Poste es schon heute, da ich nicht weiß, ob und wie ich morgen zeitlich dazu komme!
JAHRESRÜCKBLICK 2007 (für den MM-Bereich)
Ich leihe mir mal einen anderen Filmtitel für meine persönliche Jahreszusammenfassung 2007 aus:
EIN GUTES JAHR!
Begonnen hat es damit, dass Bilder und Screencaps aus „Middletown“ verfügbar wurden, ein Film, den man schätzungsweise hier in Deutschland nie veröffentlicht sehen wird. Also blieb und bleibt nur der Weg, sich über UK/Irland eine DVD zu besorgen. Aber erste Eindrücke konnten gewonnen werden, und es ist ein düsterer, schwerer Film, der aber erneut das Können seines Protagonisten deutlich macht. MM als Father Gabriel Hunter, ein Priester, der über seine Kompetenzen und Grenzen hinausgeht und das Fanal seines inneren Fanatismus als blutige Spur hinter sich herzieht. Schwere Kost, in der Tat. Aber überaus sehenswert.
Was uns gleich zum zweiten „Highlight“ des Frühjahres 2007 bringt, nämlich der TV-Ausstrahlung in Channel 4 von „Secret Life“ im April, ein Fernsehfilm über die Problematik von Resozialisierungsmaßnahmen bei pädophilen Straftätern. Mit einer subtilen, unter die Haut gehenden Darstellung warf MM als vom Leben gebeutelter, von seiner Neigung zerrissener Charlie Webb etliche Fragen auf, die man sich ohne diesen Film, ohne diese unglaubliche Darstellung wahrscheinlich nie gestellt hätte. Der Film wurde heiß diskutiert, aber merkwürdigerweise selten kontrovers. Die Kritiken überschlugen sich mit Superlativen des Lobes, vor allem hinsichtlich der schauspielerischen Leistung. Ein wahrlich großer Moment der britischen TV-Geschichte. Hut ab vor den Machern, den Darstellern und dem Sender, der das über den Äther brachte, trotz der Brisanz in der Thematik!
Man hatte vor der Ausstrahlung von „Secret Life“ ohnehin schon kaum Zeit zum Luftholen, denn am 30. März 2007 wurde bekannt gegeben, dass MM im Sommer in London auf der Theaterbühne stehen würde, und die Drähte zum Boxoffice des kleinen, aber künstlerisch hoch stehenden Londoner Royal Court Theaters liefen sofort heiß wegen der vielen Kartenbestellungen aus aller Welt.
Auch hier im Board wurden gleich die ersten Reisepläne geschmiedet, denn diese Gelegenheit wollten sich viele nicht entgehen lassen. Flüge wurden gebucht, Unterkünfte gesucht und das London-Get-Together generalstabsmäßig geplant. Die Vorfreude wuchs schier ins Unermessliche, das Glück hatte uns wahrlich begünstigt!
Bevor MM mit den Proben zum Theaterstück „The Pain and the Itch“ im Mai 2007 begann, drehte er im März und April noch den Thriller „Incendiary“ mit Michelle Williams und Ewan McGregor in London ab. Darin wird er den Scotland Yard Inspektor Terrence Butcher spielen. Wann wir diesen Streifen zu sehen bekommen, ist noch ungewiss, schätzungsweise ab Februar/März 2008. Hier in Deutschland eventuell auch etwas später. Eines der Highlights dieses Films soll eine Szene in einer Kabine des London Eye (Riesenrad am Ufer der Themse) mit MM und Michelle W. sein! Darauf dürfen wir gespannt sein. Erste Zaungast-Bilder vom Set zeigten allerdings stets nur Ewan McGregor und besagte Dame, MM leider nicht.
Das Frühjahr ging doch schneller vorbei als gedacht und als der Mai endlich gekommen war, hatten alle Planungen für die Londonreisenden konkrete Gestalt angenommen und eine große Nervosität bei denen die hinfahren würden machte sich breit. Wie würde das Stück sein? Wie würde MM sein? Würde es Gelegenheit geben, ihn zu treffen? Wie wird er reagieren? Wie werden wir reagieren? Fragen über Fragen, die nur durch eines zu beantworten waren: Ins Flugzeug gesetzt und hinein ins Abenteuer!
Der Juni kam, die Previews waren gut und die Presse hatte dem Stück wohlwollende Kritiken gegeben. Erste positive Rückmeldungen kamen auch von anderen Besuchern, ebenfalls bezüglich der Möglichkeit, MM an der Stagedoor zu treffen. Das große Zittern kam immer näher. Bei uns hatte dann Ghost als erster Boardie die Gelegenheit, live mit ihm zusammenzutreffen. Ihr Bericht schlug gleich ein wie eine Bombe – denn Monsieur schien die Freundlichkeit in Person, absolut easygoing und very charming zu sein. Es sei in diesem Zusammenhang nur das Stichwort „Muffin“ erwähnt. Dass er sich sogar mit großer Selbstverständlichkeit hatte fotografieren lassen, nährte große Hoffnung unter denen, denen das Erlebnis noch bevorstand.
Meine Knie waren gar nicht einmal so weich, als ich (nach einer halben Odyssee mit British Airways) in London ankam. Ein später, aber umso ausgedehnterer Lunch mit den übrigen Boardschwestern in Londons Westend trug erheblich zu einer heiteren und gelassenen Stimmung bei.
Trotzdem bummerte das Herzchen nicht unerheblich, als der erste „Livekontakt“ unmittelbar bevorstand. Allerdings war man doch von einer Ohnmacht weiter entfernt, als zunächst vermutet. Aber die Tränen rollten! Und wie. Es war wie ein Schlag mit dem Hammer, ihn in Fleisch und Blut vor sich zu sehen. Ein Moment für die Ewigkeit, ein Moment, den ich mein Leben lang tief in meinem Herzen trage!
Und es sollte noch viel besser werden. Das Stück konnte ich zweimal sehen, was unglaublich toll war. Auch war es ein großer, wunderbarer Zufall, dass das Theater just an dem Tag seinen Tag der offenen Tür hatte. Die Hände zitterten schon ein wenig bei der Tour hinter die Bühne, wo
seine Schürze für die Vorstellung schon parat lag und ich zart darüber streichen konnte. Außerdem hatte ich Gelegenheit auch andere Mädels aus einem anderen Board kennen zu lernen, wofür ich zutiefst dankbar bin.
Aber die beiden Nahkontakte an diesem Theatertag waren mehr, als Frau jemals verkraften kann. Der Drang, seine Narbe berühren zu wollen, war unglaublich stark. Während ich mit ihm am Nachmittag vor dem Theater sprach, konnte ich keine Sekunde den Blick von seiner Brille, seinen Wimpern und dieser Narbe wenden! Die Ohnmacht wollte sich noch immer nicht einstellen, aber ich bemerkte, dass meine Unterlippe unkontrollierbar zitterte!
Eine Unterhaltung mit ihm war hingegen wesentlich einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Er war mehr als zugänglich, sehr gelassen, geradezu fröhlich, ließ sich ohne zu murren ablichten und lächelte dazu stets ein mehr als hinreißendes Lächeln. Obwohl er sehr im Zeitdruck schien, erfüllte er Autogrammwünsche anstandslos und mit unglaublichem Charme. Dennoch merkte man ihm eine gewisse Unsicherheit, Schüchternheit an, die sich in einer nicht näher zu beschreibenden inneren Distanziertheit äußerte. Er hatte die Aura eines „Unberührbaren“ an sich! Also es wäre in der Situation sicher nur einem Riesendummkopf bzw. einem völlig bornierten, unsensiblen Hackklotz von Menschen eingefallen, ihn spontan umarmen oder gar küssen zu wollen.
Obwohl er sich überaus liebenswürdig gab, wäre das wohl das Hinterletzte gewesen zu tun. Es war eine winzige Barriere vorhanden. Gut so!
Die Stimme persönlich, nur wenige Zentimeter von sich weg zu hören, war die Krönung des Ganzen!
Am Abend, nach der zweiten Vorstellung, erwischten wir (inzwischen hatte sich die gesamte Meute an Boardies ebenfalls im Royal Court eingefunden) ihn nur noch knapp, er hatte es sehr eilig, vom Theater wegzukommen.
Dennoch ließ er sich erweichen, angesichts der Masse von Damen aus Deutschland (er war den ganzen Sommer über sichtlich geschmeichelt, aber auch irritiert über die vielen Fans, die aus aller Herren Länder wegen
ihm angereist waren) seinen engen Zeitplan ein wenig beiseite zu schieben und noch weitere Autogramm- und Bilderwünsche zu erfüllen.
Bei dieser Gelegenheit gab es wenige Sekunden, in denen seine „Unberührbarkeit“ plötzlich kurzfristig verflogen war. Einmal während er so unglaublich laut, befreit und natürlich loslachte und einmal als er von sich aus einen völlig unerwarteten, nahen Körperkontakt gewährte.
Die Überraschung war ganz auf meiner Seite!
In den Wochen danach (das Stück wurde um zwei Wochen in der Spielzeit verlängert wegen der großen Nachfrage und des sichtlichen Erfolges) kamen noch weitere Boardschwestern in den Genuss seiner Gesellschaft. Und selbst die, die kein eingefleischter Fan von ihm sind, waren ziemlich von den Socken beim Zusammentreffen mit ihm.
Kaum zu Hause, hatte Deutschland Mitte Juli auch schon das große Glück, als erstes Land die Komödie „Sterben für Anfänger/Death at a Funeral“ in die Kinos bringen zu können. Noch vor den USA (September 2007), Australien (Oktober 2007) und UK (November 2007). Ein Riesenprivileg!
Ein Lacherfolg erster Güteklasse. MM in der Rolle des trauernden Sohnes Daniel Howells, dem während der Beerdigungsfeier für seinen Vater die Rolle des tragik-komischen Spießers zukommt. Die seriöse Trauerfeier entgleist mehr und mehr, die merkwürdigen, lächerlichen Ereignisse überschlagen sich förmlich und MM als Daniel steht mittendrin wie ein hilfloses Kind, dem etwas weggenommen wurde. Die Dreharbeiten dazu fanden im Frühsommer 2006 statt, als KHM (die ebenfalls mitspielt) mit ihrem dritten Kind schwanger war. Das zu kaschieren (sie war im 5. und 6. Monat zu der Zeit) gelingt recht gut, obwohl mir der Sinn dafür abgeht, warum es überhaupt hatte kaschiert werden müssen, da sie doch im Film ebenfalls Mann und Frau spielen. Warum also sollte Jane Howells nicht schwanger sein, eine junge Frau wie sie? Nun ja…
Während bei uns die Sommerferien zu Ende gingen, verabschiedete sich MM in London von der Theaterbühne und brach vorübergehend seine Zelte in London ab. Er besuchte im August am Broadway das Stück „Frost/Nixon“ um sich über sein nächstes Filmprojekt besser ins Bild zu setzen. Dort wurde er von etlichen US-Amerikanerinnen umzingelt, die er ebenso freundlich und zuvorkommend mit Autogrammen versah, wie bereits zuvor seine Anhängerschaft in London.
Direkt von New York aus ging es weiter nach Los Angeles in die Universal Studios, zu zehnwöchigen Dreharbeiten an den Filmset von „Frost/Nixon“.
MM wird da den britischen TV-Reporter John Birt spielen, der als einflussreicher BBC-Manager eine nicht unerhebliche Rolle bei den ganzen Interviews zur Watergate-Affäre gespielt hat. Soll man der wilden Gerüchteküche Glauben schenken (zumindest ist diese Szene im Buch so beschrieben und es nähren sich daher mannigfaltige Hoffnungen, dass Regisseur Ron Howard es auch so gedreht haben wird), ist John Birt zu sehen, wie er splitterfasernackt in den Pazifischen Ozean rennt.
Es war übrigens aus recht zuverlässiger Quelle zu hören, dass ein Teil von Huntingdon Beach/Kalifornien für einige Tage wegen „Dreharbeiten“ abgesperrt war! *grins*
MM selbst sagte in einem Interview am 20. Juni 2007 zu dieser Thematik folgendes:
„Ein Film hält dir gnadenlos den Spiegel vor. Man muss enorm was tun, um nicht wabbelig rüber zu kommen. Festes Fleisch ist unabdingbar in solchen Szenen“. Gilt dies als Bestätigung, dass die Szene im Drehbuch vorgesehen ist? Ich denke mal, ja!
Vom Set drang bislang nur wenig nach außen, gewiss ist nur, dass MM als John Birt eine Brille tragen wird (wie übrigens als Terrence Butcher in „Incendiary“ auch!) und seine Haare leicht grau eingefärbt bekam. „Frost/Nixon“ spielt im Jahr 1977. Der Film ist im Kino für November 2008 vorgesehen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Golden Globes und Oscars 2009 ins Rennen gehen.
Nach Beendigung der Dreharbeiten (Ende Oktober 2007) kehrte MM in sein Londoner Haus zurück und hat bis Jahresende nur noch repräsentative Verpflichtungen. So z.B. als Mitglied der Jury bei den diesjährigen BIFAs am 28. November 2007.
Überraschenderweise kam kurz vor Weihnachten noch die Bestätigung, dass er in der BBC-Serie "Ashes to Ashes" eine Gastrolle spielen wird. Ausstrahlung Februar/März 2008.
So präsent wie 2007 war MM selten zuvor, was aber auch ein Indiz dafür ist, dass die Karriere weiter an Fahrt aufgenommen hat.
EIN GUTES JAHR! Zur „Leihgabe“ des MM-fremden Filmtitels möchte ich noch anmerken: Ein guter Film, in welchem ich Russell Crowe mal wirklich ansprechend fand. Allerdings hätte ich mir in dieser Rolle ebenfalls sehr, sehr, sehr gut einen anderen Schauspieler vorstellen können!
In diesem Sinne euch allen ein GUTES, SCHÖNES, ERFOLGREICHES 2008!