Okay, ich kopiere hier mal die Beiträge rein, die zu diesem speziellen Thema bereits in den vergangenen Wochen und Monaten im allgemeinen MM-Thread gepostet wurden. Ist dann übersichtlicher und besser strukturiert.
Den Anfang macht also Shirley Henderson, die ja auch netterweise zu RA einen Bezug als Filmpartnerin hat:
Shirley Henderson alias Marie Melmotte in „The way we live now“:
Geboren am 24.11.1965 in Schottland. Zum ersten Mal größer in Erscheinung getreten im Film „Trainspotting“ im Jahr 1996. Außerdem wohl bekannt als „Maulende Myrthe“ in den Harry Potter Verfilmungen. Ebenfalls zu sehen in beiden Bridget Jones Filmen als Jude. Außerdem natürlich hier erwähnt ihre Rolle als Kath in „Frozen“ an der Seite von RA.
Im Jahr 2001 wurde „The way we live now“, eine vierteilige Mini-Serie der BBC nach Anthony Trollope gedreht. An der Seite von MM übernimmt Shirley Henderson die Rolle der Marie Melmotte.
Da sie nur etwas über 1,60 m groß ist und über eine außergewöhnliche Stimme verfügt, war sie prädestiniert als Marie, die eine junge, von ihrem dominanten Vater unterdrückte junge Frau ist, die im Verlauf des Mehrteilers an ihrem traurigen Schicksal nicht zerbricht, stattdessen aber lernt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Eine interessante, durchaus nicht zu erwartende Wendung.
Als die offensichtlich reichen, aber unmanierlichen Melmottes von Wien über die weiteren Stationen Frankfurt (haha!!) und Paris endlich nach London kommen, um sich dort niederzulassen, ist zunächst einmal fast die gesamte Londoner Gesellschaft begeistert und voll des Lobes über den Neuzugang. Doch fast gleichzeitig mit dem Eintreffen des famosen Mr. Melmotte und seiner Familie (eine Frau in zweiter Ehe, die die englische Sprache kaum beherrscht und Tochter Marie aus erster Ehe) kursieren auch schon die ersten Gerüchte, dass bei Melmottes nicht alles Gold ist was glänzt.
Augustus Melmotte ist der große Patriarch, auf sein Wort hören alle, Frau, Tochter, Angestellte, Bänker, Investoren und sogar der englische Adel. Geschickt manipuliert er alle, täuscht, betrügt, hintergeht, intrigiert und steckt dabei unbemerkt zunächst sich das Geld in die eigene Tasche bzw. geht alles so geschickt an, dass jeder glaubt, er habe Geld, wie andere Mist.
Melmotte ist also (anscheinend) sehr reich, aber eben nicht von Adel, was damals in England noch immer ein Manko war, bzw. vonnöten um bestimmte Türen öffnen zu können.
Genau umgekehrt verhält es sich bei Sir Felix Baronet of Carbury. Er hat einen netten Titel, aber null Mittel mehr. Er ist also auf eine reiche, wenn möglich sehr reiche Heirat angewiesen. Das gesamte Familienvermögen hat er quasi mit seiner Verschwendungs- und Spielsucht auf dem Gewissen. Alles gute Zureden seitens seiner verwitweten Mutter trifft auf taube Ohren, Sir Felix ist und bleibt ein Lebemann ohne Gewissensbisse oder Verantwortungsbewusstsein. Aber er hat sich in den Kopf gesetzt, Marie Melmotte zu heiraten, natürlich nur aus rein materiellen Gründen.
Zunächst gelingt es ihm, sich sehr galant und elegant Marie zu präsentieren und durch ungewöhnliches, aber gentlemanlikes Auftreten ihr Interesse zu wecken. Er hat sofort gemerkt, auf welche Masche die junge Frau anspricht, bzw. er weiß ganz genau, was ihr fehlt und was er ihr bieten muss. Marie wird von ihrem Vater unterdrückt, ignoriert und fühlt sich von allen (auch von ihrer fremdländischen Stiefmutter) ungeliebt. Dies macht sich Sir Felix schamlos zu Nutzen. Er kann sie innerhalb kürzester Zeit überzeugen, dass er sie unendlich liebt, bereit ist, für sie immer und ewig zu sorgen und verspricht ihr Zärtlichkeit und Geborgenheit. Ein mehr als geschickter Schachzug.
Marie verliebt sich heftig in Felix Carbury. Er ist nach einigem Zögern bereit, ihren Vater um ihre Hand zu bitten, muss aber feststellen, dass Melmotte (wie zu erwarten war) andere Pläne mit seiner Tochter hat und gar nicht daran denkt, seine Tochter mit einem mittellosen Taugenichts, auch wenn er über einen Adelstitel verfügt, zu verheiraten. Ginge es nach ihrem Vater, soll Marie Lord Nidderdale ehelichen. Den aber lehnt die junge Dame kategorisch ab, da sie ja nur ihren Felix liebt und sonst keinen, obwohl ihr mittlerweile selbst klar ist, dass der gute Mann keinen Penny in der Tasche hat und nur auf ihr Geld aus ist. Das alles gibt Zündstoff ohne Ende. Felix lässt sich von Marie und ihrer französischen Gouvernante überreden, mit ihr durchzubrennen. Dafür aber stellt er die Bedingung, mit etwas Reisegeld ausgestattet werden zu müssen. Marie entwendet daher ihrem Vater zwei Schecks aus dem Schreibtisch und löst diese unter falschem Namen bei einer Bank ein.
Sobald beide von Liverpool aus auf ein Schiff nach Amerika unterwegs sind, soll die Trauung vollzogen werden und Marie verfügt dann, da sie volljährig ist und ihr Vater (sicherheitshalber, um Häschern und Gläubigern besser entfliehen zu können) fast sein gesamtes Vermögen auf ihre Person transferiert hat, selbst über ihr Geld. Während Marie mit Gouvernante im ersten Zug nach Liverpool sitzt und sich über die gelungene Flucht und das bevorstehende Glück mit ihrem Felix freut, sitzt dieser in seinem Club, betrinkt sich und verspielt das ganze Geld, das er von Marie erhalten hat und noch mehr. Er bezichtigt dann einen Kumpan des Falschspiels, entkommt gerade noch so einer Forderung zum Duell und wird unehrenhaft aus dem Club geworfen. Der zweite Zug nach Liverpool ist weg, Felix liegt mit einem schweren Kater zu Hause im Bett. In Liverpool fasst man Miss Melmotte als Scheckbetrügerin und schickt sie mit der Polizei wieder nach Hause, während sich die Gouvernante schnell mit dem Schmuckkoffer Maries aus dem Staub macht.
Selbst wieder zu Hause, geprügelt und verachtet von ihrem Vater, ist Marie nicht bereit, auch nur einen Deut von Felix abzurücken. Melmotte beraumt inzwischen den Hochzeitstermin mit Lord Nidderdale an.
Erst die Schwester von Felix, Hetta Carbury, öffnet Marie in einem vertraulichen Gespräch die Augen, nachdem sie mehrere Male als Botin für Briefchen von Marie an Felix fungiert hatte. Felix denke nach dem Desaster im Club (und sie muss es Marie so schonungslos sagen) - wahrscheinlich auch vorher schon nicht - gar nicht mehr daran, sie überhaupt wieder zu sehen. Er habe sie völlig aufgegeben und sein Interesse an ihr sei eh stets nur vorgetäuscht gewesen. Marie mag es zuerst gar nicht glauben. Sie nimmt ihn noch immer in Schutz, denkt, er habe nur Angst vor ihrem Vater, sie aber habe diese Angst nicht und möchte gerne stark für sie beide sein. Doch alles, was Hetta sagt, hat Hand und Fuß. Marie erkennt, welchem Schwindel sie aufgesessen ist. Sie ist zum Schluss des Gespräches mit Hetta sehr hasserfüllt ihm gegenüber.
Doch auch der Ruin Melmottes ist nicht mehr aufzuhalten. Zu sehr hat er sich verspekuliert und verkalkuliert. Als er Marie bittet, ihm eine Unterschrift zu gewähren, damit er nämlich zur Deckung seiner Schulden und Ruhigstellung seiner Gläubiger an ihr Vermögen kommt, verweigert sie ihm diese Unterschrift in einem einzigartigen Racheakt für die langen Jahre der Unterdrückung und vielleicht auch ein bisschen für die Weigerung ihres Vaters, sie und Felix heiraten zu lassen.
Melmotte nimmt sich zu guter Letzt mit Gift das Leben. Seine zweite Frau, die Stiefmutter Maries, muss ihre Koffer packen und gehen, Marie alleine triumphiert zum Schluss als Alleinerbin eines beachtlichen Vermögens. Felix hingegen wurde in einer Nacht- und Nebelaktion (nachdem er sich fast noch eine Vergewaltigung – an Ruby - hat zu Schulden kommen lassen) über den Kanal nach Frankreich geschafft und frönt dort weiterhin dem Müßiggang.
Selbstverständlich gibt es in TWWLN noch viele andere Handlungsstränge, aber hier ging es jetzt ja nur um die Rolle, die Shirley Henderson in Zusammenhang mit MM darin spielt.
Es kommt natürlich zu großartigen "Knutsch-Szenen" zwischen MM und Shirley Henderson, wobei der große Unterschied in den Körpergrößen etwas hinderlich war, MM beugt sich jedesmal um fast 30 Zentimeter nach unten, was manchmal schon etwas gestelzt aussieht.
Marie küsst Felix - Felix trifft Marie auf dem Lande... - ... dann küsst er sie leidenschaftlich, aber alles ist nur ein kaltherziges, abgekartestes Spiel seinerseits