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BeitragVerfasst: 27.02.2007, 07:14 
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JJ's right hand & in love with Bradley
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Ich habe zwar keine Kinder, doch ich kann mir die Aufregung dennoch gut vorstellen - die Hilflosig- und vor allen Dingen Machtlosigkeit, die man in einem solchen Moment verspüren muss.
Da als Eltern ruhig zu bleiben, das geht bestimmt kaum
Der arme MM - wie schön, dass er Sarah trifft, die mit ihrer Erklärung und ihrer menschlichen Wärme ein wenig Ruhe in diese Aufregung bringt.
Trotz der eher tragischen Handlung eine wunderschöne Geschichte, die uns MM näher bringt. Ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass er GENAU SO agieren würde, wenn eines seiner Kinder krank ist. :ja:

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Verfasst: 27.02.2007, 07:14 


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BeitragVerfasst: 27.02.2007, 17:59 
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Richard's purrrfect transylvanian bat
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Boah, was habe ich geheult :flenn:
Bin jetzt noch ganz hin- und hergerissen. Ich habe mit den Beiden so richtig mitgelitten. Ich habe schon erst das Schlimmste befürchtet, aber es hat ja eine gute Wendung genommen.

Obwohl die Geschichte so traurig war, mußte ich einmal schmunzeln, als der Arzt angesprochen wurde: Dr. Wilson.
Schaut die liebe Cuni auch evtl. "Dr. House"?

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BeitragVerfasst: 27.02.2007, 20:09 
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Lucas' sugarhorse
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Schön! Traurig, aber schön!!!

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BeitragVerfasst: 27.02.2007, 20:11 
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Boah, wie schlimm, wie hart... :flenn:
Finde die Geschichte toll, aber irgendwie kann ich von Krankheiten und vor allem von Krankenhäusern nichts mehr hören. Da läuft mir selbst gleich ein kalter Schauer über den Rücken...


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BeitragVerfasst: 27.02.2007, 23:06 
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Lovelace's dearest creature
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Fjella hat geschrieben:
Schön! Traurig, aber schön!!!

Genau. :ja: Gefällt mir auch sehr gut. :daumen:


Becci hat geschrieben:
, aber irgendwie kann ich von Krankheiten und vor allem von Krankenhäusern nichts mehr hören. Da läuft mir selbst gleich ein kalter Schauer über den Rücken...

Glaube ich dir.

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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 21:11 
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Mill overseer & MM ambassador
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Macht mir keine Schande hier während ich mich in Hamburg amüsiere!!!

Und damit euch auch nicht langweilig wird, habe ich eine ganz besondere Überraschung für euch (vor allen Dingen für die "ADMV/IMFD"-Fans unter euch!). Schnallt euch an, holt die Kleenex-Box ganz nah herbei, es ist Zeit für eine Geschichte...


Paul

Teil 1

Er schlitterte auf seinen relativ dünnen Ledersohlen um die Ecke und wäre beinahe auf der Eisschicht ausgeglitten, als ihm mit voller Wucht ein Paar Skier vor die Stirn geschlagen wurden. Mit Mühe hielt Paul sich an der Hauswand fest, sonst hätte er der Länge lang auf dem schneebedeckten Gehweg gelegen. Mit zittrigen Händen versuchte er, den noch brennenden Zigarettenstummel aufzuheben, doch irgendwie gelang es ihm nicht. Seine Hände gehorchten dem Befehl seines Gehirns nicht. Wütend trat der den Glimmstängel mit dem Fuß aus. Dann hob er den Blick und schaute in das Gesicht des Verursachers des kleinen Zusammenstoßes.

Eine kleine Frauengestalt, eingemummt in die hier im Ort zu dieser Jahreszeit üblichen Bekleidung: Hellgraue Skihose, weiße Skistiefel, eine knallgelbe Daunenjacke, eine graue Mütze auf dem Kopf und das halbe Gesicht wurde von einer Sonnenbrille abgedeckt. Sie hielt ein Paar Skier der Marke Rossignol Racing nun krampfhaft fest und hielt sich mit der anderen, ebenfalls behandschuhten Hand den Mund zu vor Schreck. Dann aber plapperte sie in Deutsch unverdrossen auf ihn los: „Oh, meine Güte, ich habe Sie nicht um die Ecke kommen sehen, das tut mir sehr leid. Haben Sie sich sehr wehgetan?“ Er konnte nur wenig Deutsch, es beschränkte sich im Wesentlichen auf den Umgang mit Supermarktkassiererinnen: ‚Was kostet das?’ und ‚Haben Sie eine Tute?’ waren Sätze, die er halbwegs passabel außer den Floskeln ‚Ja, Nein, Danke, Guten Morgen, Guten Abend’ herausbrachte. Wobei er sich immer wunderte, was er bei dem Wort ‚Tute’ denn nun falsch machte, denn oftmals sah ihn die Frau an der Kasse dann an wie ein Mondkalb, bis sie kapierte, dass der Kunde vor ihr offensichtlich keine Kindertröte, sondern eine Einkaufstüte haben wollte.

Paul tat jede Faser seines Körpers weh. Aber das kam nicht von dem Zusammenprall mit der Skitouristin. Er litt unendliche Qualen durch die Entzugserscheinungen, die er hatte. Mit einem verächtlichen Lächeln blickte er auf die ausgetretene Zigarette. War eigentlich auch nicht erlaubt, aber er konnte sich diese Droge absolut nicht verkneifen. Wenn er schon auf alles andere in dieser gottverdammten Klinik verzichten musste. Kein Alkohol, keine Zigaretten, keine Medikamente, keine anderen Drogen, natürlich kein Sex (mit wem denn auch, diese weiblichen Junkies in seinem derzeitigen Umfeld stießen ihn völlig ab, er fand die Frauen in der Klinik einfach furchtbar), nur entkoffeinierter Kaffee, nicht einmal TV und PC waren erlaubt.

Er schauderte und fröstelte. Auch ein Zeichen des Entzugs. Wenn er sich bewegte, ging es einigermaßen, aber nun, da er stehen geblieben war, schienen seine Füße innerhalb von Sekunden zu Eiszapfen zu werden. Wobei er zugeben musste, dass er natürlich nicht das richtige Schuhwerk für diesen Ort hatte. Welcher Teufel hatte ihn nur geritten, dass er zugestimmt hatte, mitten im europäischen, alpenländischen Winter in diese Klinik zu gehen? In einen Ort, der um diese Jahreszeit von Skiern, Snowboards, und sonstigen Wintersportgeräten zugepflastert war? Er griff sich stöhnend an die Stirn, was sein Gegenüber sofort veranlasste, einen weiteren Schwall deutscher Worte auf ihn loszulassen: „Oh je, ich habe Ihnen wohl eine volle Breitseite am Kopf verpasst, wie? Brauchen Sie einen Arzt?“

Er schüttelte den Kopf, was ihr wie eine Verneinung ihrer Frage vorkam, was er aber natürlich nicht so gemeint haben konnte, da er das rasch aus ihrem Mund sprudelnde Deutsch nicht verstanden hatte. Er versuchte, seine zittrigen Hände unter Kontrolle zu bekommen, fuhr sich dann mit der Zunge über die ausgetrockneten, aufgesprungenen Lippen und sagte schließlich mit einer samtweichen Stimme, die sie vor Verblüffung erstarren ließ: „Ick sprecke nickt Deutsch!“

Sie schaute sich ihr Unfallopfer genauer an. Der Mann war enorm groß, sicher um ein Meter neunzig. Die Augen waren blau, strahlten aber nicht im Tageslicht, sondern blickten trüb und matt durch die Gegend. Sein Gesicht war grau und fahl, obwohl er höchsten Mitte dreißig sein durfte. Er war schlank und hatte einen sehr männlichen Körperbau, aber etwas an ihm ließ einem diese positiven Eindrücke schnell wieder vergessen. Seine Kleidung war ziemlich einfach, um nicht zu sagen, fast schäbig, aber nicht schlampig oder dreckig. Sein Blick war unstet, seine Hände fahrig, er konnte sie nicht ruhig halten. Er schluckte mehrere Male nervös und machte alles in allem den Eindruck, als wäre er nicht ganz anwesend.

An seinem Akzent meinte sie, einen Briten oder Australier erkannt zu haben, also redete sie wie selbstverständlich in fließendem Englisch weiter: „Hören Sie, es tut mir leid, dass sich Sie über den Haufen gerannt habe, aber ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass Sie um diese Ecke gebogen kommen. Kann ich Ihnen irgendwie helfen, fühlen Sie sich unwohl?“
„Danke, es ist alles soweit in Ordnung, es liegt nicht an Ihnen, machen Sie sich keine Sorgen“, antwortete er und deutete dann in einer hilflosen Geste auf ein von der Sonne beschienenes großes Gebäude am gegenüberliegenden Hang: „Ich bin aus der Klinik, Sie wissen schon…“, er ließ den Satz offen.

Sie verstand sofort, obwohl sie auch nur zu Gast in diesem Ort war, aber sie kam schon seit vielen Jahren hierher und wusste natürlich, dass dies eine bekannte Klinik für Drogenentzug war. Mit einem entschlossenen Blick schulterte sie ihre Skier, fasste mit der freien Hand nach dem Ärmelzipfel seines Parkas und sprach mit energischer Stimme: „Gut, Sie kommen nun mit, denn Sie sehen total fertig und durchgefroren aus und ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass Sie mir hier mitten auf der Straße kollabieren und in den kalten Schnee fallen. Los geht’s!“ Sie marschierte mit ausholenden Schritten durch den Ort, dabei klackten die geöffneten Schnallen ihrer Skischuhe, ein an sich total normales Geräusch, das aber in Pauls empfindlichen Ohren derzeit zu einem unerträglichen Crescendo anschwoll. Er bemühte sich eisern, sich nicht in Panik die Ohren zuzuhalten.

Er blieb kurz stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Das würde ihn von dem furchtbaren Geräusch in seinen Ohren ablenken, seine Gedanken woanders hin führen. Sie blickte ihn fragend an: „Rauchen ist sicher auch verboten, oder?“ Er nickte stumm und inhalierte einen tiefen, ersten Zug. Es tat ihm gut, er fühlte das Nikotin in seine Lungen strömen, sich in seinem Inneren ausbreiten, merkte, wie es alles durchdrang. Sie wies mit der Hand auf ein Haus in der Nähe, im typischen landesüblichen Stil erbaut, mit viel Holz und großen Balkonen. „Es ist nicht mehr weit, das ist es.“ Sie stapfte durch den Schnee um das Haus herum, blieb vor einer hölzernen Tür stehen, offensichtlich ein Kellerzugang, Hanglage. Sie stellte die Skier an der Hauswand ab, zog die Handschuhe aus und fummelte einen Schlüssel aus ihrer Anoraktasche. Die Tür öffnete sich knarzend und sie trat ein, die Skier voran nehmend. Er ging ihr unaufgefordert hinterher. Es kam ihm alles unwirklich, wie in einem Traum vor. Aber bislang war es kein brutaler, schreiender, Furcht erregender Alptraum wie sonst bei ihm üblich. Es gefiel ihm, was er da träumte, wenn er es denn überhaupt träumte.

Sie stellte ihre Skier ab und wischte mit einem Lappen kurz drüber. Dann ließ sie sich auf einem Hocker nieder und zog fest an ihren Skischuhen, bis sie endlich in Strümpfen da stand. Die Sonnenbrille hatte sie bereits beim Eintreten in den Kellerraum abgenommen und gegen eine normale Brille ausgetauscht. Soweit er es in dem schummrigen Deckenlicht erkennen konnte, waren ihre Augen ebenfalls blau. Er war in solchen Einschätzungen zwar gnadenlos schlecht, aber er sah nun deutlich, dass sie um einiges älter als er sein musste. Vorhin auf der Straße hatte sie einen eher gleichaltrigen Eindruck auf ihn gemacht. Er schüttelte verwundert den Kopf. Doch die große Überraschung kam, als sie ihm bedeutete, ihr durch die nächste Tür ins Haus zu folgen und dabei ihre Mütze vom Kopf zog.

Eine Flut von tizianroten Haaren fielen ihr in etlichen weichen Kaskaden über die Schulter den Rücken herab, er hatte sofort das unbändige Bedürfnis einmal richtig dort hineinlangen zu wollen. Ein platinblonder Pony kontrastierte das Bild, der ihr nun durch die Mütze aber witzig und wirr vom Kopf abstand. Er lächelte schräg, eines der wenigen Lächeln, die in letzter Zeit über sein Gesicht gehuscht waren. Obwohl sie in etwa die Größe von Jackie hatte, war sie doch glücklicherweise ganz anders. Er seufzte erleichtert. Er hatte einmal mehr alles in der Heimat hinter sich gelassen, weil er sich darüber klar geworden war, dass er ohne Entzug sein Leben niemals in den Griff bekommen würde. Diesmal war er zwar nicht Hals über Kopf abgereist, wie vor fast achtzehn Jahren, er hatte sich von allen verabschiedet und war dann erst gegangen. Aber leichter war ihm der Abschied deswegen nicht gefallen. Jackie hatte jedoch zu hohe Erwartungen in ihn gesetzt, die er absolut nicht hatte erfüllen können. Ein Zusammenleben mit ihr hätte nicht funktioniert. Ganz sicher nicht. Auch wenn der Schmerz, die Trauer sie für kurze Zeit lang zusammengeschweißt hatte, es war nicht von Dauer gewesen.

Sie waren in der Wohnung der Frau angekommen. Als sie aus der Skihose geschlüpft war, und völlig locker und selbstverständlich in der Skiunterwäsche vor ihm stand, erklärte sie: „Es ist nicht groß, ein Schlafzimmer, dieser Wohnraum mit der offenen Küche und das Bad. Aber für mich reicht es. Im Sommer und Herbst vermiete ich die Wohnung an Wanderer und Bergsteiger, im Winter und manchmal bis ins Frühjahr hinein nutze ich sie. Ich liebe den Winter und das Skifahren.“ Er nickte abwesend, obwohl er nun in einer geheizten Wohnung war, fror er, nachdem er seinen Parka ausgezogen hatte. Sie warf ihm nur einen kurzen Blick zu und wusste sofort Bescheid. Sie packte ihn in eine Wolldecke auf das Sofa an der Heizung und machte sich in der Küche zu schaffen.

Gedanklich war er bei Jackie stehen geblieben. Aufgewühlt barg er sein Gesicht in beiden Händen. Es war alles schief gelaufen. Er hatte keinen Moment mehr ihre Nähe ertragen können, nur wenige Tage nach der Beerdigung von… – Celia! Er stöhnte auf und spürte, wie ihn die Übelkeit in immer schlimmer werdenden Wellen heimsuchte. Jackie, seine Ex-Freundin, Jackie, die Mutter seiner… – Schwester! Er sprang auf und fragte die Frau am Küchenherd nach der Toilette. Sie zeigte ihm rasch den Weg. Er würgte und spuckte alles heraus, was er noch im Leib hatte. Sie brauchte nicht extra an der Klotür zu lauschen, um dies zu hören, das Apartment war nicht sonderlich groß. Als er wieder aus dem Bad heraus kam, war er leichenblass. Er wankte zum Sofa und wickelte sich sofort wieder in die Decke, er klapperte mit den Zähnen und war alles in allem in einem mehr als bedauernswerten Zustand. Sie hatte gerade schon überlegt, ob sie nicht besser die Klinik anrufen sollte. Doch ein unbestimmtes Gefühl in ihr hielt sie davon ab. Sie fragte ihn: „Kaffee?“ Er schüttelte langsam den Kopf: „Nein, Koffein ist tabu.“ Sie nickte und stellte eine Minute später eine große Tasse heiße Milch auf den Tisch vor ihm. Dann setzte sie sich an das andere Ende des Sofas, trank einen Schluck von ihrem Tee und sagte dann: „Mein Name ist übrigens Doro. Doro Jungheim.“

Er schaute zwischen der Wolldecke hervor wie ein verloren gegangener Hundewelpe, nahm die heiße Tasse mit Milch in seine Hand und murmelte: „Ich bin Paul. Paul Prior aus Neuseeland.“
„Probier’ die Milch, Paul, ich denke, sie wird dir schmecken.“
Jetzt war es an ihm zu nicken, dann nahm er mit der Nase den Duft aus der Tasse auf, ohne aber wirklich sagen zu können, was er da roch. Erst als er einen Schluck genommen hatte, merkte er, dass das Gebräu süß, offensichtlich sehr heiß – und ziemlich scharf war! War das ein gutes Zeichen? Etwa, dass seine Geschmacksnerven wieder zurückkehrten? Das wäre ein winziger Fortschritt. „Was hast du da rein gemacht? Ich finde, es schmeckt außerordentlich gut.“
„Danke“, sie lächelte ihm zu, „es ist Milch und Honig, aber dazu eine Prise Pfeffer und etwas Chilipulver.“
Er staunte nicht schlecht. Die Mischung gefiel ihm. Er trank mehr davon, schnell und zügig, was sie verwunderte, normalerweise verbrannte man sich den Mund, wenn man es derart heiß runterstürzte. Er fühlte die Hitze des Getränkes hingegen nicht, nur, dass es ihm wohl tat. Immerhin.

Er schaute sie über den Rand der großen Tasse an: „Ich möchte nicht neugierig erscheinen, aber – lebst du hier allein? Hast du keine Familie?“
Sie deutete auf seine nassen Schuhe und ging auf seine Frage zunächst gar nicht ein: „Wenn du diese Schuhe nicht gleich ausziehst, damit ich sie mit Zeitung ausstopfen kann und unter die Heizung stelle, wirst du nicht an deinen massiven Entzugserscheinungen sterben, sondern an einer noch wesentlich massiveren Lungenentzündung!“ Er streifte sich wie auf Kommando die Lederslipper von den Füßen, zog seine langen Beine nach oben auf das Sofa, unter die Decke und bedachte sie mit einem Blick aus Verzweiflung und Bewunderung.
Er schürzte die Lippen und zog die Nase kraus, als er sagte: „Du bist sehr direkt. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.“

„Oh, ich wäre schon noch darauf zurückgekommen. Augenblick…“, sie nahm seine Schuhe, und machte sich daran im Flur zu schaffen. Nach nicht einmal einer Minute war sie wieder bei ihm. „Ich bin eigentlich ganz froh, unabhängig und frei zu sein. Abgesehen vom Job natürlich. Es hat einmal eine intensive Beziehung in meinem Leben gegeben, aber dann haben wir beide festgestellt, dass unser Leben in verschiedene Richtungen driftete, und das war’s dann. Natürlich vermisst man manchmal Wärme und Geborgenheit, aber irgendwo muss man wohl Abstriche machen. Ich habe viele nette Freunde und Bekannte, Männer und Frauen, das geht dann schon. Vielleicht war auch mal die Sehnsucht nach Kindern in mir da, aber der Käse ist ja inzwischen gegessen.“ Sie lachte, nicht bitter, nicht enttäuscht, einfach ein freies Lachen.

Er fragte sich, wie ein Mensch einem anderen, völlig unbekannten Menschen gegenüber so offen sein konnte. Sich einfach über private Themen unterhalten zu können, mir nichts, dir nichts. Er selbst war nicht einmal fähig gewesen, seiner Familie gegenüber sein Herz zu öffnen. Er verschloss alles in sich, fraß alles in sich hinein. Und da drinnen verrottete es langsam und vergiftete seinen Körper von innen heraus. Das spürte er. Es hatte nicht einen Menschen in seinem beschissenen Leben gegeben, dem er blind hatte vertrauen können. Nicht einen einzigen Menschen, dem er dauerhaft seine Liebe hätte schenken wollen. Nein, das war nicht wahr, es hatte einen Menschen gegeben, der ihm so viel bedeutet hatte, dass er vielleicht zu alldem fähig gewesen wäre… – Celia! Aber sie war nicht mehr. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper bei diesem Gedanken, fast hätte er die Milchtasse fallengelassen. Er kämpfte die nächste Woge der Übelkeit nieder, er wollte nicht schon wieder die Kloschüssel umarmen. Gerade hatte er ein wenig Farbe auf die Wangen bekommen, schon wich der rosige, gesunde Schein wieder einem fahlen Ausdruck.

Doro bekam den Wandel sofort mit. Sie beugte sich zu ihm rüber, legte die Hand auf einen seiner Arme und fragte: „Möchtest du dich hinlegen?“
Er schüttelte langsam den Kopf und mühte sich mit einer Antwort ab: „Es geht schon, danke. Ich muss auch bald zurück in die Klinik. Zum Abendessen muss ich da sein.“ Er holte tief Luft und fuhr dann etwas weniger gequält fort: „Ich habe mich für den offenen Entzug entschieden, weil ich wusste, dass ich es nicht auch noch ertragen würde, die ganze Zeit lang eingesperrt zu sein. Aber ich muss alle Therapiestunden und alle Mahlzeiten akribisch einhalten. Sonst habe ich den offenen Entzug verspielt.“
„Wann ist das Abendessen denn angesetzt?“
Er verdrehte die Augen, er fand die Essenszeiten einfach zum Kotzen, erstens, weil er es nicht gewohnt war, regelmäßige Mahlzeiten einzuhalten und zweitens, weil es für ihn Zeiten waren, wo für gewöhnlich nur ganz kleine Kinder oder sehr alte Leute zu Tisch saßen. Aber doch kein vernünftiger Erwachsener!
„Um 18 Uhr“, er machte eine sehr eindeutige, obszöne Geste, was sie jedoch nicht im Geringsten schockierte, im Gegenteil, sie grinste sogleich. „Und um 19 Uhr habe ich ein Gespräch mit meinem Psycho-Fuzzi“, fügte er hinzu, „jeden zweiten Abend!“ Er steckte sich nun symbolisch den Finger in den Mund, wiederum um seinen Eindruck von dieser Art der Therapie darzustellen.

„Und danach?“ fragte Doro.
„Danach habe ich bis 22 Uhr frei, ich gehe dann oftmals schwimmen. Wir haben ein Hallenbad in der Klinik. Fernsehen ist ebenfalls nicht erlaubt und in der Klinik auch gar nicht möglich.“
„Okay, was hast du gegen den Psychologen? Hilft er dir nicht, oder was?“
Paul blickte zur Zimmerdecke und zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung, ich bin nicht sonderlich mitteilsam. Er versucht natürlich, mir die Würmer aus der Nase zu ziehen, aber er kommt nicht wirklich weiter.“
„Was hält dich davon ab, dich mitzuteilen? Es ist sein Job, dir zu helfen.“
„Ich weiß, aber ich finde es einfach merkwürdig und unpassend, mit Psychologen und Sozialarbeitern und was weiß ich noch für Therapeuten zusammen zu arbeiten, die mehr als zehn Jahre jünger sind als ich und meiner Meinung nach einfach nicht fähig sind, sich über eine gewisse Lebenserfahrung zu definieren.“ Er hielt erschöpft inne, so einen langen Monolog hatte er schon ewig nicht mehr von sich gegeben. Aber er war noch nicht fertig, er fühlte schon, wie die nächsten Worte sich einen Weg aus seinem Kopf, seinem Herzen, seiner Kehle bahnten: „Unter den Ärzten gibt es einige, die älter sind, aber die haben einfach keine Zeit für lange Gespräche. Dafür seien die Therapeuten zuständig, sagt man mir dann.“

Er warf mit einem Ruck die kuschelige Decke von sich und richtete sich zu seiner vollen Körperlänge auf. Doro kam sich ihm gegenüber wie ein Hobbit vor. „Ich begleite dich zur Klinik“, sagte sie. Doch Paul schüttelte den Kopf, nun nicht mehr so apathisch, mehr entschlossen wirkend: „Nicht nötig, ich brauche kein Kindermädchen.“ Es klang schroffer und abweisender, als er es beabsichtigt hatte. Sie ließ sich von seiner brüsken Art nicht abschrecken: „Ich muss sowieso noch etwas einkaufen, der Supermarkt liegt auf dem Weg, also denke bloß nicht, dass ich nur wegen dir da draußen durch den Schnee stapfe! Es bietet sich halt an.“

Während er sich seine Schuhe wieder anzog, ging sie ins Schlafzimmer, um die Skiunterwäsche loszuwerden. Sie zog eine Jeans an, darüber eine schwarze Bluse und einen Norwegerpulli. Im Flur holte sie ein paar schwarze Moonboots aus dem Schrank und warf sich eine Fleecejacke über. Er stand im verwaschenen Parka da wie ein Oberprimaner, der ein paar Mal sitzen geblieben sein musste.

Draußen an der Luft musste er schwer gegen den Drang ankämpfen, sich eine Zigarette anzuzünden. Sie schien es zu merken, denn sie blieb stehen: „Paul, es ist nicht mehr sehr weit zur Klinik. Schaffst du es ohne Kippe, oder nicht?“
Er bohrte eine Fußspitze nervös in den Schnee und schaute mit leerem Blick zu Boden: „Keine Ahnung, es ist nicht einfach.“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu: „Okay, Kompromiss: Ich rauche mit, wir teilen uns eine Zigarette, ja?“ Abermals versetzte sie ihn in Erstaunen. Er zog ein Zigarettenpäckchen aus seiner Parkatasche und reichte es ihr. Mit spitzen Fingern, als hätte sie niemals in ihrem Leben etwas anderes getan, als Zigaretten aus einer Schachtel zu fischen, nahm sie eine heraus und steckte sie sich zwischen die Lippen. Das Feuerzeug flackerte auf und tauchte ihr Gesicht nun in der Dämmerung in ein diffuses Licht. Er fand sie unglaublich schön in diesem Moment. Sie rauchte ruhig, nach den ersten Zügen reichte sie stumm die Zigarette an ihn weiter. Er hatte sie genau und fasziniert beobachtet, sie paffte nicht, sie inhalierte alles tatsächlich in ihre Lungen. Es hatte etwas sehr Intimes, dieses Miteinanderteilen einer Zigarette, er hätte es nicht für möglich gehalten.

Nachdem er einige Züge gemacht hatte, reichte er den Glimmstängel an sie zurück. Er setzte sich langsam in Bewegung, da er im Stehen erbärmlich fror: „Rauch sie ruhig fertig, ich möchte nicht mehr!“ Die erleuchteten Fenster der Klinik erschienen vor ihnen.
Vor der Tür drehte er sich zu ihr um: „Also, das war unheimlich nett von dir, danke…“, weiter kam er nicht, sie schnitt ihm das Wort ab: „Ich bin um 20 Uhr wieder da. Ist dann deine Therapiestunde beendet?“ Er nickte verwirrt.
„Ich warte hier vor der Tür“, sagte sie und war bereits im Begriff zu gehen, als er ihr hinterher rief: „Brauchst du nicht, komm ruhig herein, ich darf in der Halle Besuch empfangen. Nur – mich kommt normalerweise niemand besuchen!“



Nächste Woche geht es weiter...

(danke an Becci fürs Gegenlesen!)

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No, I can't, really... (MMs Antwort auf eine "freche" Frage von mir...)


Zuletzt geändert von doris-anglophil am 24.05.2007, 20:14, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 01.03.2007, 21:18 
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War doch logisch, Doris. Mache ich immer wieder gerne. Ist doch schön, die Geschichten schon vorher zu lesen. Du erinnerst mich übrigens daran mir eben auch noch mal den Anfang meines Kapitel 25 auszudrucken, falls ich doch nicht alle vier Stunden Fahrt morgen schlafen sollte und keine Lust auf Gellert oder Storm habe. :wink:


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Sehr gefühlvoll geschrieben, ich freu mich schon auf die Fortsetzung. :lol:

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Oh Doris, wie wunderschön!!!
Der arme Paul, ich seh ihn richtig vor mir, dürr, mit verwuschelten Haaren und dem schmerzvollen Blick. was für eine grandiose Idee, eine Art Forstsetzung zu schreiben...sehr schön, dass paul einen Entzug macht und versucht, sein leben irgendwie wieder in den Griff zu kriegen. Hoffentlich kann ihm Doro dabei helfen...
Bin gespannt wies weitergeht!!!

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Ach, der arme Paul, wie er da wie so ein armer kranker Kater auf dem Sofa in seiner Decke liegt, da könnte man ihn glatt in die Arme nehmen und knubbeln.

Gefällt mir gut Doris. Mal ein ganz anderer Charakter.
Wie lange dauert es bis zur neuen Woche?

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doris-anglophil hat geschrieben:

Eine Flut von tizianroten Haaren fielen ihr in etlichen weichen Kaskaden über die Schulter den Rücken herab, er hatte sofort das unbändige Bedürfnis einmal richtig dort hineinlangen zu wollen. Ein platinblonder Pony kontrastierte das Bild, der ihr nun durch die Mütze aber witzig und wirr vom Kopf abstand.

Ähnlichkeiten mit lebenen Personen sind rein zufällig! :wink:

jinkizu hat geschrieben:
Sehr gefühlvoll geschrieben, ich freu mich schon auf die Fortsetzung. :lol:

Ich auch. :ja:

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Komme aus Hamburg und denke sofort an euch, die ihr auf die Fortsetzung von "Paul" wartet. Hier ist Lesestoff:


Teil 2

Der Psychologe biss auf Granit bei Paul Prior. Für ihn stand fest, dass dieser Mann so gut wie nicht therapiefähig war, er schätzte, dass er den Entzug innerhalb der nächsten Woche abbrechen würde. Außerdem war er schon einige Male im Ort rauchend gesehen worden. An die Regeln hielt er sich also auch nicht. Er blickte auf die Krankenakte vor ihm: Massive Persönlichkeitsstörungen, Kriegstraumata, Kindheitstraumata, innere Abgestumpftheit, geringes Empathieempfinden, gestörte Selbstwahrnehmung, Nikotinsucht, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, sowie gelegentlicher bis regelmäßiger Konsum von Drogen aller Art. Zusätzlich wurden sexuelle Störungen vermutet, aber dazu hatte sich Mr. Prior natürlich nicht geäußert, hatte beharrlich bei allen Vorstößen in diese Richtung geschwiegen.

Paul hatte dem Psycho-Fuzzi, wie er ihn gerne nannte, nur gesagt, dass er schreckliche Erlebnisse in seinem beruflichen Umfeld gehabt hatte und deswegen Drogen, zum Teil regelmäßig, konsumiert hatte. Aber über mehr als die Schlachtfeld- und Massakerberichte ging er nie hinaus. Was in Neuseeland vorgefallen war, vor siebzehn Jahren und vor wenigen Monaten, darüber hüllte er sich weiterhin beharrlich in Schweigen.

Paul wusste, er würde diese gottverdammte Klinik nur dann als halbwegs geheilt verlassen, wenn er sich endlich öffnen würde, aber es ging nicht. Er brachte es nicht fertig. Er würde wieder und wieder und immer wieder Drogen brauchen, um sich zu betäuben, um den rasenden Schmerz nicht zu spüren, um seine Gedanken an Celia und alles, was mit ihr zusammenhing, aus seinem Kopf verbannen zu können.

Lediglich seinem Neffen Jonathan zuliebe öffnete er die Post, die sporadisch aus der Heimat kam, die Briefe, die seine Schwägerin Penny ihm schrieb. Daher wusste er auch, dass der Anwalt von Andrew zuversichtlich war, dass dieser nur auf Bewährung, vermutlich wegen fahrlässiger Tötung, verurteilt werden würde. Andrew hatte das alles aus Liebe zu Penny und Jonathan auf sich genommen. Hatte ein im Prinzip falsches Geständnis abgelegt, um seine Frau vor der Verurteilung zu bewahren. Er war doch ein guter Mensch, tief drinnen, im Gegensatz zu ihm, Paul. Das war nun wieder ein Moment, wo ihm eine Flasche Whisky definitiv gut getan hätte, um nicht merken zu müssen, welch ein jämmerlicher Versager er doch eigentlich war. Er war nichts wert! Keinen Pfifferling!

Der Entzug beutelte ihn in diesem Augenblick wie verrückt. Er wurde langsam rasend, hätte am liebsten ein Möbelstück zertrümmert, um die enorme Aggression auszuleben. Es gab nur eine Möglichkeit, die er sofort wahrnahm: Er ging in den Trainingsraum, wo mehrere Boxsäcke von der Decke herabhingen. Die meisten davon wurden bereits von anderen Patienten mit heftigen Hieben traktiert. Er war ja hier nicht der Einzige, dem es so erging. Er drosch mit unverhüllter Wut auf einen der Säcke ein. Er merkte nicht, wie seine bloßen Hände aufsprangen und anfingen, zu bluten. Er merkte gar nichts, verausgabte sich total. Ein Zivildienstleistender kam herein und stoppte ihn, musste ihn laut anschreien, um zu ihm durchzudringen: „Mr. Prior, Sie haben Besuch, draußen im Foyer!“ Erst als der Zivi ihm eine Mullbinde um die Hände wickelte, merkte er überhaupt, dass er blutete. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm nun, dass es zehn nach acht war. Er hatte Doro beinahe vergessen!

Sie kam ihm in der Halle entgegen, sah sofort seine verbundenen Hände. „Hallo Paul, hast du etwa zwischen Abendbrot und Psychotherapie einen Selbstmordversuch unternommen?“ Es hätte flapsig geklungen, wenn sie nicht voller Sorge seine beiden Hände in die ihren genommen hätte, einfach so, und sie schützend für einen Moment festhielt. Er schaute sehr verlegen, wusste nicht, was er sagen sollte: „Wir können uns da vorne in die Sitzgruppe setzen, ich soll das Haus jetzt nicht mehr verlassen.“

Als sie sich beide niedergelassen hatten, nahm er das Thema von eben wieder auf: „Das bisschen Eindreschen auf einen Boxsack bringt mich ganz bestimmt nicht um. Das hätte ich zuvor bereits gründlicher mit einer Überdosis verunreinigtem Heroin oder etwas in der Art besorgen können, wenn ich es unbedingt gewollt hätte.“
Sie schaute betroffen, aber dennoch interessiert: „Du nimmst solche harten Sachen? Mein lieber Schwan, so hätte ich dich nicht eingeschätzt.“
Er blickte zu Boden, fühlte sich unwohl, antwortete aber: „Nein, ich bin nicht auf diese ganz harten Trips angewiesen, zum Glück. Ich meinte nur, dass es eine sichere Art gewesen wäre, mich selbst ins Jenseits zu befördern!“
„Ah so, aber gab es denn einen Grund, weswegen du aus dem Leben hast scheiden wollen?“

Er lachte dumpf auf: „Du hast vielleicht eine komische Ausdrucksweise, ‚aus dem Leben hast scheiden wollen’, cool! Natürlich, oder hat sich deiner Meinung nach schon mal jemand ohne Grund umgebracht?“
„Sagst du mir den Grund?“
Er blickte sie an, frontal, sah zum ersten Mal, dass ihre Augen tatsächlich auch blau waren, allerdings leicht ins Graue gehend. „Na ja, diese ganzen Kriegserlebnisse halt, die machen mich fertig.“
„Kriegserlebnisse?“
„Ja, ich arbeite als Kriegsberichterstatter, in erster Linie als Fotograf in allen Krisengebieten dieser Welt.“
„Wie furchtbar!“
„Na ja, es ist ein Job, eigentlich sollte man meinen, dass man mit den Jahren abstumpft dabei, aber dem war wohl nicht so. Ich habe schreckliche Dinge gesehen und erlebt, und ich denke, das ist auch der Grund, warum ich das Leben nur noch unter gewissen Umständen ertragen kann.“
„Und diese gewissen Umstände sind Drogen?“
„Ja, teilweise schon.“
„Was noch?“
„Sonst nichts.“ Er blockte, sie merkte es. Genau an der Stelle kam der Psychologe auch nicht durch.

Sie gab es auf, wechselte das Thema: „Paul, du musst unbedingt, wenn du hier raus an die Luft, in den Schnee gehst, deine Lippen eincremen. Ich habe dir hier mal eine Creme mitgebracht, die verhindert, dass dir in der klaren, kalten Luft die Lippen aufspringen.“ Sie kramte ein Cremetiegelchen aus ihrer Handtasche und öffnete den Schraubverschluss. Dann tippte sie eine Fingerkuppe hinein und strich ihm damit über seine rauen Lippen. Er drehte den Kopf instinktiv weg, er wollte keine Nähe zulassen. Ein derartiger Kontakt war ihm unangenehm.
Sie bemerkte seinen inneren Rückzug sofort. „Paul, es ist nur eine Creme für deine Lippen. Möchtest du es lieber selbst auftragen?“
Er schüttelte den Kopf, er wusste nicht, was er wollte. „Nein, entschuldige, ich war nur so überrascht, dass du… dass du es mir auftragen wolltest.“ Er wandte ihr seinen Kopf wieder zu und grinste schief, atmete einmal tief durch: „Mach ruhig, es ist schon okay.“

Er spürte, wie ihre Finger zart über seine Lippen glitten. Er spürte es! Er konnte es nicht fassen! Seine Unterlippe fing verdächtig an zu zittern. Ein Gefühl stieg in ihm hoch, dass er ewig nicht mehr gekannt hatte. Er fühlte ein bisschen Wärme in seinem ansonsten so eiskalten Körper. Er schaute sie verwundert an. Was war das? Was bewirkte diese Frau mit dem rubinroten Haar in ihm? Er griff mit zittrigen Fingern nach ihrem Handgelenk und hielt es fest. „Doro, danke!“ Sie merkte, dass er ihr nicht für das Lippenbalsam danken wollte. Es war etwas anderes. Seine Hand zitterte heftig, er ließ ihr Handgelenk los und strich ihr kurz und fahrig mit zwei Fingern über die Wange. Mehr ging absolut nicht, es war das Höchste, was er in diesem Zustand zu bieten hatte.

„Paul?“
„Ja?“
„Du bist doch sportlich oder? Ich meine, du hast gesagt, dass du hier jeden Abend schwimmen gehst.“
„Na, ob das als sportlich zu bezeichnen ist, einige Male in dieser Pfütze hin und her zu schwimmen?“
„Kannst Du Ski fahren?“
„Wie bitte? Machst du Witze? Es gibt zwar in Neuseeland die Möglichkeit und auch einige Skigebiete, aber da ist unsereins niemals hingekommen. Ich bin in einer der hintersten Provinzen aufgewachsen, keiner von uns hätte auch nur im Traum daran gedacht, Ski laufen zu wollen.“
„Hmh, sonst hätten wir mal zusammen eine kleine Tour machen können, wenn du nicht gerade im Therapiestress bist.“
„Doro, das ist unglaublich nett von dir, aber allein der Anblick von Skiern oder Snowboards lässt mich meine eigene Unfähigkeit in dieser Sportart umso stärker wahrnehmen.“

„Wie alt bist du, Paul?“
Er grinste: „Indiskrete Frage. Was schätzt du?“
Sie lachte: „Hab’ ich mir gedacht, dass du das zur Antwort gibst!“ Sie taxierte ihn von oben bis unten: „Im Augenblick auf Anfang vierzig, aber das bist du sicher noch lange nicht. Du wirst deutlich jünger und besser aussehen, wenn du diesen Kram hier hinter dir hast.“
Er seufzte: „Wenn es überhaupt zu einem erfolgreichen Abschluss in dieser Scheißklinik kommt. Sieht momentan nicht unbedingt danach aus, leider. Ich werde dieses Jahr noch 35. Und du?“ Er blickte nun fast schelmisch drein.
Sie blitzte ihn vergnügt durch ihre Brillengläser an: „Schätze mal!“
„Und wieso wusste ich, dass du das jetzt sagen würdest?“
Sie bedachte ihn mit einem noch längeren Blick: „Weil wir uns verstehen, wir beide, oder?“

Ja, dachte er, das war es. Es kam ihm sehr unwirklich vor, dass er hier mit einer fast fremden Person saß und feststellte, dass man sich gut verstand. Einfach so. So etwas war ihm noch nicht widerfahren, jedenfalls nicht, dass er sich erinnern konnte. Er hatte in den letzten Minuten nicht einmal mehr gefröstelt, obwohl er in der Nähe der automatischen Tür saß. Es ging ihm an diesem Abend so gut, wie schon lange nicht mehr.

Jetzt war es an ihm, sie mit Kennerblick abzuschätzen. „Ich würde sagen Anfang vierzig, aber wahrscheinlich habe ich mich voll in die Nesseln gesetzt und du bist höchstens so alt wie ich. Das war auch mein erster Eindruck bei unserem Zusammenstoß heute Nachmittag.“
„Sehr charmant, wirklich. Du lügst ziemlich gut und ohne mit der Wimper zu zucken!“
„Hey, das ist nicht gelogen!“
„Schon gut, spezifiziere ‚Anfang vierzig’ mal bitte etwas genauer.“
„Neununddreißig, vierzig, einundvierzig, zweiundvierzig.“
„Fast!“
„Weniger? Dachte ich mir schon!“
„Nein, mehr Menschenskind!“
„Dreiundvierzig?“
Sie nickte mit sorgenvoll gerunzelter Stirn. „Ja, ich bin dir um mehr als acht Jahre voraus.“
„Unglaublich, wenn ich mich im Spiegel betrachte – und das tue ich höchst ungern – dann meine ich, es müsste sicherlich umgekehrt sein.“

Er überlegte einen Moment lang. „Doro?“
„Ja, was gibt’s?“
„Vielleicht könnte ich ja das Ski fahren hier lernen. Was meinst du?“
„Finde ich eine prima Idee. Wann hast du morgen Zeit?“
Er kramte in der Tasche seiner Jeans, zog einen zerfledderten Therapieplan hervor und studierte ihn ausgiebig. Dann seufzte er: „Scheiße, morgen ist echt alles voll gepackt mit total unnützem und beschissenem Kram. Da schau selbst: Maltherapie, Autogenes Training, Anwesenheitspflicht beim Vortrag von Dr. Braun ‚Gefahren der Leberzirrhose’ – lächerlich! Und dazu noch die festen Essenszeiten, Mist!“ Er fluchte unterdrückt weiter vor sich hin und raufte sich die Haare mit beiden Händen. Sie standen nun völlig wild vom Kopf ab, was ihm aber ein fast lausbubenhaftes Aussehen verlieh.

Doro lachte: „Du Ärmster! Da wird sich doch bestimmt etwas machen lassen, oder?“
„Ich fürchte nein, die Klinikleitung lässt kaum Ausnahmen zu.“
„Soll ich morgen während deiner Maltherapie mal nachfragen?“
„Kannst es gerne versuchen, ich glaube kaum, dass du Erfolg haben wirst.“
Doro stand auf: „Ich gehe nach Hause, ich bin echt platt, bin heute viel gefahren, das macht unheimlich müde.“

Er erhob sich ebenfalls aus den Polstern und starrte sie an. Sie musste gehen! Natürlich, was hatte er sich vorgestellt? Dass sie hier den ganzen Abend und die halbe Nacht zusammen sitzen und quatschen konnten? Blödsinn! Klar wollte sie nach Hause, sie war den ganzen Tag auf den Pisten unterwegs gewesen. Er hatte Angst vor der Nacht, die Nächte waren extrem unangenehm. Man hörte dann oftmals auch die anderen Patienten, die ebenfalls unruhig waren und klagten. Das trug nicht gerade zu seiner Beruhigung bei, er litt zudem unter entsetzlichen Alpträumen, in denen er sich kalt und tot im Fluss neben seiner Mum und Celia wieder fand. Oder er hatte den Abzug der Flinte tatsächlich durchgezogen und Andrew kaltblütig erschossen. Oder er sah Jackie vor sich, mit gespreizten, weit geöffneten Beinen, die aber nicht ihn lustvoll empfingen, sondern Jeffrey Prior, seinen Dad. Er schrie dann wie am Spieß, wachte schweißgebadet auf und konnte den Rest der Nacht absolut nicht mehr einschlafen. Und hier gab es nichts, was einem dann die gereizten Nerven hätte beruhigen können. Keinen Stoff, keinen Fusel, nichts! Eine elende Qual für ihn.

Er begann bereits auf dem Weg zur Tür wieder zu zittern. Scheiße, verdammte! Ihre Anwesenheit hatte ihn ein wenig abgelenkt, aber nun musste er wieder allein klarkommen, das machte ihm zu schaffen.
Paul befand sich in einer fürchterlichen Zwickmühle. Einerseits fühlte er sich einsam und litt sehr darunter, andererseits war er abweisend und konnte niemanden in seiner Nähe dulden oder Gefühle zulassen. Es war wie verhext.

Er konnte sein Zittern nicht ganz vor Doro verbergen. Sie strich ihm sanft mit beiden Händen über seine Arme und warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu. Er konnte es nicht erwidern. Er hatte große Angst vor der kommenden Nacht und vor allen weiteren Nächten. Es lag ihm vieles auf der Zunge, aber er spürte, dass es einfach noch zu früh war, um es auszusprechen. Aber eines wollte er, musste er loswerden, er musste sagen, was gerade in ihm vorging. Ungewöhnlich für ihn, aber er wagte es, ganz leise, kaum hörbar sagte er es: „Ich habe schreckliche Angst vor der Nacht!“

Sie blickte in seine blauen Augen, die noch immer so glanzlos wirkten. Die Furcht stand darin geschrieben, sie konnte es sehen: „Paul, was kann ich für dich tun?“
Er schüttelte gequält den Kopf: „Da gibt es nichts, es ist etwas, was ich ganz alleine durchzustehen habe. Aber trotzdem danke für dein Angebot.“
Sie stand noch immer unmittelbar vor ihm: „Soll ich hier bleiben?“
Er glaubte, sich verhört zu haben: „Wie bitte?“ Sie wollte ihre Frage wiederholen, aber er winkte ab: „Doro, das geht nicht, ich darf nur Besuch hier im Foyer oder in der Cafeteria bis 22 Uhr empfangen. Danach muss jeder alleine auf sein Zimmer.“

„Wird das kontrolliert?“
Er war einem hysterischen Anfall nahe, diese Frau war schier unglaublich! „Ja, oftmals werden Stichproben gemacht, oder es kommt noch ein Pfleger und schaut nach einem, insbesondere wenn bekannt ist, dass man nachts Probleme hat.“
„Und du bist dafür bekannt?“
„Herrgott, ja, schon.“
„Möchtest du nicht, dass ich dableibe?“
„Nein! Ja! Ich weiß nicht genau. Es ist unmöglich. Mehr sage ich dazu nicht. Aber ich verstehe jetzt, dass du dich um mich sorgst, und das finde ich unglaublich toll von dir. Auch wenn ich es nach so kurzer Bekanntschaft kaum glauben kann.“ Er hatte mehr von sich preisgegeben, als beabsichtigt, er war völlig erschlagen von den heutigen Ereignissen.
Er reichte Doro die Hand zum Abschied: „Gute Nacht, es war ein schöner Tag für mich. Abgesehen davon, dass ich dein Klo voll gekotzt habe.“ Er grinste schief.

Sie wusste inzwischen mit den Gefühlen von Paul besser umzugehen, deswegen fragte sie, bevor sie handelte: „Darf ich dich küssen?“
Er zog seine Hand zurück und nahm eine leicht abwehrende Haltung an: „Küssen? Wie?“
Sie beruhigte seine angespannten Nerven, indem sie sagte: „Nur auf die Wangen, ein Abschiedsküsschen, sonst nichts.“
Seine Gesichtszüge wurden wieder etwas weicher, aber er kam nur noch schlecht mit seinen sich überschlagenden Gedanken klar. Er fühlte sich total erschöpft. Müde nickte er: „Entschuldige, natürlich darfst du das, sofern du nicht hingebungsvolle Erwiderung von mir erwartest.“
Sie sagte nichts mehr, legte beide Hände auf seine Schultern und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen sanften Kuss auf jede Wange zu hauchen. Dabei murmelte sie: „Gute Nacht, Paul, ich sehe dich morgen wieder!“ Dann drehte sie sich um und ging.

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No, I can't, really... (MMs Antwort auf eine "freche" Frage von mir...)


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BeitragVerfasst: 05.03.2007, 11:47 
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Squirrel's finest hidden treasure

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Zitat:
Sie blickte in seine blauen Augen, die noch immer so glanzlos wirkten. Die Furcht stand darin geschrieben, sie konnte es sehen: „Paul, was kann ich für dich tun?“


Grandiose Story, Doris .... Dein PP ist so verletzlich, so verstört und doch auch voller Hoffnung ...

Paul, was kann ich für Dich tun? Ich vorrübergehend Lovetherapist!!

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BeitragVerfasst: 05.03.2007, 13:41 
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Richard's purrrfect transylvanian bat
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Da bist Du kaum wieder zu Hause und denkst sofort an uns. Wie lieb ist das denn??


doris-anglophil hat geschrieben:


Teil 2
Er blickte auf die Krankenakte vor ihm: Massive Persönlichkeitsstörungen, Kriegstraumata, Kindheitstraumata, innere Abgestumpftheit, geringes Empathieempfinden, gestörte Selbstwahrnehmung, Nikotinsucht, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, sowie gelegentlicher bis regelmäßiger Konsum von Drogen aller Art. Zusätzlich wurden sexuelle Störungen vermutet, aber dazu hatte sich Mr. Prior natürlich nicht geäußert, hatte beharrlich bei allen Vorstößen in diese Richtung geschwiegen.


Das ist hart, Paul hat eine Krankenliste zum fürchten. Vor allem er ist nicht krank, Paul ist ein Wrack :flenn:


doris-anglophil hat geschrieben:
Dann tippte sie eine Fingerkuppe hinein und strich ihm damit über seine rauen Lippen.

Ach, ist das lieb :love:



doris-anglophil hat geschrieben:
Seine Hand zitterte heftig, er ließ ihr Handgelenk los und strich ihr kurz und fahrig mit zwei Fingern über die Wange. Mehr ging absolut nicht, es war das Höchste, was er in diesem Zustand zu bieten hatte.


:ichauch: Kann er das nicht bei mir auch machen, mir würde auch schon ein Finger reichen.



Ich bin ja mal gespannt wie es weiter geht, und ob Doro es wirklich schafft Paul zu helfen. Aber so wie ich Doro einschätze kann sie das bestimmt. Es wäre viel zu schade um den Mann. Habe da gerade meine Sig im Blickfeld :sabber:

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BeitragVerfasst: 05.03.2007, 22:06 
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Lovelace's dearest creature
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Gingerly hat geschrieben:
doris-anglophil hat geschrieben:
Dann tippte sie eine Fingerkuppe hinein und strich ihm damit über seine rauen Lippen.

Ach, ist das lieb :love:



doris-anglophil hat geschrieben:
Seine Hand zitterte heftig, er ließ ihr Handgelenk los und strich ihr kurz und fahrig mit zwei Fingern über die Wange. Mehr ging absolut nicht, es war das Höchste, was er in diesem Zustand zu bieten hatte.


:ichauch: Kann er das nicht bei mir auch machen, mir würde auch schon ein Finger reichen.

Ach, wie schöönnn... :love:


Wann gibt es das nächste Kapitel? :wink:

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