Bevor dieser Thread also wieder für ca. 11 Monate einfriert, kommt hier nun der versprochene Jahresbericht für 2011. Kein Anspruch auf Vollständigkeit, ich habe mir diesbezüglich aber alle erdenkliche Mühe gegeben.
Es ist in diesem Jahr einteilig ausgefallen... es war zu wenig für einen Zweiteiler. Für einen Einteiler ist es zwar beinahe ein bisschen viel, aber das wird schon gehen, denke ich. Viel Spaß beim Nachlesen und beim das vergangene Jahr aus MMs Sicht (bzw. aus der seiner Fans) noch einmal gedanklich an sich vorbeiziehen Lassen.
Jahresrückblick 2011
Und nun? Was war es? Das Überbrückungsjahr, würde ich sagen.
MM hat sich eine sehr lange Zeit sehr, sehr rar gemacht. Nachdem er im November 2010 vom Musketier-Set zurückkam und im Dezember letzten Jahres beim Chase Kinderhospiz nochmals kurz öffentlich auftrat, wurde es ganz schön still um ihn.
Hört man etwas über ihn, dann meist über Dritte, so z.B. wenn seine Frau mal eines ihrer Interviews gibt und man dabei erfährt, dass er ein überaus großzügiger und vor allem einfallsreicher Geschenke-Macher ist. Die Award-Saison findet fast ausschließlich ohne ihn statt, auch wenn Mini-Serien wie „Die Säulen der Erde“ oder „Any Human Heart“ Nominierungen einfahren können. Im März bekommt man MM entweder als Zuschauer im Theater bei diversen Auftritten von Kollegen zu sehen oder bei einer Aufzeichnung zur BBC Showcase TV, wo er sich ebenfalls beinahe unerkannt unter die Zuschauer mischt.
Am 6. März liest MM im Tricycle Theatre beim „English Pen Event“, dazu erscheinen auch die begleitenden Fotos. Außerdem erfahren wir am Rande dieser Veranstaltung, dass er nicht mit „Private Lives“ im Herbst an den Broadway gehen wird. Eine Entscheidung, die wir natürlich verstehen, die uns dennoch traurig stimmt. Am 20. März läuft er den Fleet-Halbmarathon in einer Zeit von 2Std.12Min. mit der Läufernummer 3252. Eine Lawine losgetreten hat er jedoch mit der Entscheidung, Urlaubsbilder aus dem Weihnachtsurlaub auf Mauritius öffentlich zu machen. Im Red-Magazin Ausgabe April 2011 kann man auf insgesamt sechs Hochglanzseiten Familie Macfadyen in ihrem Urlaubsparadies bestaunen. Dass ein sonst so öffentlichkeitsscheuer und zurückhaltender Mensch wie er sein Einverständnis gibt, sogar seine Kinder (nur in Seiten- oder Rückenansicht jedoch) ablichten und großflächig publik machen zu lassen, ruft äußerst kontroverse Diskussionen unter seinen Fans hervor.
Bei etlichen Proben und Vorstellungen von „Rocket to the Moon“ im NT, mit seiner Frau in einer Bühnenrolle, wird er gesichtet, natürlich auch bei der offiziellen Stück-Premiere (Press Night). Seit März 2011 ist MM auch die „offizielle“ Stimme der Food-Abteilung von Marks & Spencer, mittlerweile hat er bereits zig Werbespots u.a. für Ostern, Muttertag, usw. mit M&S Dine-in Specials gesprochen. Das also macht ein Schauspieler mit einer derart markanten Stimme vorrangig, wenn er nicht dreht. Im Mai gibt es dann doch mal wieder ein Bild, und zwar haben MM und andere an einer Gala des Royal Court Theatre teilgenommen und dort auch kleine unterhaltsame Einlagen gespielt und vorgetragen. Die Bilder zeigen einen mal ausnahmsweise wieder glattrasierten MM, der verblüffend einem ein ganz klein wenig in die Jahre gekommenen Tom Quinn ähnelt. Dazu bald mehr…
Dennoch (trotz gutem Aussehens an der Gala, trotz Halbmarathons) kommen Paparazzi-Fotos von einem rein privaten Familienausflug an die Öffentlichkeit, die MM und Frau zeigen, wie sie in deftige, fettige, riesige Burger hineinbeißen, dazu mehr als leger gekleidet sind, die Kinder und den Hund (Nana) im Schlepptau habend – prompt machen negative Schlagzeilen die Runde. Was soll man anderes von der britischen Klatschpresse erwarten, die in mageren Zeiten einfach in allem herumstochern, bis sie einen winzigen Aufhänger für üble Gerüchte gefunden haben.
Entgegenwirken kann man dem nur mit Fotos, die das ganze Gegenteil aussagen, so am 1. Juni 2011, als man ein exklusives Polo-Turnier in Chester besucht (der frischgebackene Duke of Cambridge spielt!), oder am 11. Juni bei einem Besuch im Legoland Windsor (Celeb-Day, alle mit Kindern sind eingeladen). Und immer noch in einem aussagekräftigen Tom Quinn Look…
Anfang Juni wird bekannt, dass eine Wiedervereinigung mit Joe Wright und Keira Knightley bevorsteht: MM wird in der Neuverfilmung des Tolstoi-Klassikers „Anna Karenina“ ab September/Oktober 2011 vor der Kamera stehen. Er übernimmt die Rolle des Bruders von Anna, dem Fürsten Stepan Arkadyewitsch Oblonsky, genannt Stiva. Ein Ruck geht also durch die Fangemeinde, vor allem, da auch langsam umfangreiches Promo-Material von „Die drei Musketiere“ veröffentlicht wird. Trailer, Bilder, Interviews - der Markt wird im Sommer förmlich damit überschwemmt.
Auf dieser Welle reitet auch ein Teil der Darcylicious-Fangemeinde, die sich Anfang Juli in der bayerischen Provinz trifft, um eine MM-lastige Filmlocation-Tour zu unternehmen. Das Basislager für drei Tage ist Bamberg, mit Tagesausflügen zu den wichtigsten Orten, an denen gefilmt wurde. Wir wandeln natürlich gerne auf MMs Spuren. In der Alten Hofhaltung in Bamberg, auf der Oberen Rathausbrücke und auf dem Domplatz, dann auch in der Würzburger Residenz , auf der Alten Mainbrücke und der Festung Marienberg. Ein besonderer Punkt der Reise bildet Schloss Weißenstein in Pommersfelden, das speziell auf MM einen großen Eindruck gemacht und ihm bleibende Erinnerungen verschafft hat. Dort gelingt es uns trotz einer geschlossenen Gesellschaft mit viel Überredungskunst eine extra Führung herauszuschinden, die uns die Muschelgrotte absolut exklusiv zeigt. Wir fühlen uns sehr geehrt, und just das war es auch, was MM an diesem Ort empfand: Das Privileg und die Ehre, dort filmen zu dürfen. Ähnliches gilt für das Antiquarium in der Residenz zu München, aber das liegt nicht in unserem Besuchsprogramm – leider.
Im August verdichten sich hartnäckig die Gerüchte, dass in der finalen Staffel von „Spooks“, mittlerweile die zehnte, ein Gesicht aus der Vergangenheit auftaucht und es ist – mit ein klein wenig Kombinationsgabe, gepaart mit Optimismus – nicht schwer zu erraten, dass MM dafür sehr hoch gehandelt wird. Die Wahrscheinlichkeit ist demnach nicht gering, dass er diese Erscheinung aus vergangenen Zeiten sein wird. Wiederaufnahme eines Themas, sozusagen.
Ja, und auch wenn man glaubt, die Zeit würde nie oder eben auch viel zu langsam vergehen, der September bricht an und mit ihm auf den Schlag kommen „Die drei Musketiere“ in die deutschen Kinos. In 3D! Welche Faszination! MMs Athos entpuppt sich als die Offenbarung schlechthin. Eleganz, Kraft, Gewandtheit und Intelligenz gepaart mit Zynismus, Melancholie, Gleichgültigkeit und Härte. Eine interessante und faszinierende Mischung. Mehr braucht man über diesen Film gar nicht sagen. Eines vielleicht noch: Die Möglichkeit einer Fortsetzung besteht.
Sehr zu unserer Enttäuschung bekommt Deutschland keine große Premiere mit Staraufgebot und rotem Teppich. Dieses Privileg erhält London am 14. Oktober 2011. London? Wo kein einziges Fitzelchen dieses Films gedreht wurde? Nicht einmal die Teile, die im und am Tower von London spielen! Und die bekommen den ganzen Auflauf - ha, wie fies ist das denn? Es ist ein bisschen, als hätte man den so hochgelobten deutschen Drehorten und unserer Gastfreundlichkeit damit nachträglich noch einen Tritt in den Hintern versetzt. Vor der aufwändigen Weltpremiere reist MM zum Filmfestival von San Sebastian, um dort Ende September persönlich den Film vorzustellen. Er wird fotografiert und interviewt mit einem Rauschebart im Gesicht, der Rübezahl alle Ehre machen würde – für die neue Rolle als Stiva Oblonsky, so hört man. Einen kurzen Blick auf diesen Vollbart konnte man zuvor bereits bei einer Vernissage in London werfen, die MM gemeinsam mit Gattin am 21. September besucht.
In San Sebastian also trifft er auf einige seiner Fans aus der Darcylicious-Gemeinde und wer nach dem persönlichen Gespräch mit ihm noch an seiner Rückkehr als Tom Quinn in „Spooks“ zweifelt, dem ist leider nicht mehr zu helfen. Die Hoffnung wandelt sich zur Gewissheit. Die Musketiere werden Mitte Oktober pompös in London der breiten Öffentlichkeit präsentiert, Interviews, Bilder, Fanbegegnungen, alles inbegriffen! Inzwischen haben sich auch die Bart-Skeptiker mit dem Vollbart MMs angefreundet; den Mann kann ja wahrlich kaum etwas entstellen.
„Spooks“ läuft im Septembers an und hinterlässt von Sonntag zu Sonntag immer mehr an Spannung, denn in den ersten Episoden werden geschickt minimale Hinweise auf das finale Erscheinen der mittlerweile bereits legendären Figur Tom Quinn platziert. Nur – wann taucht er endlich auf? Dass er auftauchen wird, dürfte ja da dem letzten Skeptiker klar sein. Das Geheimnis bleibt bis zur vorletzten Folge ein Geheimnis, danach wird es öffentlich: Es wird in der letzten Folge sein. Alle fiebern darauf hin. Das Erscheinen Tom Quinns rüttelt einen Abend lang Twitter auf, wo es das Gesprächsthema über etliche Stunden hinweg zu sein scheint. Auch wenn der Auftritt nur fünfundvierzig Sekunden dauert, so ist er doch nachhaltig und beeindruckend. Die Fangemeinde ist begeistert, denn es ist völlig klar, dass MM dies der treuen Fans wegen getan hat, dem Cameo allein deswegen zugestimmt hat. Seine Art zu zeigen, wie sehr ihm an seinen Unterstützern liegt. Danke!
Ab und zu hört man ein paar spärliche Berichte von Set von „Anna Karenina“, aber nichts, was von zentraler Bedeutung wäre. Mitte November kommen knapp dreißig sehr kurze Radio-Dokus auf Classic FM mit seiner Stimme als Erzähler heraus. Ansonsten scheint es, als würde es nach dem Hype um Athos und Tom Quinn auf unbestimmte Zeit recht ruhig um MM werden. Doch dann – am 20. November 2011 taucht ein Video von HungerTV auf, das der berühmte Fotograf Rankin erstellt hat, mit einem atemberaubend aussehenden MM, der in aussagekräftiger Schwarz-Weiß-Optik über sein Leben als Schauspieler spricht. Die Standfotos aus diesem Video sind fantastisch und sprechen für sich.
Den endgültigen Oblonsky-Look – nämlich einen ausgeprägten Oberlippen-Bart, also einen Schnauzer - bekommen wir am 9. Dezember zu sehen, als er gemeinsam mit Gattin in einer Schule in Hampton (vermutlich die, die Stiefsohn Myles besucht) in Dialog mit den Schülern tritt. Wenige Tage danach (15. Dezember 2011) besucht die Familie die Weihnachts-Aufführung des „Nussknackers“ und auch da sieht man den Oblonsky-Schnauzer, inzwischen auch lapidar „Pornstache“ genannt. Außerdem kursieren Bilder von MM mit Sohn Ralph, wie er diesen durch die Blitzlichter der anwesenden Fotografen-Meute in die Ballett-Vorführung geleitet.
Damit beschließen wir das MM Jahr 2011, das aufgrund der langen Abstinenz von Dreharbeiten oder Bühnentätigkeit des betreffenden Herrn (streng genommen nämlich von Dezember 2010 bis Oktober 2011, mit kurzer, wahrscheinlich nur ein paar Stunden dauernder Unterbrechung für „Spooks“, die Arbeit im Tonstudio für „Die drei Musketiere“ Erzählpart und die verschiedenen Radio- und Werbespots ebenfalls nicht gezählt) als Überbrückungsjahr bezeichnet werden kann. Hätten wir im September/Oktober nicht den Musketier-Film gehabt, hätte es sehr, sehr mau an der MM-Front ausgesehen, zumindest, was sein Erscheinen auf Bildschirm und Leinwand betrifft. Da hätte selbst der gute Tom Quinn als Einziger nicht viel reißen können.
Für 2012 steht uns hoffentlich keine so lange Dürreperiode bevor, auch wenn „Anna Karenina“ ebenfalls erst im Herbst herauskommen wird, so hoffen wir doch, dass MM sich noch anderweitig einbringt, vielleicht wieder ein bisschen was fürs Fernsehen macht oder sich gar wieder auf die Bühne wagt. Darauf trinken wir ein Gläschen – und aufs neue Jahr natürlich auch!
_________________ No, I can't, really... (MMs Antwort auf eine "freche" Frage von mir...)
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