Hallo, habe Euch durch einen wunderschönen! Zufall gefunden und bin sooo glücklich darüber!!! So viele Gleichgesinnte. Ein tolles Gefühl. Ich bin erst seit Mai diesen Jahres MM-süchtig. Aber es ist eine ganz schlimme Sucht. Da ich mal wieder etwas zu spät auf den Geschmack gekommen bin, ist es jetzt sehr schwer, Verschiedenes noch irgendwo aufzutreiben. Zum Beispiel bin ich seit Tagen auf der vergeblichen Suche nach dem Hörbuch Coma von Alex Garland. Fast zwei Stunden Matthews Stimme zu lauschen, wäre unbeschreiblich gewesen. Vielleicht ergibt es sich ja noch irgendwann. Zu mir: Ich bin 40 Jahre alt, seit 2 Jahren verheiratet (mit dem Mann, mit welchem ich seit 20 Jahren zusammen lebe), keine Kinder, eine Katze. Im Mai sah ich In my Father's Den und ich war hin und weg ... verloren ... unsterblich verliebt ... Dann folgten in rasender Geschwindigkeit alle anderen Filme. P&P: ein Traum, Spooks: der volle Wahnsinn, Perfect Strangers: oh Gott! Was soll ich sagen ... der Mann meiner Träume. Habe dann gleich mal ein Buch schreiben müssen ... MM natürlich in der Hauptrolle. Eine kleine Kostprobe ...
Das schlechte Wetter ließen sie einfach hinter dem San Bernardino zurück und in Italien wartete der Sommer auf sie. Die Schulferien hatten noch nicht begonnen und der Verkehr war durchaus erträglich zu nennen. „Sag, Gorgi, wie ist das eigentlich mit den alten englischen Adelstiteln? Werden die nicht weitervererbt?“ „Du meinst, ob Matthew, als Urenkel des ehrwürdigen Lord William Darcy, diesen Titel tragen dürfte? Keine Ahnung ... Das gehört doch wohl alles ins vorige Jahrhundert ...“ „Stell dir nur einmal vor ... Lord Matthew Darcy ...“ „Besser, ich stelle es mir nicht vor ... seine furchtbare Frau würde auf der Stelle durchdrehen ...“ „Er ist verheiratet?“ „Ja. Entschuldige, bitte ... Ich mag Keeley nicht besonders.“ „Warum nicht?“ „Sie ist eine wirklich schöne Frau ... aber sie ist furchtbar selbstsüchtig. Und Selbstsucht bedeutet in diesem Fall nicht nur, so zu leben, wie sie es sich wünscht, sondern von anderen zu verlangen, dass sie leben, wie sie es von ihnen erwartet.“ „Das ist ja vollkommen verrückt ...“, stellte Lizzy fest. „Ich weiß nicht, wie Matthew nur jemals auf die idiotische Idee kommen konnte, sie zu heiraten. Liebe spielte mit Sicherheit keine Rolle. Ich kann dir verraten, dass unser unbeschwertes Verhältnis zueinander entsetzlich unter Keeley gelitten hat. Könntest du dir vorstellen, jemanden aus rein rationalen Gründen zu heiraten, ohne eine Spur von Liebe?“ „Denkst du nicht, dass du in deinem Urteil etwas zu hart mit ihm ins Gericht gehst. Vielleicht hat diese Ehe ja Vorzüge, die wir nicht im Mindesten erahnen ...“ „Du wirst Keeley und ihre abartigen Freunde kennen lernen. Das einzige, was ihnen etwas bedeutet, ist Reichtum und wie man ihn mehrt und am besten zur Schau stellt. Aber bilde dir nur selbst ein Urteil über ihre Beschränktheit.“ „Wie lange sind sie verheiratet?“ „Seit zwei Jahren.“ „Warum ist dir das alles nicht einfach egal?“ „Weil ich Matthew liebe ...“ „Der selbe Grund, warum er deine Männer so genau unter die Lupe nimmt“, stellte sie fest. „Nur dass ...“, blickte sie plötzlich auf. „Nur was?“ „Oh, Lizzy ...“ „Was denn nur, Gorgi?!“ Sie holte Luft. „Früher konnte ich mit Matthew über alles reden. Über alles, verstehst du? Doch ... er hat mir nie ein Wort verraten, warum er Keeley geheiratet hat. Er ist nicht glücklich mit ihr, das sehe ich ihm an, das höre ich aus seinen Worten ... aber er spricht einfach nicht mit mir darüber. Es bricht mir das Herz, weil ich nicht weiß, wie ich ihm helfen soll. Ich habe keine Ahnung, was da zwischen ihnen läuft ... Nur das komische Gefühl, dass etwas Ungeheuerliches passiert sein muss, das ihn in diese Ehe getrieben hat.“ „Wie meinst du das?“ „Es hängt irgendwie mit Manor House zusammen und viel ... sehr viel Geld. Ansonsten könnte ich mir nicht vorstellen, warum er sie nicht längst zum Teufel gejagt hat, nach allem, was passiert ist.“ „Was ist denn passiert?“, fragte Lizzy vorsichtig. „Keeley betrügt ihn. Und das nicht zum ersten Mal. Ich musste es von einem guten Freund erfahren, der mich fragte, wie er damit umgehen sollte. Er hatte Keeley im Blue Pearl gesehen, wie sie sich mit Jonathan Price, einem Kollegen von Matthew, amüsierte.“ „Amüsierte?“ „Er meinte, es hätte nicht viel gefehlt und sie hätten es gleich dort getrieben ...“ „Gorgi?“ „Ich habe keine Ahnung, ob er wirklich so blind ist, oder ob er es einfach nicht sehen will.“ „Schöner Mist ...“ „Ja ...“ „Wirst du es ihm sagen?“ „Ich weiß nicht. Er ist oft so traurig und ich habe Angst, wenn ich es ihm erzähle, dass alles nur noch schlimmer wird.“ „Verstehe ...“ „Lass uns sehen, wie es ihm geht ...“ „Wie alt wird dein Bruder?“ „Es ist sein vierzigster Geburtstag“, seufzte Giorgiana. „Was wollen wir ihm schenken?“ „Wir laden ihn zum Wandern ein. Darüber freut er sich immer riesig. Es gibt einen traumhaften Weg von Lecco zum Monte Rai. Geht weit über tausend Meter hoch. Und wir können sicher sein, dass uns Keeley dabei erspart bleibt. Wenn wir oben sind, köpfen wir ein paar Flaschen Lafite Rothschild ...“ „Das ist eine sehr schöne Idee.“ „Wanderst du gern, Lizzy?“ „Ja“, lächelte sie. „Unheimlich gern ... Und ich freue mich schon sehr.“ „Ich mich auch“, nahm Giorgiana ihre Hand. „Warum bist du nicht meine Sister in law ...“ „Schwägerin ... es heißt Schwägerin, Gorgi ...“ „Ich weiß ... aber du bist mir wie eine Schwester ... Ich kann dir Dinge erzählen, die ich kaum einer Freundin offenbaren würde. Ich bin so froh, dich kennen gelernt zu haben, Lizzy ... Und ich muss dir noch etwas sagen ... Ich war krank vor Eifersucht, wenn Thomas von dir sprach ...“ „Warum?“ „Weil seine Augen immer einen ganz besonderen Glanz bekamen ...“ „Das ist verrückt!“ „Ja ... das ist verrückt, aber jetzt verstehe ich auch, warum ... Lizzy ... Du machst andere Menschen sehr glücklich!“ „Nicht ... Gorgi ...“ „Doch, das tust du ...“
„Schau dir nur diese Autos an“, stöhnte Giorgiana, als sie auf den Hof der Villa San Giorgio bogen. „Widerliche Statussymbole ... Scheiße ... wir sollten besser den Parkplatz für die Bediensteten nehmen ...“ „Was ist mit dir?“, fragte Lizzy. „Nichts ... dieser protzige Reichtum kotzt mich an!“ „Komm, Gorgi“, lächelte sie. „Ich habe mich so auf unseren kleinen Urlaub gefreut. Lass dir dadurch nicht die Laune verderben.“ „Du wirst eine Überraschung erleben“, lächelte sie plötzlich und winkte zum Balkon im ersten Stock hoch. „Ich glaube es nicht“, stellte Lizzy fest. „Das ist ... George ...“ „Eine kleine Überraschung, die mir hoffentlich gelungen ist ...“, lachte Giorgiana. „Entweder lässt du dir Espresso von ihm machen oder du schickst ihn Martini holen ... Er ist in beidem unschlagbar ...“, flüsterte sie Lizzy zu. „Hi, George ... Wo steckt mein Bruder?“ „Gorgi ... das kann unmöglich dein Ernst sein!“, griff Lizzy nach Giorgianas Arm. „Er ist auch nur ein Mensch“, schüttelte sie lachend den Kopf. „Ein ganz netter, übrigens ...“ „Matthew ist hinten ... Er versucht, Keeleys Freundinnen mit Shakespeare zu beeindrucken ... Hoffnungslos, wenn du mich fragst“, grinste er. „Na, dann mal los ...“
„Nicht jener Muse gleichet mein Gedicht, die aufgeschminkte Reize nur entflammen, die, sich zu putzen, von dem Himmel spricht und alle Erdenschönheit trägt zusammen, um sich in prunkendem Vergleich zu paaren mit Sonne, Mond, dem Schatz der See, der Welt, dem jungen Lenz und allem Wunderbaren, das sich gestaltet unterm Himmelszelt. Nein, wahr, wie ich empfinde, will ich singen, und schöner, glaubt mir, ist kein Erdenkind als meine Liebe, wenn auf Ätherschwingen die goldnen Leuchten auch noch schöner sind! Lass andre schwatzen, mehr will ich nicht sagen, ich will die Liebe nicht zu Markte tragen.
Wie voller Angst ein schlechter Komödiant, der auf der Bühne seinen Spruch vergaß, so wie ein Raubtier, grimmer Wut entbrannt, sich selber schwächt im Zornesübermaß; so fehlt mir oft in schüchternem Verzagen die rechte Form, in der sich Liebe fasst, des Herzens Kraft scheint gänzlich zu versagen, erliegt sie schweigend meiner Liebeslast. Dann mögen meine Blicke mich erklären, die stummen Boten der beredten Brust, die Liebe flehn und ihren Loh begehren mit besserm Wort, als Lippen je bewusst. Verstehst du ihre Sprache, wenn sie schweigen? Augen, die hören, sind der Liebe eigen ...“
„Was für eine Stimme ...“, schluckte Lizzy. „Mein Gott ... Noch nie habe ich diese Sonette irgendwo schöner vorgetragen gehört ... Es ... geht mir direkt unter die Haut ...“ „Er ist großartig, nicht wahr ...“ „Giorgiana!“, sprang er auf. „Liebes ... wie schön, dich endlich wiederzusehen. Wie geht es dir?“ „Danke ... ganz ausgezeichnet“, umarmte sie ihn. „Wen hast du uns mitgebracht?“, ruhte sein warmer Blick voll Neugier auf Lizzy. „Elizabeth McBennett ... eine sehr liebe Freundin ...“ „Elizabeth ...“, reichte er ihr mit einem verwunderten Lächeln die Hand. „Mister Darcy ...“, konnte Lizzy kaum ihren Blick von ihm wenden. Matthew war groß, hatte dunkles Haar und die leuchtendsten Augen, in die sie jemals geblickt hatte. Nie hätte sie geglaubt, dass er Giorgianas Bruder wäre, denn die Geschwister schienen zumindest äußerlich grundverschieden. Giorgiana hatte eine kleine, zierliche Statur und war naturblond. Ihr beider Lächeln glich sich in gewisser Weise, und der Ausdruck des Erstaunens in ihrem Blick, wenn sich ihre Brauen hoben. „Matthew ...“, lachte er. „Einfach nur Matthew ... Mögen sie Shakespeare?“ „Ich liebe das Theater und ... ich liebe ... Shakespeare“, stockte ihr plötzlich der Atem. Shakespeare, natürlich ... Er musste ihn gleichfalls lieben, denn er spielte seine Stücke. „Das freut mich ... Ein Zuschauer des eigenen Lebens zu sein, ist der beste Weg, den Schmerzen dieses Lebens zu entrinnen. Schön, dass sie hier sind ...“, hielt er noch immer ihre Hand. „Sie verwirren mich, Elizabeth ... Kann es sein, dass wir uns irgendwo schon einmal begegnet sind?“, forschte er. Lizzy versuchte, das augenblickliche Durcheinander ihrer Gedanken und Gefühle zu verstehen. Sie blickte in seine Augen, die ihr plötzlich so nah waren, dass sie glaubte, sich in ihnen zu spiegeln. „Ich ...“, schüttelte sie den Kopf, „... habe keine Ahnung ...“ „Mir ist ... als müsste ich sie kennen“, standen mit einem Mal tiefe Falten zwischen seinen Brauen. „So gut ... wie keinen anderen Menschen jemals zuvor“, konnte er es nicht fassen. „Ich spüre eine tiefe Vertrautheit zu ihnen ... die es eigentlich nicht geben kann ... Diese dunklen Augen ... der Blick ... ihre Lippen, nach denen ich mich in meinen unbefriedigten Träumen verzehrte ...“ „Frauen lieben mit den Ohren, während Männer, wenn überhaupt, mit den Augen lieben. Sie sind ein brillanter Schauspieler, Matthew ... Und ich glaube ... da hinten kommt ihre Frau ...“, ließ sie seine Hand los. „Ihre Frau ... es hört sich so vollkommen falsch an, diese Worte aus ihrem Mund zu vernehmen ... Miss Elizabeth ...“ „Matthew! Willst du mir deinen Gast nicht vorstellen?“, hängte sich Keeley mit einem Lächeln an seinen Arm. „Keeley ... das ist Elizabeth McBennett, Giorgianas Freundin ... Elizabeth, Keeley ist ...“ „Deine Frau ...“, nickte Keeley. „Was haben sie mit ihm angestellt?“, wunderte sie sich. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen ...“, lachte sie verwundert auf. „Entschuldigt mich“, machte er sich von ihr frei und ging ins Haus. „Was er nur hat?“, wand sie sich an Lizzy. „Verstehen sie das?“ „Keine Ahnung“, schüttelte Lizzy betäubt den Kopf. „Keine Ahnung ...“ „Sind sie eine Kollegin?“, interessierte sich Keeley. „Nun ...“, versuchte Lizzy ihre Fassung zurück zu gewinnen. „Alles wird zum Vergnügen, wenn man es nur oft genug tut. Wir sind Meister, wie ich finde, deren höchste Kunst es ist, die menschliche Tragikomödie auf der Bühne des Lebens zu spielen. Die meisten von uns liegen lebenslänglich in irgendeiner Gosse und nur wenige blicken zu den Sternen auf.“ „Oh ... “, verschlug es ihr die Sprache. „Noch eine Künstlerin!“ „Es gibt zwei Arten von Künstlern ... die einen bringen die Antworten, die anderen die Fragen. Man muss wissen, ob man zu denen gehört, die antworten, oder zu denen, die fragen ... Denn der, der fragt, ist niemals der, der antwortet. Es gibt Werke, die lange unverstanden bleiben, weil sie auf Fragen antworten, die noch gar nicht gestellt wurden. Die Frage kommt lange nach der Antwort ...“ „Wie wahr ...“, versuchte Keeley zu lächeln. „Entschuldige uns, bitte, Keeley“, zog Giorgiana Lizzy am Arm fort. „Wir haben noch etwas Wichtiges zu besprechen.“ „Aber ...“, blieb Keeley allein zurück.
„Was war denn das?“, fragte Giorgiana mit hochgezogenen Brauen. „Nur die Worte meines geliebten Oscar Wilde, Gorgi.“ „Das meine ich nicht ... auch wenn du Keeley, sehr zu meinem Vergnügen, mit deinen Worten sprachlos gemacht hast. Was hast du mit Matthew angestellt?“ „Er ist ein wunderbarer Schauspieler ...“ „Ich weiß, dass Matthew sehr beeindruckend sein kann, wenn er will ... aber, du warst ja wie verzaubert von ihm ... Und ihr habt euch wirklich noch nie gesehen?“ „Nein ...“ „Komisch ... Matthew erging es wie dir ... Ich müsste mich schon sehr in ihm täuschen, wenn seine offensichtliche Bewunderung für dich nur gespielt sein sollte.“ „Gorgi? Vermutlich habe ich einen Sonnenstich ...“ „Du hast keinen Sonnenstich ... Woher auch? Wir haben den ganzen Tag nur im Auto gesessen!“ „Dann weiß ich nicht, was mit mir los ist ... Vielleicht hast du mir in den letzten Stunden einfach zu viel von ihm erzählt und ich kann nicht mehr auseinanderhalten, was sich in meinem Kopf abspielt und was der Realität entspricht. Ich könnte schwören, ihm bereits begegnet zu sein und ihn zu kennen. Seine Augenbrauen ... wie sie sich heben, wenn er überlegt ... das ist vollkommen verrückt. Du hast es mir erzählt, nicht wahr?!“ Giorgiana schüttelte den Kopf. „Ich brauche jetzt einen Martini ... No Martini – No Party! Lass uns schauen, wo George steckt ...“
So ... dann bis bald, meine Lieben
_________________ Düster, erotisch, unwiderstehlich
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