Dann bin ich mal die Erste, die hier was schreibt.

John Thornton haben wir schon und werden wir noch gründlich analysieren. Mich interessieren aber eure Gedanken zu Margret.
Auch wenn Ihr mich jetzt lyncht, so ist für mich die Margret im Buch sympathischer als die von DDA gespielte. Das ist keine Kritik an DDAs schauspielerischer Leistung. Ich finde gerade ihre Darbietung bpsw. in der letzten Szene umwerfend.
Vielleicht spielt dabei auch die Tatsache eine Rolle, dass im Buch die Gedanken MHs besser transportiert werden können. Man kann ja auch die Veränderung ihrer Gefühlslage besser mitverfolgen.
Also, was denkt Ihr dazu?

Ich bin ja gerade erst auf Seite 50, aber ich finde es interresant, wie sehr sich Margaret von ihren Verwandten unterscheidet. Sie paßt im Grunde weder nach London noch nach Helstone. Sie fängt an, selbständig zu denken und hat ein schlechtes Gewissen, weil sich genau das nicht für eine Frau oder eine gute Tochter oder eine gute Christin gehört.

Viele Kleinigkeiten sind bezeichenend, wie sie als kleines Mädchen ihren Kummer, nach London geschickt worden zu sein, vor ihrem Vater verbirgt, um ihn zu schonen oder wie sie Trauer trägt für einen entfernten Verwandten, der ihr wahrscheinlich gar nichts bedeutet und noch nicht ahnt, was ihr bevorsteht.

Es gibt eine Szene, wo sie sich über "people in trade" mokiert und fast genau wie Darcy klingt...Offenbar hat sie keine wirklichen Freunde, die Schäfchen ihres Vater stehen ja nicht auf dem gleichen Level wie die Hales, sondern sind Objekte für ihre Wohltätigkeit - genau die Art von Wohltätigkeit, für die die Leute im Norden zu stolz sind. Und die Hales sind sich zu fein, um mit der Familie des Kutschenbauers zu verkehren, die wahrscheinlich die einzigen halbwegs gebildeten Leute in der Gegend sind. Margaret wird sich noch umgucken...

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Ich glaub bei C19 gabs mal die Diskussion, ab wann sich Margaret in Thornton verliebt (oder war das hier im alten Forum?) Ich vertrete, nachdem ich am Sonntag beim Anschauen gezielt darauf geachtet habe, folgende Theorie: So ziemlich von Anfang an. Gut, nicht gleich verliebt, aber ich denke sie findet ihn recht schnell attraktiv und anziehend (die Szene, in der sie die Mutter nach dem Arzt fragt, und ihn dabei aus dem Fenster im Hof beobachtet, oder auch das Gespräch mit Higgins.."Bulldog").
Auf dem Ball find ich wird das ziemlich deutlich, dass sie ihn sehr anziehend findet, ich mein, die Blicke sagen doch alles, und dann noch dieses knisternde Händeschütteln. Erst am Esstisch, als die Sprache auf ihre Unterstützung der Streiker kommt, merkt sie praktisch, dass sie diesen Mann aber gar nicht mögen "darf", weil er ja eigentlich der "böse" ist. Ich finde es so süß, wie sie am Ende ihrer Diskussion sich bedauernd den Mund mit der Serviette abtupft, un er sich ganz cool, und mit einem unwiderstehlichen Lächeln jemand anderem zuwendet.
Beim Heiratsantrag hat sie im Prinzip das gleiche Problem. Meiner Meinung nach ist sie da bereits in ihn verliebt, gesteht es sich aber selbst nicht ein, und versucht sich davon zu überzeugen, dass er ein gemeiner Kerl ist, der sie nur besitzen will, und den sie ja gar nicht leiden kann...
Erst später erkennt sie (endlich!) seinen guten Eigenschaften, er rettet sie bei der Polizei, er stellt Higgins da, er ist ein guter Freund für ihren Vater,etc.
Erst da gesteht sie sich ein, dass sie ihn liebt, denkt aber dass es zu spät ist - hach, aber wir wissen es ja besser, und ich könnte sie jedesmal bei seinem Antrag schüttlen, und würd ihr am liebsten eine hausen, weil sie so blöd ist und ihn ablehnt! Hab mich beim ersten Mal schauen total drüber aufgeregt, wie blöd sie doch ist...
Was denkt ihr?

Ich würde vielleicht nicht gleich unbedingt "verliebt" ( für den Anfang ) sagen...sie mag ihn, sie find ihn interessant...hmmm...ist man dann schon verliebt ?... :gruebel:

Mr.Thornton war gerade zum Tee und immerhin hat sie gemerkt, daß er ein anziehendes Lächeln hat, das ist doch ein Anfang. Aber ansonsten scheint sie zu glauben, er sei total unter ihrer Würde. Die allererste Begegnung im Buch ist natürlich ganz anders als im Film, aber es wird deutlich, daß sie ihn als Mensch oder als Mann eigentlich gar nicht wahrnimmt, während er sich, so stolz er doch sonst ist, von ihr einschüchtern läßt und ihr ihren Hochmut nicht übelnimmt.

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ich würde sagen, sie verliebt sich erst ziemlich spät in ihn, weit nach dem Heiratsantrag. Ich würde sagen, in der Zeit, wo ihre Mutter so krank und er dennoch immer noch treu zu Besuch kommt, regen sich wirkliche Gefühle für ihn bei ihr.
Angezogen war sie vielleicht schon von Anfang an von ihm, aber eher weil er so anders ist als die Männer und Menschen, die sie bisher kennen gelernt hat.

Ich finde es auch unheimlich schwer zu sagen, wann sie sich letztendlich verliebt. Ich glaube auch, dass sie ihn zunächst interessant/anziehend fand, aber erst nach dem Antrag werden ihr ja sozusagen die Augen geöffnet bzw. merkt sie erst so richtig, was er für ein Mensch ist... aber den ganz genauen Zeitpunkt mag ich auch nicht zu bestimmen... das war doch eher gradually ... also so nach und nach immer ein bisschen mehr...

Ich bin beim Lesen grade so schön mittendrin im Prozess. Ich glaube, sie doch eine ziemliche verletzliche Seele, trotz aller scheinbarer Selbstsicherheit. Und ich glaube, dass sie nichts lieber wollte, als so verstanden zu werden, wie sie wirklich war. Da sie das aber mit der Bahnhofsszene voll vermasselt hat, konnte sie plötzlich an nichts anderes denken, als sich in seinen Augen "reinzuwaschen". Und man weiß ja wie das endet, wenn man sich zu viele Gedanken nur um eine Person macht, von der man auch noch so angestrengt vermieden wird.....

@ aischa


ähnelt dem Verhalten von Elizabeth Bennett, nachdem sie unerwartet auf Darcy trifft, schon ab da ist ihr sehr wichtig, was er von ihr denkt; auch Jane gegenüber
Margaret stellt John gegenüber mindestens zweimal dar, dass sie eine bessere meinung von ihm hat, als er von ihr - irgendwie scheint sie insgeheim zu hoffen, er würde das gleiche gleichen oder mindestens so andeuten

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anubis


....because I love you.

Ich denke, zumindest im Film findet sie ihn zwar attraktiv, aber weit unter ihrer Würde. Sie verliebt sich erst nach dem Heiratsantrag in ihn, als sie seinen wahren Wert erkennt.

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I am in the Charybdis of passion, and must perforce circle and circle ever nearer round the fatal centre.

warum eigentlich unter ihrer würde? woran kann man im film erkennen, das dies der fall ist; in dieser hinsicht äußert sie sich doch nicht wirklich...
und sie ist doch auch "nur" tochter eines (ex)Pfarrers

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anubis


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Ich finde auch, im Buch kommt das viel deutlicher raus.
Im Film haben sie das ganze auch anders umgesetzt, damit es dem heutigen Geschmack mehr entspricht und die Menschen sich ein bisschen besser mit Margaret identifizieren können... denke ich.

sehr schön finde ich die Geste von Margaret an John´s Mutter, als sie dann fast am Schluss nach Milton kommt
letztendlich gesteht sie ihr auch ganz offen ihren fehler ein, John abgelehnt zu haben und man glaubt ihr auch, als sie sagt, sie ist nicht gekommen um ihren Besitz anzuschauen
ihr fast flehentlicher Blick aus dem fenster rührt einen
ich denke fast, hätte man hier im film die abschließende Begegnung angesetzt, wäre dies bestimmt auch reizend gewesen
...Margaret vor einer der Maschinen, John sehnsuchtsvoll schauend, den Arm liebevoll um sie gelegt, versunken im zarten Kuss...
so oder ähnlich könnte es gewesen sein

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anubis


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Wäre auch ne Möglichkeit gewesen

Aber das schöne ist ja gerade auch diese Symbolik, dass sie sich in der Mitte auf dem Weg von/nach Norden/Süden treffen!

auch wieder richtig
ist doch so schon am schönsten....

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anubis


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