Ich schicke mal voraus, dass ich ein ausgesprochener Mr. Bell Fan bin (hauptsächlich allerdings vom Mr. Bell in der Verfilmung ).

Und da ich mich an einige anregende Diskussionen im JA Board erinnern kann, die seine Person betreffen (Stichwort: Heiratsantrag :pfeif: ), will ich auch allen anderen/neueren N+S Fans die Möglichkeit geben, hier ausgiebig zu diskutieren!!!

Wie gesagt, ich mag Mr. Bell total gerne. BP hat ihn meiner Meinung nach unglaublich gut verkörpert (und er sieht auch besser aus, als im Buch beschrieben... aber das nur nebenbei ).
Auch was diese "Antragsszene" angeht finde ich, dass das toll gemacht worden ist und auf mich keineswegs komisch/anstößig wirkte... und wenn ich nicht wüßte, dass es da noch einen gewissen TDH CMO gäbe, hätte ich seinen "Antrag" doch glatt angenommen

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For the love of Camelot!!!

Ich hab das Buch fast durch und Mr.Bell ist immer noch nicht aufgetaucht

Die "Antragsszene" im Film ist wirklich ein bißchen wiedersprüchlich, als er sagt, er hätte nie daran gedacht, zu heiraten, erwartet man sowas, aber andererseits hat Margaret ihm doch gerade durch die Blume gestanden, daß sie in Thornton verliebt ist, da macht ein Antrag wirklich keinen Sinn.

Mr.Bell hat eher einen merkwürdigen Eindruck auf mich gemacht, als er das erste Mal bei den Hales auftaucht und Bemerkungen darüber macht, daß Margaret eine schöne junge Frau geworden ist, da hatte er was von "dirty old man".

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Hm... weiss nicht... vielleicht bin ich da nicht so empfindlich, aber ich fand seine Aussage eher charmant..

Und zu der Antragsszene:
Er hat das ganze ja extra so ausgedrückt, dass er gehofft hatte (aber es jetzt offenbar nicht mehr tat), dass sie sich um ihn "kümmern" würde. Ich denke, er sagt es extra so, weil er in dem vorangegangenen Gespräch (und wohl auch noch früher) schon festgestellt hat, dass Margaret durchaus Gefühle für JT entwickelt hat. Gut, strenggenommen hätte er sich das dann alles sparen können , aber ich finde, das gibt dieser ganz "Geld-hinterlassen-Geschichte" einen etwas realistischeren Touch, als wenn er ihr einfach aus blauen Himmel heraus sagt: "Hier Mädchen, nimm mein ganzes Geld! einfach so!"

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Im Buch bin ich jetzt auf eine Szene gestoßen, wo Mr.Bell Mr.Hale vorschägt er solle zu ihm nach Oxford ziehen und Margaret solle ihnen beiden den Haushalt führen. Vielleicht bezieht er sich darauf ? Wenn ich die Drehbuchautorin im Kommentar richtig verstanden habe war es nicht beabsichtigt, daß die Szene mit Margaret wie ein Antrag ausssehen sollte.

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Dass die Produzenten das daraus beziehen, glaube ich auch. Dass es nicht wie ein Antrag aussehen sollte... und in meinen Augen sieht es auch nicht wirklich so aus... dafür hätten sie ihn dann vielleicht nicht unbedingt sagen lassen sollen, dass er eigentlich immer zu busy being an oxford academic war, um zu heiraten. Das kann dann schon dazu führen, dass manch einer das für einen verkappten Antrag hält... Macht das irgendwie Sinn?

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Abgesehen von dem komischen Heiratsantrag finde ich Mr. Bell einfach super. Neben Fanny gehört er zu den "leichteren" Charakteren, er ist einfach witzig, stochert immer in Dingen rum, die anderen peinlich sind, und zündelt immer irgendwie herum. Wenn Margaret gerade mal durchschnaufen kann, fängt er wieder damit an, dass der eine Arbeiter bei Thornton arbeitet und beim Begräbnis von Mrs. Hale muss er ganz unschuldig den armen Thornton von Henry Lennox´interest erzählen.

Das tut er im Buch aber auch, wenn auch später, nach Mr.Hales Tod. Er fragt Thornton sogar ganz unverfroren, ob er eine "tenderness" für Margaret hat, auch wenn er Margaret mit seinen Sticheleien in Ruhe läßt und sie nicht auf Miss Latimer aufmerksam macht. Ich würde nicht sagen, daß er im Film "out of character" ist.

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Ich mag ja die Stelle, wo er bei JT im Büro ist und ihm mitteilt, dass er nach Südamerika abhaut und Margaret alles kriegt. Wie er da versucht JT zu sagen, dass sie ganz anders über ihn denkt...und JT nichts hören will. da hab ich immer so das Gefühl, das Mr. bell dann denkt : na, dann eben nicht, du hast ja keine Ahnung... ...und dann natürlich die geschichte mit Mr.Bells hand, die JT nicht nimmt.

An dieser Stelle könnte man den guten John natürlich schütteln, weil er nicht auf Mr.Bell hört. Andererseits hat ihn dieser schon oft auf die Schaufel genommen und in dieser Situation vertrtägt er seine Sticheleien nicht - der Ärger mit der Mill, Margaret als sein Landlord - das ist alles zu viel für ihn - er kann ja nicht wissen, dass Mr. Bell ihm diesmal helfen will.

Ich glaub ja Mr.Bell will Margaret und Thornton nicht ärgern sondern verkuppeln und versucht beide in die richtige Richtung zu schubsen, indem er ihnen einredet, sie hätten Anlaß zur Eifersucht. Dummerweise ahnt er nichts von Frederick und weiß nicht wie es in Margaret und Thornton wirklich aussieht - dann hätte er bestimmt darauf verzichtet, sie noch mehr zu quälen.

Im Buch ist das so grausam als Thornton durch Mr.Bell das erste Mal erfährt, daß Margaret einen Bruder hat und für einen Moment Hoffnung schöpft und dann behaupted Mr.Bell, Frederick sei ganz bestimmt nicht in Milton gewesen, als seine Mutter so krank war und der Fremde sei vielleicht Henry Lennox.

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Findet Ihr nicht auch, dass BPs Mr.Bell den Film ziemlich auflockert. Ich mag jedenfalls die Szenen mit ihm und er ist ein fescher Kerl, bisschen alt, aber immer noch very elegant (bis auf die karierten Hosen).
Auch sein Abgang passt zu ihm. Er jammert nicht rum, sondern plant einen stilvollen Abgang von dieser Welt.

Aber keiner sieht mit karierten Hosen so gut aus wie Mr. Bell!!

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Den Eindruck hatte ich auch. Auch deshalb, weil er ja noch versucht, Thornton die Wahrheit über Frederick zu sagen.
Und ja, ich hätte Thornton auch erwürgen können, weil er nicht zuhören wollte! Ich hab's ja schon mal gesagt: Man müßte Thornton und Margaret in ein Zimmer sperren und erst wieder rauslassen, wenn sie sich endlich einig sind!



Aber Mr Bell hat das wirklich nicht getan, um Thornton zu ärgern, sondern weil er es nicht besser wußte. Ich bin im Buch gerade an die Stelle gekommen, wo Margaret in London mit Henry und Mr. Bell konferiert, wie man Frederick helfen könnte und dabei erwähnt, daß er in England war, was Mr. Bell erst gar nicht glauben wollte. Dann fragt er nach, wann das war, und als er es erfährt sagt er: "Why, some one asked me if he had not been over then, and I denied it stoutly - not many weeks ago - who could it have been? Oh! I recollect!"

Aber mir gefällt Bell im Film auch besser als im Buch. Er hat irgendwie mehr Biß.

Und selbst, wenn es ein Heiratsantrag hätte sein sollen, solche Arrangements waren in der damaligen Zeit gar nicht ungewöhnlich. Immerhin hätte Margaret als unverheiratete junge Frau nicht bei ihm leben können. Und wenn er sie gut versorgt wissen wollte, nachdem sie ohne Familie war, wäre das wohl der einzige Weg gewesen.

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I am in the Charybdis of passion, and must perforce circle and circle ever nearer round the fatal centre.

Im Buch bittet Margaret Mr.Bell ja ausdrücklich Thornton zu sagen, was es mit Frederick auf sich hat, während sie ihn im Film bittet genau das nicht zu tun. Von daher kann man Mr.Bell nicht vorwerfen, daß er Thornton gegenüber nur ein paar Andeutungen macht.

Ich weiß nicht, warum er im Buch nichts unternimmt, ich vermute weil er schon zu krank war. Er hat doch gemerkt, daß zwischen den beiden was im Busch ist und wie wichtig es Margaret, daß Thornton versteht, warum sie so gehandelt hat. Es sieht ihm eigentlich nicht ähnlich sowas auf die lange Bank zu schieben.

BTW ist es nicht merkwürdig, daß Mr.Bell am Anfang Fredericks Pate ist und mit Margaret gar nichts zu tun hat, und später Margarets Pate ? An eingen Stellen hat die gute Mrs.Gaskell ein bißchen geschlampt, scheint mir. So heißt Edith's Mann erst Cosmo und später Sholto, der Polizeiinspektor heißt Watson, genau wie Fanny's Mann und mit dem zeitlichen Ablauf bin ich auch noch nicht ganz im Reinen, mal heißt es, sie war 18 Monate in Milton, dann wieder 3 Jahre...

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Geb mich geschlagen!!!!