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BeitragVerfasst: 12.03.2007, 16:10 
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Richard's purrrfect transylvanian bat
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Ich hab´s getan Doris - ich konnte nicht wiederstehen.

Danke, nochmal für die Warnung, ohne, glaub ich hätte ich das nicht überstanden.

Hui, Boah, Hammer hart, Schock - kann ich nur sagen.

Aber Er wird lockerer, Er kann sich doch lösen, und geht auf Doro zu. Das ist doch schon ein großer Fortschritt, und läßt wirklich hoffen.

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Verfasst: 12.03.2007, 16:10 


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BeitragVerfasst: 12.03.2007, 17:39 
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Wow, Doris, toll geschrieben!


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BeitragVerfasst: 13.03.2007, 00:53 
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Becci hat geschrieben:
Wow, Doris, toll geschrieben!

Dem schließe ich mich an. :ja:

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BeitragVerfasst: 13.03.2007, 10:38 
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Severus Snapes Vampirfrau & Josef Kostans PR-Manager
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Eine tolle Geschichte Doris, zeitweise habe ich sehr mit Paul mitgelieten und wollt ihn am liebsten fest in die Arme nehmen und trösten.

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BeitragVerfasst: 16.03.2007, 12:33 
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Der vorletzte Teil von Paul... nicht mehr ganz so "shocking" wie zuvor, trotzdem eventuell Taschentücher in Reichweite halten!

Teil 6

Er tat dies aber mit abwesendem Blick, sehr stockend und mit extrem vielen Pausen, die manchmal Minuten dauerten. Er vermied es konsequent, Doro dabei anzusehen. Doro war währenddessen ständig bestrebt, in irgendeiner Weise körperlich mit ihm in Kontakt zu bleiben. Entweder hielt sie eine Hand von ihm, oder strich ihm durch die Haare, oder hatte einfach nur eine Hand auf seinem Brustkorb liegen. Er merkte nicht direkt, wie gut ihm diese minimalen Gesten, die sanften Berührungen eigentlich taten.

Was er nun aus sich heraus ließ, hatte viel mit seiner inneren Abgestumpftheit zu tun, mit seiner Unfähigkeit zu fühlen und Gefühle zu zeigen. Doro zeigte sich nicht im Geringsten schockiert über seine Enthüllungen. Sie ließ ihn das auch spüren. Und alles würde sich lösen, sobald er mit sich selbst ins Reine kommen und emotional eine andere Ebene erreichen würde. Und das vielleicht schon bald.

Langsam tat Doro der Rücken weh, das Sofa war zwar sehr bequem, aber auf Dauer für zwei Personen ungeeignet. Vor allen Dingen, wenn einer davon ein Meter neunzig groß war. Sie stand auf, schenkte Apfelschorle nach und sagte dann frisch von der Leber weg: „Ich kann hier nicht mehr sitzen, wir sollten zu Bett gehen. Dort ist mehr Platz für uns beide und wir können so lange reden, bis uns die Augen endgültig zufallen.“ Sie wartete erst gar nicht seine Antwort ab, sondern öffnete die Tür zum Schlafzimmer und verschwand.

Paul erhob sich langsam vom Sofa und folgte ihr. Im Türrahmen blieb er leicht gebückt stehen. Sie zog sich gerade mit großer Selbstverständlichkeit den Pullover aus. Er starrte sie unverhohlen an.
„Paul, klapp’ die Kinnlade zu! Es war dir doch klar, dass dies ein Arrangement mit Übernachtung ist, oder?“
„Ein Arrangement? Deine Art, den Dingen einen Namen zu geben, ist schier unglaublich.“ Er lachte trocken auf. „Ich schildere dir meine sexuellen Schwierigkeiten, um nicht zu sagen, meine pervertierten Neigungen, was mir ungeheuer schwer gefallen ist, derartiger Seelen-Striptease liegt mir nun mal nicht, und du hüpfst hier einfach so ins Bettchen. Klasse!“

Sie grinste, zog ihre Jeans aus und legte sich unter die Decke. „Möchtest du auf dem Sofa schlafen?“ fragte sie feixend.
Er warf einen Blick zurück ins Wohnzimmer, das erwähnte Möbelstück war höchstens ein Meter sechzig lang. Pauls Augen wanderten zurück zu Doro im großen Bett: „Auf gar keinen Fall schlafe ich auf dem kleinen Mistding!“
Er streifte sich das Sweatshirt über den Kopf, öffnete die Jeans und legte sie ab. Dann landete er mit einem mächtigen Satz neben Doro auf der rechten Bettseite.

„Paul?“
„Hmh?“
„Du hast die Socken noch an!“
Er musste lachen, machte eine rasche Bewegung, streifte die Socken von seinen Füßen und pfefferte sie in die Ecke, wo seine übrige Kleidung lag.
Er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und sank in das Kissen zurück. Dann fing er wieder an zu reden.
Sie tastete unter der Bettdecke nach seiner Hand. Er zog seine linke Hand vom Kopf weg und reichte sie ihr.

Wenn er geglaubt hatte, dass der Gipfel des Unwohlseins bei ihm während seiner Schilderungen der sexuellen Praktiken gewesen war, hatte er sich gewaltig getäuscht. Je tiefer er sich in die Erzählung um Andrew, Penny, seine Eltern, Jackie und zu guter Letzt Celia hinein begab, umso offensichtlicher wurden seine Ängste, seine völlig zerstöre Persönlichkeit lag nackt und offen da. Er zitterte bereits, als es um Andrew und Mutter, sowie um ihn und seinen Dad ging. Er wurde extrem unruhig, als er von Jackie berichtete, ganz schlimm war es, als er erzählte, wie er das Babyfoto im Atlas gefunden hatte. Er konnte sich kaum beruhigen, Doro hatte große Mühe, ihn dazu zu bringen, weiter zu reden.

Je weiter die Familiensaga, das Familiendrama voranschritt, desto schwieriger wurde es für Doro, Pauls Worte akustisch wahrzunehmen. Einmal redete er so leise, dass sie ihr Ohr an seine Brust legen musste, um überhaupt etwas zu verstehen, was ihn wiederum so irritierte, dass er nicht weiter sprechen konnte. Dann jedoch wurde er immer lauter, hysterischer, die Worte vermischten sich mit Schluchzern, es hielt ihn dann auch plötzlich nichts mehr im Bett, er sprang aufgeregt auf und ging voller Unruhe vor dem Bett auf und ab. Sie erfasste nur noch bruchstückhaft, wie es sich zugetragen haben musste. Paul war nun dem totalen Zusammenbruch sehr nahe. Dann fiel er vor dem Bett auf die Knie und schrie zum Himmel: „Ich habe meine Schwester so sehr geliebt – und sie ist tot, tot, tot!!!“

Alles war gesagt, restlos.

Doro half dem zusammengebrochenen Paul auf und schleppte ihn ins Bett. Er wurde nach wie vor von Weinkrämpfen geschüttelt, warf sich hin und her und war kaum zu beruhigen. Sie weinte mit, aber ruhig und leise. Er war also der Liebe fähig gewesen und ausgerechnet das Wesen, das ihm dieses Gefühl entlockt hatte, lebte nicht mehr, war unter so gottverdammt blöden Umständen ums Leben gekommen. Eine größere Qual hätte man Paul nicht antun können. Es musste die Hölle für ihn gewesen sein.

Er hatte sich total verausgabt, fühlte sich wie gerädert. Aber eines blieb ihm noch, er war noch nicht ganz am Ende. Bebend richtete er sich ein wenig auf und schaute in Doros verweintes Gesicht. Seine Stimme war völlig heiser vom lauten Jammern, als er fragte: „Möchtest du, dass ich dich küsse?“

Doro schaute ihn perplex an. Was hatte er da gerade gesagt? Sie musste sich verhört haben. Sie drehte sich weiter zu ihm um. „Wie bitte?“
Er wiederholte seine Frage, nun etwas bestimmter: „Doro, möchtest du, dass ich dich küsse?“
Ihre Augen blickten ihn groß an, dann nickte sie.

Er legte ihr eine Hand auf den Rücken, schob sie näher zu sich heran und senkte seinen Mund auf ihren. Seine Lippen zitterten jedoch enorm. Sehr vorsichtig tastete er Millimeter für Millimeter ab. Sie lag stocksteif da und regte sich zunächst nicht. Eine ganze Weile später grub er seine Hand in ihre Haare, etwas, was er am Tag ihres Kennenlernens schon liebend gerne gemacht hätte, zog ihren Kopf fest heran und glitt sanft und leicht mit der Zunge in ihren Mund.

Bei Gott, wie lange hatte er schon niemanden mehr geküsst? Seit Jackie? Danach nicht mehr, oder? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Er wusste nur, dass es noch niemals so schön, so intensiv gewesen war. Er stöhnte. Wie ein Echo kam ein Stöhnen von ihr. Dann riss sie sich los von ihm. „Paul!“ Sie keuchte, als sie seinen Namen aussprach „ich muss wissen, wie es dir geht?“

Er drehte sich auf den Rücken, schloss die Augen: „Ich würde zu gerne sagen ‚beschissen’, aber das trifft ja jetzt nicht mehr zu. Das habe ich wohl hinter mir gelassen. Abgesehen davon, dass mir die ganze Offenlegung meines bisherigen Lebens sehr zu schaffen gemacht hat, bin ich doch froh, dass ich in dir einen Menschen gefunden habe, dem ich so vertrauen kann. Ich hatte vor zwei Tagen noch gedacht, dass es für mich niemanden auf der Welt gibt. Auf den Topf Paul Prior passt einfach kein Deckel.“

„Und nun?“ fragte Doro nach.
„Nun? Ich sehe jetzt, wo ein Weg für mich entlanggeht. Ein großer Lichtblick. Und es scheint, dass auch ein passender Deckel für mich existiert. Hoffe ich doch. Aber das wird sich noch weisen.“ Er drehte sich wieder langsam zu ihr hin: „Wir haben viel geschafft in den letzten Tagen, vor allen Dingen heute Abend und die halbe Nacht lang. Mein Klinikaufenthalt und die Therapie dort sind noch nicht zu Ende. Aber es wird ein erfolgreiches Ende sein, dank deiner Hilfe. Doro, du kannst alles von mir haben, wirklich. Nur bei einer Sache sollten wir bitte das Ende der Therapie abwarten. Obwohl es mir schwer fallen wird.“
Sie blickte ihn neugierig an: „Und die wäre?“

Er schaute an ihr vorbei, doch sie legte ihm einen Finger unter das Kinn und zwang ihn so, ihr in die Augen zu sehen.
Er seufzte resigniert: „Also gut. Ich möchte erst dann mit dir schlafen, wenn ich hundertprozentig weiß, dass es für uns beide ein schönes Erlebnis sein wird. Verstehst du das?“
„Ja. Nein. Doch schon.“ Sie machte eine Pause, dann kam ein Nachsatz von ihr: „Das Warten wird dir schwer fallen, sagtest du?“
Er lächelte und versicherte ihr: „Sehr schwer, sogar.“ Dann küsste er sie noch einmal, sehr heftig, sehr leidenschaftlich, bis ihn die Erschöpfung zu übermannen drohte. Er sackte in die Kissen zurück und murmelte einen Gutenacht-Gruß.

Er schlief gut und traumlos bis zum nächsten Morgen. Sein Körper hatte mit der Entgiftung abgeschlossen und sein Geist war durch das Reden, sich mitteilen und sich öffnen unbelastet und erfrischt.

Dr. da Silva traute seinen Augen kaum, als ein fröhlich pfeifender Paul Prior ihm im Klinikflur zuwinkte: „Guten Morgen, Doktor. Hat Herr Eisenbach schon nach mir gefragt? Ich bin in zwei Minuten bei ihm, danke!“

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BeitragVerfasst: 16.03.2007, 21:12 
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Head of the MI5-writing section and expert for vampire studies
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Wow, diese Story ist total toll, Doris, so bedrückend und ernst und doch so schön, klasse!
Und ich muss nun endlich mal IMFD sehen, bin richtig neugierig und will ja auch die ganzen Spoiler hier endlich mal richtig verstehen... :wink:


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BeitragVerfasst: 16.03.2007, 22:35 
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Lovelace's dearest creature
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doris-anglophil hat geschrieben:

Dr. da Silva traute seinen Augen kaum, als ein fröhlich pfeifender Paul Prior ihm im Klinikflur zuwinkte: „Guten Morgen, Doktor. Hat Herr Eisenbach schon nach mir gefragt? Ich bin in zwei Minuten bei ihm, danke!“

Zu Risiken und Nebenwirkungen, fragen sie Doro. :wink:

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BeitragVerfasst: 16.03.2007, 22:55 
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Severus Snapes Vampirfrau & Josef Kostans PR-Manager
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Lucas' sugarhorse
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mir fehlen die Worte Doris...wirklich, bin ganz sprachlos, zuteifst berührt und bewegt...

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thx to Cuni


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BeitragVerfasst: 17.03.2007, 20:43 
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Squirrel's finest hidden treasure

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Doris!
Du weißt ja schon, wie toll ich diese Geschichte finde!!

Paul - zutiefst verletzt, Doro - die ihn mit sicherer, liebevoller Hand ins Leben zurückführt, in ein lebenswertes Leben! Unglaublich schön und berührend geschrieben!

Danke Doris und Dank auch an MM (PP) für diese wunderbare Inspiration!!

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BeitragVerfasst: 18.03.2007, 04:47 
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Richard's purrrfect transylvanian bat
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Ach, einfach nur schön. Paul geht es besser. Ich wußte es ,das er es schafft. Das ist aber nur der Verdienst von Doro. Was für ein Glück das er sie getroffen hat.

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BeitragVerfasst: 19.03.2007, 15:33 
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Mill overseer & MM ambassador
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Dies ist das Ende meiner Paul-Geschichte. Ich füge daran aber meine persönlichen Anmerkungen und Gedanken an, also bitte nicht wundern, wenn von mir zwei Posts hintereinander stehen. Möchte es nur nicht in einen Beitrag zusammen quetschen.

Ich hoffe, ihr könnt das Ende nun genießen, auch wenn es teilweise noch einmal emotional ergreifend sein wird!


Teil 7 / Nachklang

Paul Prior saß mit einer Gesäßhälfte auf der Schreibtischkante und telefonierte. Seine Stimme klang ruhig und gelassen, obwohl es anscheinend ein sehr wichtiges und dringendes Gespräch zu sein schien. An der Bürowand hing ein Firmenlogo, ansprechend und witzig gestaltet, worauf das Wort PeeThree zu lesen war. Es stand eigentlich für Paul Prior Pictures, anspruchsvolle Kunstfotografie.

Der Laden lief unerwartet gut, natürlich war London für derartige Unternehmen kein schlechtes Pflaster. Er hatte lange gezögert, den Weg in die Selbständigkeit zu wagen. Aber nach seiner erfolgreichen Therapie vor fast einem Jahr hatte er sich geweigert, wieder in seinem alten beruflichen Umfeld zu arbeiten. Seine Brötchengeber, die bekannten und einschlägigen Presseagenturen, hatten dies zunächst akzeptiert und ihn nur innereuropäisch als Reporter eingesetzt, aber dafür besaß er leider zu wenig Fremdsprachenkenntnisse, obwohl sein Deutsch nun immer ein wenig besser wurde, und somit war diese Tätigkeit ebenfalls unbefriedigend für ihn.

Sein vor wenigen Monaten eröffnetes Studio war mittlerweile gut frequentiert und oftmals völlig ausgebucht. Jedoch bevorzugte er noch immer Außenaufnahmen, künstlerisch wertvolle natürlich.

Äußerlich hatte er sich kaum verändert, er trug noch immer abgewetzte Jeans und hatte sich sein Faible für grobe Pullover oder verwaschene Shirts erhalten. Sein Gesichtsausdruck jedoch war nun gelöst, frisch und fast jugendlich.

Er legte den Hörer auf und blickte durch ein großes Fenster auf die Hinterhöfe Londons. Keine extrem teure oder exklusive Lage, aber eine recht ungewöhnliche und das war oftmals auch ausschlaggebend.

Die Tür seines Büros flog auf und ein etwa vierzehnjähriger, kräftiger Junge kam herein gestürmt: „Hallo, Onkel Paul!“
Dieser verdrehte die Augen: „Hör mal, ich würde mich tausendmal besser fühlen, wenn du das ‚Onkel’ weglassen würdest, Jonathan!“

Aus dem Empfangsbereich draußen hörte er die Stimme seines Assistenten: „Guten Tag, Mrs. Prior. Schön, Sie zu sehen!“
Doro kam herein, zwei Mädchen von etwa drei Jahren im Schlepptau, die einander zum Verwechseln ähnlich sahen. Die beiden rannten sofort auf Paul zu, der sich auf den Boden kniete und mit jedem Arm eines der Mädchen umfasste: „Marie, Sophie, das ist aber toll, dass ihr Daddy besuchen kommt!“

Jetzt verdrehte Jonathan die Augen: „Mann, bin ich froh, dass du die beiden jetzt nimmst, Onk… ähm, Paul! Sie hingen die ganze Zeit an mir wie eine Klette und ich habe keine Lust mehr, den Babysitter zu machen.“ Alle lachten.
„Mit irgendetwas musst du dir doch die Zeit in den Weihnachtsferien vertreiben. Sonst kommst du im Januar nach Neuseeland zurück und weißt gar nicht, weshalb du überhaupt in London gewesen bist“, gab sein Onkel zur Antwort.

Mit den Zwillingen auf dem Arm machte er nun ein paar Schritte auf Doro zu und gab ihr einen herzhaften Begrüßungskuss: „Hallo, was treibt euch alle denn hierher?“
Doro antwortete: „Wir wollten sichergehen, dass du Ärmster dich auf keinen Fall überarbeitest und nehmen dich deswegen jetzt sofort mit. Erst zum Entenfüttern in den Park und danach zum Dinner. Und anschließend wartet ein Kaminfeuer zu Hause auf uns alle.“
Er blickte fragend auf die Kinder: „Dinner? Mit allen?“
Doro nickte eifrig: „Klar doch. Ein richtiger Familienabend!“
Paul grinste und merkte ironisch an: „Fantastisch, wo ich doch der geborene Familienmensch bin!“
„Geliebter Paul, stelle ja dein Licht nicht unter den Scheffel!“ Doro lächelte wissend.

Er nahm seine Lederjacke von der Stuhllehne und verließ mit allen gemeinsam das Büro. Draußen sagte er zu seinem Assistenten Michael: „Ich gehe mit meiner Frau, meinen Töchtern und meinem Neffen zum Essen. Ich bin dann erst morgen wieder da. Schönen Abend noch!“
Vor der Tür nahm er Adoptivtochter Sophie an die Hand, während Doro Marie festhielt.

Sie hatten vor gut drei Monaten die Zwillingsmädchen mit den glatten dunklen Haaren und den grün-braunen Augen aus einem Waisenhaus in Christchurch zu sich nach England geholt. Die neuseeländischen Behörden hatten der Adoption zugestimmt, nachdem Paul und Doro im Standesamt von Dunedin geheiratet hatten.

Beim ersten Besuch im Waisenhaus hatte man ihnen noch andere zur Adoption freigegebene Kinder gezeigt, doch als Paul die Mädchen gesehen hatte, hatte er gewusst, dass er kein anderes Kind wollte. „Sie erinnern mich so unheimlich an Celia“, hatte er seine Entscheidung begründet.

Andrew hatte die Straußenfarm in Alexandra, sowie die Obstplantage der Eltern verkauft. Paul hatte ihm seine Anteile daran überlassen. Jackie hatte über einen Anwalt sowieso Celias Erbanteil wieder an Paul zurückgegeben, sie wollte mit dem Haus, dem ganzen Anwesen nichts zu tun haben.
Andrew hatte ja auch eine Geldstrafe zu zahlen, das hatte das Gericht im Urteil so verfügt. Insgesamt war das Urteil so ausgefallen, wie fast von allen erwartet. Eine Bewährungsstrafe, was Andrews einwandfreiem Leumund, seiner Kooperation nach der Verhaftung und der Tatsache, dass man den Tod des Mädchens keinesfalls als Mord, nicht einmal als absichtliche Tötung ansah, zu verdanken war.

Ohne den Verkauf der Immobilien und des Grundbesitzes wäre Andrew finanziell niemals hingekommen, da sowieso schon Schulden auf dem Betrieb gelastet hatten. Er und Penny hatten nun eine angemessene Wohnung in Christchurch, wo sie halbwegs unbelastet leben konnten, da niemand sie dort kannte.
Lediglich Jonathan hatte sich schwer getan, er vermisste die Weite der Landschaft und vor allen Dingen die Schule, seine Freunde dort und Miss Seagar.

Deswegen war er auch sehr erfreut gewesen, dass er die kompletten Weihnachtsferien bei seinem Onkel in London verbringen durfte. Und es wurde ihm sogar in Aussicht gestellt, dass er noch für einige Tage mit in den Winterurlaub durfte, wo Doro ihm das Skilaufen beibringen wollte. Jonathan fand das unglaublich toll und nahm dafür auch – zähneknirschend zwar – seine beiden kleinen Cousinchen in Kauf.

Natürlich war das bisherige Apartment in den Alpen für die größer gewordene Familie nun nicht mehr geräumig genug, weswegen sich Doro entschlossen hatte, die zufälligerweise freigewordene Nachbarwohnung zu kaufen. Sie hatte eine abschließbare Verbindungswand einbauen lassen, nach Belieben auf- und zuklappbar.
In den Zeiten, in denen Familie Prior nicht in den Alpen weilen würde, konnte man die Wohnungen wahlweise als eine große Ferienwohnung oder als zwei kleine Apartments vermieten. Der Kaufpreis wurde durch die Mieteinnahmen teilfinanziert.

Für Paul war die Reise nach Neuseeland, die Heirat dort und schließlich die Adoption der Zwillinge eine abschließende Vergangenheitsbewältigung gewesen.

Es war nicht so, dass er Neuseeland auf ewig Lebewohl hatte sagen wollen, dafür verband ihn doch zu viel mit diesem Land. Eine Erkenntnis, die ihn zunächst ordentlich schockiert hatte. Zögernd hatte er jedoch zugeben müssen, dass dem eindeutig so war. Allerdings war sein Lebensmittelpunkt nun Europa, war London.
Der Verkauf der elterlichen Obstplantage, das Überlassen des Erlöses an Andrew und seine Familie war ein harter, aber notwendiger Schnitt.

Mit Jackie hingegen hatte er nicht vernünftig reden können. Sie hatte zwar versucht, Doro nett und unvoreingenommen gegenüber zu treten, es war ihr aber nicht so recht gelungen. Sie und Paul hatten sich zwar getroffen, vor allem, weil er zu Celias Grab wollte und auf ihre Begleitung gehofft hatte, aber daraus war nichts geworden. Er und Jackie hatten sich minutenlang nur angeschwiegen, was zur Folge gehabt hatte, dass Jackie einen sehr ironischen Ton angeschlagen hatte: „Ich dachte, du hättest eine Therapie in Europa gemacht? Davon merkt man aber nicht viel.“

Es war ihm schwer gefallen, bei diesen Worten ruhig zu bleiben. So hatte er tief eingeatmet, den Blick auf sie fixiert und geantwortet: „Jax, du musst nicht mit mir reden, wenn du nicht willst. Ich habe dir erklärt, was mein Anliegen ist und es ist mir egal, ob du mit mir an einem Strang ziehst oder nicht. Es wäre eben schön gewesen, wenn du ein wenig entgegenkommender und weniger verbohrt gewesen wärst. Vielleicht solltest du auch eine Therapie machen.“
Daraufhin hatte Jackie ihre Jacke vom Stuhl gerissen und war ohne ein weiteres Wort gegangen.

Paul hatte Doros Unterstützung gebraucht, um auf den Friedhof gehen zu können. Er war aber nicht am Grab zusammengebrochen und hatte erst auch gar nicht weinen müssen. Doro war mitgegangen, war dann beim Näherkommen an die Grabstätte jedoch in einiger Entfernung dazu stehen geblieben und hatte Paul die letzten Meter alleine zurücklegen lassen. Sie hatte gespürt, dass es ihm so am liebsten war.

Er hatte einen großen, flachen Kieselstein vom Fluss bei einem Steinmetz bearbeiten lassen und hatte diesen dann auf dem Boden, unter dem Celia begraben lag, platziert. Lange Zeit hatte er regungslos und in sich versunken da gestanden, dann schließlich hatte er seine Frau zu sich gewunken.

Als sie näher gekommen war und er zu ihr rüber geblickt hatte, hatte er sehen können, dass ihr in Strömen die Tränen über das Gesicht liefen. Erst da hatte auch er angefangen zu weinen. Nachdem er mit Doro still weinend lange Minuten, ohne wirklich auf die Zeit zu achten, an dieser Stelle verbracht hatte, hatten sie sich langsam zum Gehen gewandt und einen letzten Blick auf das Grab geworfen.

Auf dem Stein vom Fluss stand gemeißelt: Si, es nuestro secreto – mach’s gut, Schwester!



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BeitragVerfasst: 19.03.2007, 15:47 
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Anmerkungen zu „Paul“

Hierzu hatte ich bereits angekündigt, dass ich euch dazu noch einige Gedanken meinerseits zukommen lassen möchte.

Möchte dem aber vorausschicken, dass es mich enorm gefreut hat, dass die Geschichte eine so unerwartete Resonanz erzielt hat, das war auch für mich sehr überraschend. Danke für eure rege Anteilnahme an der Geschichte, das fand ich ganz wundervoll!
Vor allen Dingen war es unübersehbar, dass es euch nicht nur von Inhalt und Hergang her gefesselt hat, sondern ich sehr viele Emotionen bei euch Leserinnen bemerkt habe. Das ist ein gewisses „Adelsprädikat“ für den Schreiber, danke!

Es ist euch klar, dass ich MM komplett verfallen bin. So weit, so gut. Seine Rollen hat er bislang mit Sorgfalt ausgesucht und es ist nichts dabei, was man als „flach“, „niveaulos“, „komplette Unterforderung des Darstellers, bzw. Überqualifikation des selbigen“ oder „seicht“ bezeichnen könnte. Nicht einmal dem nur mäßigen Streifen „Middletown“ ist es offensichtlich gelungen, MM als Darsteller herabsetzen zu können. Wobei auch diesem Film wohl keines der im vorletzten Satz erwähnten Attribute zuzuordnen ist, trotz aller Mäßigkeit.

Egal, ob TV-Film oder großes Kino, er scheint ein goldenes Händchen bei seiner Rollenwahl zu haben.
Er ist dafür bekannt, Skripts sehr genau und akribisch zu studieren, bevor er eine pro oder kontra Entscheidung fällt. Er ist auch dafür bekannt, dass er sich selbst anders einschätzt, als viele andere Menschen, egal ob Fans, Kollegen oder Regisseure, dies tun. Er sagte einmal, dass er, wenn er sich selbst zu besetzen hätte, sich stets in einer komischen Rolle wieder finden würde.

Das mutet fast ungeheuerlich an, angesichts seiner Filmerfolge: Die einzige komische Rolle, die er bislang nämlich innehatte, war die des BBC-Managers Nigel in „Maybe Baby“. Und die war mehr unfreiwillig komisch, eigentlich. Nun dürfen wir ja mit „DAAF / Death at a funeral“ demnächst erneut auf einen komischen MM hoffen. Darauf können wir dann alle gespannt sein.
Alle anderen Rollen von ihm waren nämlich allesamt ernster, seriöser Natur. Und die füllte er voll und ganz, mit großer Selbstverständlichkeit und enormem Können, aus. Je größer die Rollen wurden, desto größer wurde die darstellerische Leistung. War es ein eher verhaltener, verunstalteter Offizier in „Enigma“, ein zwar zurückhaltendes, aber durchaus bestimmtes Auftreten in „The Reckoning“, so ging es zum ersten Mal wirklich um Ruhm und Ehre bei der Darstellung des MI5 Agenten Tom Quinn in „Spooks“. Auch da drehte sich alles fast ausschließlich um den Ernst des Lebens.

Sich den Schuh des Mr. Darcy anzuziehen, war eine sehr mutige Tat. Und es machte ihn plötzlich zu einem recht bekannten britischen Schauspieler. Aber nicht einmal diese wundervolle, subtile und Gänsehaut hervorrufende Leistung aus „P&P“ kann es mit seinem wahren Meisterwerk aufnehmen. „In my father’s den“ (Deutscher Titel: „Als das Meer verschwand“) ist mit nichts zu toppen. Die Figur Paul Prior ist unglaublich stark dargestellt, emotional tiefgehend, charakterlich scharf gezeichnet, unübertrefflich klar und einmalig greifbar. Und doch so überaus mysteriös!

Ich habe (es ist schon beinahe ein Jahr her) den Film im englischen Original, ohne irgendwelche Untertitel gesehen, und war von der ersten Minute an gefangen. Es war im Film noch gar nichts passiert, außer dass ein müder MM/PP in einem Zug saß und dieser durch eine mir unbekannte Landschaft fuhr, als mir auch schon literweise die Tränen in den Augen standen. Ich habe selbst im ersten Augenblick gar nicht verstanden, warum. Ich habe normalerweise nicht soooo nah am Wasser gebaut.

Eine unerklärlich starke Affinität zu PP hatte mich erfasst, die mich bis heute nicht loslässt. Ja, zu PP! Nicht direkt zu MM, der Weg zu ihm führte da wirklich nur über die Person Paul Priors! Ich saß 125 Minuten regungslos vor dem Fernseher und habe kaum eine Minute davon nicht geweint! Für mich ein eindeutiges Zeichen dafür, wie qualitativ hochwertig die einzelnen Faktoren in diesem Film sein müssen: Skript, Kamera, Location, Darsteller, Regie und allen voran der Protagonist MM. Eine Mischung, die man selten findet. Eine Schwachstelle ist immer irgendwo. In diesem Film jedoch habe ich keine einzige entdecken können!

Nach diesem Film war für mich nichts mehr so, wie es vorher war. Meine Meßlatte liegt nun ungeheuer hoch, ich teile nur noch in folgende Kategorien ein: „Schrott – meist Made in Hollywood… das Gros der heute produzierten Streifen“, „einigermaßen erträglich bis halbwegs ansehbar… viele der heute produzierten Streifen“, „ziemlich gut, lohnt sich anzusehen… leider zu wenige der heute produzierten Streifen“ und schließlich „IMFD-Qualität, absolut fantastisch… kaum einer der heute produzierten Streifen“ (auch nicht die restlichen MM-Filme, die sich alle in der Kategorie davor bei mir ansiedeln!).

Als ich dann im Spätsommer 2006 erfahren hatte, dass der Film im Winter in Deutschland herausgebracht werden sollte, war ich überglücklich. Da hatte doch endlich mal einer von den Verleihmagnaten das richtige Näschen gehabt!
Zufällig hatte ich den Auftrag unseres städtischen Kulturamtes bekommen, im Herbst über P&P zu referieren, im Rahmen einer bestimmten Veranstaltungsreihe. In Vorbereitung auf diesen Vortrag kam mir eine weitere Idee!

Wenn ich einen ähnlichen Vortrag über „ADMV/IMFD“ ausarbeiten würde, würde es dafür im Rahmen des Deutschlandstarts des Filmes bestimmt auch Interessenten geben! Gesagt, getan! Ich wühlte mich mehr und mehr in die Materie hinein. Der Film war fast wie die Grundlage einer Diplomarbeit oder Dissertation für mich.
Und die Beziehung zu den Filmcharakteren wuchs! Besonders die zu Paul. Es war klar, dass der Vortrag völlig auf ihn abgestimmt sein musste, dass er das Publikum auf seine Emotionsebene bringen musste.

Besagter Vortrag, gehalten am 30.11. in Mannheim, sicherte dem Board hier sogar die kurzzeitige Aufmerksamkeit des Filmverleihers „Capelight“. Wobei man sich umgekehrt auch bei denen für eine großartige Synchronisation und den Start in Deutschland überhaupt bedanken muss. Durch das Referieren wurde die Beziehung zum Filmcharakter wiederum deutlich enger. Dann kehrte wieder etwas Ruhe bezüglich des Filmes ein. Aber Paul Prior befand sich zu dem Zeitpunkt schon lange in meinem Herzen, unwiederbringlich!

Die Fanfiction entstand ganz plötzlich aus einem Impuls heraus, der absolut nicht zu unterdrücken war. Innerhalb von wenigen Stunden war die Geschichte geschrieben. Obwohl es ein emotionaler Kraftakt war. Doch nun, wo der Vortrag in einem Kino erneut ansteht, dieses Mal sogar an zwei Abenden hintereinander, habe ich noch mehr reflektieren können. Mir ist aufgefallen, dass es winzig kleine Parallelen zwischen Paul und mir gibt, und das könnte der Grund für diese überaus große Anziehungskraft sein.

Paul ist Bruder einer erheblich jüngeren Schwester. Ich bin Schwester eines noch erheblich jüngeren Bruders. Paul hält sich in Kriegsgebieten auf, ist auch deswegen traumatisiert. Mein Bruder ist Soldat, ich möchte nicht, dass er sich in Kriegsgebieten aufhalten muss und traumatisiert wird. Letztes Jahr, als er in das Kosovo musste, ging es mir sehr schlecht. Ich hatte große Angst um ihn.

Ansonsten teilen wir jedoch kein dunkles Familiengeheimnis miteinander. Das ist dann wiederum ein Riesenunterschied. Dennoch glaube ich, dass diese Kleinigkeiten bereits ausreichend sind, um mich Paul sehr nahe zu fühlen.

Ist das Erklärung genug? Macht es wirklich transparent, aus welchem Grund es mir möglich war, diese Geschichte mit Tiefe und Gefühl zu Papier bringen zu können? Zeigt es auf, wie groß der emotionale Anteil von mir daran ist? Wie schwer es mir gefallen ist, viele Szenen zu schreiben? Nicht schwer als Zeitfaktor, es ging unglaublich schnell von der Hand. Aber schwer vom Gefühl her, schwer von den vielen Tränen her, die ich während des Schreibens vergossen habe? Paul ist fast wie ein Bruder für mich. MM hingegen eher… etwas anderes!

Beide zusammen – eine absolut unwiderstehliche Mischung!

Danke, dass ihr mir zugehört habt.

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No, I can't, really... (MMs Antwort auf eine "freche" Frage von mir...)


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BeitragVerfasst: 19.03.2007, 16:06 
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Head of the MI5-writing section and expert for vampire studies
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Schön das Ende deiner Geschichte, ich finde es erstaunlich wie du eine solch tragische Geschichte so einfach schreiben kannst und dass es so natürlich klingt - ohne große oder dramatische Worte, sondern ganz leise und einfühlsam. Das bewundere ich echt sehr.
Schön auch, dass du uns noch einmal zu erklären versucht hast, was dich mit PP verbindet, und ich verstehe dich da sehr. Oft reichen eine oder zwei Ähnlichkeiten mit einer Figur aus, um eine Verbundenheit mit ihr auszulösen und manchmal können wir einer Figur, die uns ganz ähnlich zu sein scheint, letztlich nichts abgewinnen und oft liegt es nur daran, wie etwas dargestellt wird, ob in einem Buch oder in einem Film oder Theaterstück.
Ich finde es selbst immer faszinierend, wie nah und gleichzeitig wie anders und fern man sich Charakteren eines Buches oder eines Filmes oder noch intensiver Charakteren, über die man selbst schreibt, fühlen kann.
Jedenfalls bin ich dir sehr dankbar, dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast. Es ist was ganz Anderes, als die Storys über MM, die du bisher geschrieben hast, und das spürt man auch ganz deutlich. Vielen Dank, dass du den Mut hattest diese Geschichte hier zu posten. :dankeschön:


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BeitragVerfasst: 19.03.2007, 19:03 
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Severus Snapes Vampirfrau & Josef Kostans PR-Manager
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Registriert: 17.12.2006, 10:45
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Ich mag ehrlich meist so dramatische Geschichten eher weniger, bin ein Weichei. Aber vom ersten Kapitel an lag soviel gefühl und Emotionen drinnen, da konnte ich gar nicht mehr aufhören und musste weiterlesen.

Ich kenne den Film nicht, aber das stört in deiner Geschicht überhaupt nicht. Du hast sie so erzählt, dass man auch so versteht wie schlimm seine Vergangenheit war.

Grade jetzt bin ich noch sehr gefangen vom letzten Teil deiner Erzählung. Sie ist wundersschön und ich bin froh sie gelesen zu haben.

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