Es sind nicht die "typischen leichten Serien/Filme etc." allgemeiner Unterhaltung für die er sich interessiert. Die Auswahl der Projekte ist immer irgendwie sehr speziell. Richard der Intellektuelle lässt grüßen und ich mag, dass er etwas Besonderes ist. Natürlich sprechen solche Projekte kein so breites Publikum an wie die Hobbit Trilogie.

Außerdem gehe ich einfach davon aus, dass es unglaublich schwer ist, gute und anspruchsvolle Rollen zu bekommen und solche wie Thorin kommen eben nicht jeden Tag daher. Und so muss man auch die Dinge nehmen, an die man rankommt. Das Projekt mit JD wäre bestimmt auch etwas Außergewöhnliches geworden, vielleicht klappt es ja noch.

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Zuletzt geändert von armadiccted am 10.12.2017, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 22:23 
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Mill overseer & Head of the Berlin Station
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Ich kann mich noch gut an nachhaltige Klagen darüber erinnern, dass Richard kein Theater spielen würde und sichere TV-Rollen kleinen, feinen Indie-Filmen vorziehen würde. :giggle: So wie er es selbst wiederholt sagt, aber auch wie sich seine Filmography im Ganzen präsentiert, ist er ja quer durch alle Genres, mediale Repräsentationsformen etc. unterwegs. Ich bin eigentlich sehr froh, dass wir in diesem Jahr endlich alles zu Gesicht bekommen haben, was zum Teil schon recht lange "auf Halde lag", auch wenn dadurch ein gefühlter Indie-Schwerpunkt entstanden ist. Fehlt nur noch UatSC, dann gäbe es keine Außenstände mehr. :sigh2: Übrigens kommt 2018 ja auch noch O8 ins Kino - definitiv kein Indiefilm. ;) :lol: Und wenn dann erst noch 'Batman' kommt. :irre: :P

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 10.12.2017, 23:05 
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Mill overseer & Head of the Berlin Station
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Aua, aua, aua, aua ... :shock: :gaah: Der 'Tagesspiegel' zeigt sich leider einmal mehr von seiner journalistisch schlechtesten Seite. Sehr geehrte Frau Peiz, die Aktion von Frau Delpy war bitterer Ernst und fand auch tatsächlich statt, denn es gibt Bilder und Clips davon. Vielleicht wäre der Gang zum Optiker sowie die Nutzung einer Internet-Suchmaschine hilfreich? In Abwandlung eines Boardthreads: Was ist nur aus unserem schönen 'Tagesspiegel' geworden??? :shock: :sigh2: :sigh2: :sigh2:

Zitat:
Europäischer Filmpreis Das Problem mit dem Duzen

Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises dominieren die Kinonationen aus dem Osten.
Christiane Peitz


Er hoffe, sein Land sei ein Teil von Europa, hatte der Pole Krzysztof Kieslowski bei der allerersten Verleihung der Europäischen Filmpreise gesagt. Der berühmt gewordene Satz erfährt im 30. Jahr der European Film Academy ein deutliches Echo. Gleich drei Auszeichnungen gehen bei der Jubiläumsgala wieder nach Polen.

In ein Land, in dem die Euro-Gala in Breslau 2016 zur politischen Manifestation gegen die Demokratur der PiS-Regierung wurde. In ein Land, in dem Anna Zamecka in ihrem jetzt preisgekrönten Dokumentarfilm „Communion“ eine 14-Jährige porträtiert, die die Kommunionsfeier für den Bruder auf die Beine stellen und ihre zerrüttete Familie wieder zusammenbringen will. Die auf sich gestellten Kinder – nicht nur ein polnisches Thema. Gewonnen hat bei der Gala am Samstag im Haus der Berliner Festspiele auch die Kostümbildnerin Katarzyna Lewinska; der Animationsfilmpreis ging an „Loving Vincent“ von Dorota Kobiela (gemeinsam mit ihrem Regie- und Lebenspartner Hugh Welchman), eine Hommage auch an Polens große Zeichentricktradition.

Europa fällt wieder auseinander

Der Filmpreis war 1988 ins Leben gerufen worden, um den kulturellen Zusammenhalt des vom Eisernen Vorhang geteilten Kontinents zu beschwören. Die Geschichte bewegt sich im Kreis: Heute fällt Europa wieder auseinander, und der Appell ist erneut bitter nötig. Von Respekt, Verantwortung, Solidarität und Freiheit ist traditionell viel die Rede bei den Galas. Die so persönliche wie präsidiale Europa-Verteidigung von Wim Wenders sorgt auch diesmal für Mucksmäuschenstille im Saal. Es geht bei diesem Preis ja nicht um Vermarktungsförderung wie bei den Oscars, sondern um die Selbstbehauptung einer schon wegen der Sprachbarrieren disparaten Kulturlandschaft.

Eine Geste, die den Blick nicht nur auf Schweden und Ruben Östlunds sechs Preise (Rekord!) abräumende Kunstsatire „The Square“ lenkt, sondern vor allem Richtung Osten. Polen, Russland, Ungarn, Serbien, sie alle liegen in Europa, so die Quintessenz dieser Jubiläumsgala. Die westlichen Kinonationen sind in diesem Jahr weitgehend abgehängt, Deutschland kann sich mit Maria Schrader immerhin über den Publikumspreis für ihr Stefan-Zweig-Biopic „Vor der Morgenröte“ freuen. Hochverdient – und die schönste Überraschung des Abends.

Filme sind eine gefährliche Waffe

Da ist die großartige Schauspielerin Aleksandra Borbély aus „Körper und Seele“, die bei den Darstellerinnen Isabelle Huppert und Juliette Binoche aussticht. Oder der aus Jugoslawien stammende Produzent Cedomir Kolar, der den Koproduktionspreis erhält. Oder der seit 2014 in Moskau inhaftierte ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov – eine traurige Tradition, dass die Academy nun schon zum vierten Mal seine Freilassung anmahnen muss. Und da ist der Russe Alexander Sokurow, der seinen Ehrenpreis mit eigentümlich pessimistischen Worten entgegennimmt.

Sein Leben lang habe er nach einer filmischen Sprache gesucht, sagt der Regisseur in Berlin. Filme könnten zur gefährlichen Waffe werden, sie seien nur selten Kunst oder ein humanitärer Akt. Seine xenophoben Äußerungen von 2015 über Flüchtlinge, die die europäischen Werte gefährden, haben die Academy offenbar nicht irritiert. Ja, die Kunst ist autonom, und vielleicht wirkt es sogar aufrüttelnd, dass Sokurow die Familienatmosphäre in Berlin ein wenig stört.

Im Programmheft zur Verleihung sind die Stars und großen Namen der letzten 30 Jahre mit Vornamen verzeichnet: Theo, Aki, Gianni, Ken, Lars, Pedro, Catherine, Isabelle, Wolfgang, Michael, Maren und viele andere. Man kennt sich. Sokurow macht klar, so einfach ist es mit dem Duzen dann doch nicht.

Das andere politische Großthema: die MeToo-Debatte. Vier gestandene Produzentinnen aus England, Polen, Rumänien und Schweden stehen auf der Bühne, fassen sich an den Händen und ermuntern zum kollektiven Widerstand gegen den strukturellen Sexismus. Womit wir bei den Frauen wären. Sie gewinnen 6,5 der insgesamt 22 Preise, knapp 30 Prozent, keine schlechte, aber auch keine überragende Quote.

Wo bleiben die Großregisseurinnen?

Die Ausbeute vermittelt ein schiefes Gesamtbild: Präsident Wenders, Sokurow, Kolar und der Abräumer Ruben Östlund – trotz Vorstandschefin Agnieszka Holland, trotz Geschäftsführerin Marion Döhring hinterlässt die European Film Academy den Eindruck, dass die wahren Meister eben doch die Männer sind. Frauen, klar, sind im Kommen, sie kämpfen tapfer und mit begeisternder Leidenschaft. Eine urkomische Nummer, wenn Julie Delpy statt einer Dankesrede für den kleineren Ehrenpreis einen Hilferuf zur Restfinanzierung ihres nächsten Films inszeniert und sich selbst per Tombola als Hauptgewinn anbietet, als Frühstückspartnerin am nächsten Morgen. Hinterher, bei der Afterparty, ist sie mit ihren Losen übrigens nirgends zu sehen.

Frauen als Hauptgewinnerinnen? In 30 Jahren haben gerade mal fünf den Lebenswerk-Preis erhalten, davon nur eine Regisseurin, Agnès Varda. Maren Ade, mit „Toni Erdmann“ 2016 die Abräumerin, bleibt vorerst eine Ausnahme. Wie viel angemessener wäre es gewesen, wenn der beste Film 2017, Ildíko Enyedis meisterlich stilisiertes Melodram „Körper und Seele“, sich die Ehre mit „The Square“ geteilt hätte. Ein Preis fürs beste Drama, einer in der Kategorie Komödie, hier eine magische Liebesgeschichte, da die sarkastische Abrechnung mit den Alphatieren der Kunstszene. Aber so könnte nur eine Jury abwägen. Die anonymen Wahlkreuze von 3400 wahlberechtigten Academy-Mitgliedern entfalten eine andere, eher Zufällen und Launen geschuldete Dynamik. In der Kunst, und nur da, hat Demokratie manchmal nichts zu suchen.


http://www.tagesspiegel.de/kultur/europaeischer-filmpreis-das-problem-mit-dem-duzen/20693648.html


Andere haben offenbar verstanden:


Zitat:
Europa ist die Lösung

Das Wiedererstarken des Nationalismus war auch Thema auf dem 30. Jubiläum des Europäischen Filmpreises. Die Filmszene Polens hat es besonders schwer.

BERLIN taz | Mit etwas Glück hätte man mit Julie Delpy frühstücken können! Croissants und Café au lait wahrscheinlich, vielleicht auch ein Glas Champagner. Im Frühstücksraum des „Sofitels“ am Sonntagmorgen, einen Tag, nachdem die französische Schauspielerin und Regisseurin bei den 30. Europäischen Filmpreisen ihren „European Achievement in World Cinema Award“ verliehen bekam.

Delpy hatte dieses Frühstück nämlich verlost, mit einer eigens zur Dankesrede ausgepackten Losrolle: „Ich brauche noch 600.000 Dollar für meinen nächsten Film und werde heute Abend auf der Party Lose verkaufen“, sagte sie auf der Bühne, breitbeinig, den namenlosen Preis wie ein Amazonenschwert auf die Hüfte gestemmt – einen Award, den sie „für das Überleben in diesem Business“ bekäme. Dass das schwierig ist mit dem Überleben, wurde nicht erst durch die proaktive und persönliche Funding-Aktion klar. Monetär war für sie zwar auch am Ende der Party, nach dem Losverkauf, die Kuh noch lange nicht vom Eis, aber die Dringlichkeit wurde deutlich: Der europäische Film hatte und hat es nicht leicht.


Im 30. Jahr nach Gründung der Europäischen Filmakademie (Efa) ist Europa gewaltig nach rechts gerückt. „Das Monster Nationalismus“, so bezeichnete der Efa-Präsident und Ko-Gründer Wim Wenders die Entwicklung in einer so besorgten wie emotionalen Begrüßungsansprache, „von dem wir dachten, wir hätten es längst beerdigt“. Unter dem Applaus der Gäste im Haus der Berliner Festspiele beschwor er das „europäische Versprechen“, denn: „Europa ist nicht das Problem, sondern die Lösung!“

Und dabei geht es den nationalen FilmemacherInnen noch vergleichsweise gut, im Gegensatz zum Beispiel zum legendären Filmland Polen, in dem das freie Filmemachen immer stärker von staatlicher Zensur geplagt wird, und aus dem das großartige, an der Grenze zum Spielfilm agierende Drama „Komunia“ (Kommunion) von Anna Zamecka stammt, das als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde: „Ich wünsche uns allen, dass wir diese Freiheit nicht als gegeben hinnehmen“, sagte die junge Regisseurin in ihrer Dankesrede.

Was den Geschmack angeht, sind die EuropäerInnen tatsächlich erstaunlich oft einer Meinung

Der wunderschöne polnische Film „Ida“, der vor drei Jahren fast sämtliche Auszeichnungen abräumte und in dem das Drama sich – wie in „Komunia“ – aus dem Christentum entwickelt, wurde an dem Abend noch öfter als Vergleich hinzugezogen, genau wie „Toni Erdmann“, auf den sich im letzten Jahr die Mitglieder der Akademie ebenfalls fast in jeder wichtigen Rubrik einigten: Was den Geschmack angeht, sind die EuropäerInnen anscheinend tatsächlich erstaunlich oft einer Meinung.

In diesem Jahr war es nämlich die schwarze Komödie „The Square“ aus Schweden, die die Preise für den besten Film, die beste Comedy, das beste Drehbuch, den besten Regisseur und den besten Schauspieler mitnehmen konnte. Einerseits berechtigt, andererseits fragt man sich bei einem solchen Mono-Preisregen immer, ob der so üppig beklatschte Film dann nicht auf ein zu hohes und seine Konkurrenz auf ein zu niedriges Podest gehievt wird. Aber so ist es mit der Preisfindung durch eine große Gruppe, die nicht zusammen und nicht zeitgleich entscheidet – Diskussionen können nicht stattfinden.

Immerhin hatten sich die europäischen ZuschauerInnen auf Maria Schraders beeindruckendes Kabinettstückchen „Stefan Zweig – Vor der Morgenröte“ geeinigt und damit gezeigt, dass sie einen in sieben Sprachen gedrehten, formal bestechend gradlinigen Film zu goutieren wissen: Er gewann den „People’s Choice Award“.

Ansonsten widmete Moderator Thomas Hermanns die Veranstaltung gleich zu Anfang mit einer ulkigen Tanz-und-Touch-Nummer dem Thema des Jahres #MeToo. Schließlich war es die Filmbranche, in der sich Betroffene zuerst geäußert hatten. Aber wie immer imitiert Film natürlich nur das Leben.


http://www.taz.de/Europaeischer-Filmpreis-2017/!5465032/


Und dann gibt es noch welche, die haben recherchiert und mit Julie Delphy gesprochen. Und da stimmen dann auch alle Angaben zum Film: :daumen:

Zitat:
Julie Delpy sieht sich in Hollywood diskriminiert

Regisseurin und Schauspielerin wurde vorgeworfen zu emotional und daher nicht vertrauenswürdig zu sein / Künstlerin für »Europäischen Beitrag zum Weltkino« gewürdigt

Von Katharina Dockhorn 10.12.2017

Die französisch-US-amerikanische Regisseurin und Schauspielerin Julie Delpy muss neue Investoren für die Finanzierung ihres Filmprojekts »My Zoe« finden. Interessenten haben sich laut Delpy zurückgezogen, nachdem ein Anwalt der 47-Jährigen in einem Meeting ins Gesicht gesagt habe, sie sei zu emotional und daher nicht vertrauenswürdig. »Das ist rassistisch und sexistisch«, empörte sich Delpy im Gespräch mit »nd«.

Frauen würden in Hollywood als unberechenbar dargestellt. Es heiße pauschal, sie könnten nicht mit Geld umgehen und überzögen die Drehzeit, sagte Delpy am Freitag in einem Gespräch vor der Verleihung der Europäischen Filmpreise in Berlin. Die Darstellerin (»Before Sunrise«, »Before Sunset«) und Regisseurin (»2 Tage Paris«, »Familientreffen mit Hindernissen«, »Lolo – Drei ist einer zu viel«) wurde am Samstag für ihren »Europäischen Beitrag zum Weltkino« gewürdigt.

Für Delpy ist »My Zoe« der sechste Film. Erstmals will die Komödienspezialistin ein Drama inszenieren. Das Drehbuch hat sie selbst geschrieben. »Die erste Inspiration stammt von Krzysztof Kieślowski, die Idee ließ mich jahrelang nicht los. Nach der Geburt meines Sohnes und des Todes meiner Mutter an, die zeitlich nur drei Wochen auseinander lagen, nahm das Buch Gestalt an.«

In der kommenden Woche wollte Delpy in Berlin mit den Vorbereitungen beginnen. Richard Armitage und sie selbst sollen in »My Zoe« ein Ex-Paar spielen, das sich das Sorgerecht für Tochter Zoe teilt. Nach einer unerwarteten Tragödie nimmt die Mutter das Schicksal des Kindes in die eigenen Hände. Gemma Arterton und Daniel Brühl hatten für Nebenrollen zugesagt.

Brühl ist zudem mit seiner Firma Amusement Park Films einer der Produzenten des britisch-amerikanischen Projekts. Durch die plötzliche Absage aus den USA fehlten 20 Prozent des Budgets, die Delpy nun mühsam zusammenkratzen muss.


»Solange sich solche Vorurteile halten, wird sich an der Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen nichts ändern«, so Delpy. Nur vier Prozent der US-amerikanischen Filme werden von Frauen inszeniert, obwohl 50 Prozent der Regieabsolventinnen Frauen sind. »Wo sind all diese Talente hin? Ihre Karrieren werden von Männern zerstört, oft kleinen Lichtern, die ihre Macht missbrauchen. Solange sich die rassistischen Vorurteile gegenüber Frauen halten, ändert sich nichts an der Situation für Regisseurinnen in den USA.« In Europa dagegen habe sich die Lage in den letzten beiden Jahrzehnten verbessert, so Delpy. Sie hofft, dass ihr der Europäische Filmpreis die Finanzierung künftiger Filme erleichtern wird.


https://www.neues-deutschland.de/artikel/1072808.frauen-im-filmgeschaeft-julie-delpy-sieht-sich-in-hollywood-diskriminiert.html

Dass ich mich in meinem Leben einmal so wohlwollend über einen Artikel im 'Neuen Deutschland' äußere, hätte ich nicht für möglich gehalten. :shock: :irre: Wohin einen Richard so bringt! :lachen:

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 11.12.2017, 05:21 
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Percy's naughty little barfly

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Laudine hat geschrieben:
Ich sagte ja, Mainstream-Projekt. :mrgreen: Im übrigen wurden allerlei Realereignisse in BS aufgenommen.


LOL! :blackwings:
Bin derzeit etwas empfindlich (Naaaaahhhhtsie-Geschrei in Ösistan); ich lese auch wahrscheinlich zuviel Berichte über den Meinungsterror an amerikanischen Universitäten (und bin auch IRL mit am Rande Betroffenen zusammengekommen). BTW mit "Mainstream" meine ich nicht unbedingt was Heiteres, aber halt nicht diese seltsamen Projekte (Beziehungskiste mit Science Fiction? I beg you...) OK, jetzt bin ich wieder friedlich :angel:


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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 11.12.2017, 12:04 
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Mill overseer & Head of the Berlin Station
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Ich betrachte das Projekt als solches durchaus auch mit Skepsis. Noch mehr allerdings irritiert mich, dass 'My Zoe' im Fandom zum Teil wie eine Verheißung aufgenommen wird. Wenn das dann mal nicht schief geht. :bibber:

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 11.12.2017, 17:57 
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Thorntons best millhand

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Es ist ja nicht so, als würde Richard nicht auch Mainstream versuchen, „ES“ hat er ja einfach nicht bekommen und für den jungen Dumbledore haben sie ihn erst garnicht gefragt. Ich glaube nicht, dass er wirklich eine Auswahl hat sondern froh ist, etwas machen zu können/dürfen, mit dem er sich identifizieren kann. Und was dann halt zeitlich passt, wird mitgenommen (... besser den Spatz in der Hand...)

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 11.12.2017, 18:43 
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Mill overseer & Head of the Berlin Station
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Abgesehen davon, dass hier wahrscheinlich jede etwas anderes unter "Mainstream" versteht, deutet Richard doch immer mal wieder an, wo gerade seine Interessen liegen bzw. was er gern einmal oder wieder einmal machen möchte. Nach TH war er ganz froh, die Prosthetics ersteinmal los zu sein, und tatsächlich auch stark an kleinen (Indie-)Projekten interessiert. Wenn es nicht so lange gedauert hätte, bis z. B. 'Sleepwalker' endlich auf den Markt kam, dann hätten sich diese Filme besser mit seinen anderen Arbeiten ('Hannibal' u.a.) vermischt. 'Berlin Station' macht er nicht nur zum Geldverdienen, sondern wegen der Aktualität, wie er in Interviews geäußert hat. Und in letzter Zeit hat Richard - im Zusammenhang mit O8 - angedeutet, dass er nun auch gern wieder Kinofilme mit großem Budget drehen würde. Insofern besteht für alle, die genug von Low-Budget-Filmen haben, ebenso Hoffnung wie für Theaterbegeisterte. ;) Selbstverständlich kann Richard nur wählen bzw. machen, was ihm angeboten wird, aber ganz sicher geht er auch nicht zu jedem Vorsprechen, das sich bietet. Insofern spielt seine Vorauswahl durchaus auch eine Rolle.

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 Betreff des Beitrags: Re: My Zoe
BeitragVerfasst: 11.12.2017, 19:38 
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Little Miss Gisborne
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Daisy hat geschrieben:
Es ist ja nicht so, als würde Richard nicht auch Mainstream versuchen, „ES“ hat er ja einfach nicht bekommen und für den jungen Dumbledore haben sie ihn erst garnicht gefragt. Ich glaube nicht, dass er wirklich eine Auswahl hat sondern froh ist, etwas machen zu können/dürfen, mit dem er sich identifizieren kann. Und was dann halt zeitlich passt, wird mitgenommen (... besser den Spatz in der Hand...)


"ES" und Dumbledore in Phantastic Beasts? Bei den Projekten fehlt mir die Kenntnis, dass Richard sie unbedingt machen wollte bzw. dafür vorgesehen war. :nix:


Im Übrigen drehen wir uns mit der Diskussion bzgl. Richard's Rollen immer mal wieder auf's Neue im Kreis.
Wie Laudine schon mehrfach geschrieben hat, versucht Richard seit Jahren jedes Genre zu bedienen und sich immer wieder auf neue Pfade zu begeben.

Dass aus dem einen oder anderen Projekt nichts wird, liegt wohl im Berufsrisiko eines Schauspielers, vor allem wenn er auch Indie-Filme macht.

Auch dass nicht jede seiner Rollen für Jedermann etwas ist, ist nicht neu. Er kann nicht allen gerecht werden.

Was die Thematik Rollenangebote angeht, wissen wir doch nie genau ob und inwieweit Richard für Projekte vorgesehen war oder diese gerne machen wollte. Dennoch finde ich, dass es mittlerweile schon so ist, wie Laudine geschrieben hat: Er wird nicht zu jedem Vorsprechen gehen, sondern kann mittlerweile sorgfältig die Projekte auswählen, die er machen will, egal welches Genre.

Letzten Endes hat doch die Unzufriedenheit einiger über seine Rollenauswahl und seine Projekte rein gar nichts mit Richard selber, sondern viel mehr mit einem selber und der eigenen Erwartungshaltung zu tun. Er wird seine Rollen nicht danach auswählen, was das Fandom gerne hätte, egal wie viele Beschwerden kommen. :nix:

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