Hm, ich denke das auch JT einen Thread braucht.
Ich schaue gerade N&S und finde es wieder "komisch", dass man ihn erst sieht, wie er einen Arbeiter verprügelt und dann , in seiner nächsten Szene kann er sich nicht zwischen Aristoteles und Plato entscheiden.
Eben nicht nur ein "overbearing master" ?!

Ich glaube, genau dieser Kontrast ist es, der ihn für den (weiblichen?) Zuschauer interessant macht. Zunächst ist man völlig entsetzt von diesem rumbrüllenden Ungeheuer (mmmh... toll ) und dann macht er plötzlich auf gebildet und meint auch noch er "has a temper" hnmacht:

Ich weiß ja nicht (es ist ja schon etwas später ), viellecht soll uns die Prügelszene ja suggerieren, daß der Mann

a) athletisch ist und
b) auch in anderen Situationen zu leidenschaftlichen Reaktionen neigt ???

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Endlich ein John Thornton Thread!!!
Ich find diesen Einstieg nicht schlecht. Ungeheuer entpuppt sich ziemlich schnell als humanes, gebildetes,nettes Wesen. Ich glaube, das ist es, was Margaret überhaupt auf ihn aufmerksam werden lässt. Ein Mann mit Widersprüchen. Kein Leichtgewicht wie Henry. Es hat schon was Faszinierendes an sich, wenn man/frau jemanden zunächst unsympathisch findet und dann so nach und nach entdeckt, dass der erste Eindruck getäuscht hat.

Mir hat der Einstieg auch gut gefallen. Es ist im Film wahrscheinlich auch schwierig darzustellen, daß Thornton eigentlich ein leidenschaftlicher Mann ist, der sich (gewöhnlich) allerdings unter Kontrolle hat, nicht nur ein Langweiler wie Henry, der immer nur in der Gegend herumsteht. Im Buch, wo ja die Gedanken und Gefühle Thorntons geschildert werden, ist das einfacher. Und so ein kleiner Temperamentsausbuch hat doch auch was für sich... :evilgrin:

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I am in the Charybdis of passion, and must perforce circle and circle ever nearer round the fatal centre.

Außerdem meinten die Produzenten ja auch, dass sie dadurch auch Margaret sympathischer darstellen konnten, deren alleinige Abneigung gegen shoppy ppl sie beim Publikum sehr schlecht dastehen lassen würde...

Beim erstenmal N+S war ich zunächst auch sehr geschockt wegen dieser Prügelszene, inzwischen finde ich, der Scriptschreiberin ist da echt ein Highlight gelunden (neben der Schlussszene selbstverständlich!)

Ja, stimmt. Im Buch wirkt sie aufgrund dieses Vorurteils ja auch schon ziemlich arrogant, und das, obwohl man sich eher in die Hintergründe einlesen kann. Im Film hätte das schon sehr unsympathisch gewirkt, insbesondere auf Zuschauer, die von den Klassenschranken der damaligen Zeit überhaupt nichts wissen...

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Das finde ich auch. Zunächst dachte ich auch "Autsch, das tut richtig weh." Habe aber auch gleich gedacht, dass die Szene ganz sicher nicht übertrieben dargestellt wird. Damals gab es keine Gewerkschaft oder ähnliche Organisationen, die, mehr oder weniger, die Arbeiter vor derartigen Übergriffen geschützt hätten. Es gab Menschen in diesem Klassensystem, die einfach als geringer angesehen wurden. Kann mir sehr gut vorstellen, dass damals aus noch ganz geringeren Gründen einfach losgeprügelt wurde...

Vielleicht ist die Szene zu extensiv geraten, vielleicht hätte der letzte Kick in den Bauch des am Boden liegenden Stephens nun wirklich nicht sein müssen - aber um das Publikum unter den emotionalen Schock zu setzen, wie das eben von Sandy Welch voll beabsichtigt war, kann ich mir leider keine andere Einführungsszene vorstellen. Ein einfaches Zeigerfinger heben (Du, Du ) und ein eleganter Rausschmiss () hätten eben nicht den gewünschten emotionalen Aufschrei beim Publikum bewirkt. Man hätte sofort auf Thorntons Seite gestanden, Motive und Handlungsweise sofort verstanden. Und damit hätte Margaret wieder, wie im Buch, mit ihrer Arroganz den Schwarzen Peter (auch bekannt als A..karte) gezogen...

schlumeline

Naja, der letzte Bauchtritt hätte wirklich nicht sein müssen....und er schreit ja auch noch "better they starve than burn to death" (die Kinder)....aber die Szene, ist hervorragend gelungen....und bei seinem nächsten Auftritt, erklärt er sich dem Publikum immerhin gleich mit "I have a temper", und warum er genau in diesem Moment, und aus diesem Grund so ausgeklinckt ist!

Für Margaret ist das zwar keine Entschuldigung...aber fürs Publikum hat er erst mal wieder Gutpunkte gesammelt!

John Thornton ist ein sensibler, stolzer, starker und trotzdem verletzlicher, und auch unsicherer Mann...der sich so ganz nebenbei, ohne wenn und aber in eine Frau verliebt, und trotz der sehr entschiedenen Ablehnung ihrerseits, nicht mehr von ihr loskommt!
Der "Darcy-Effekt" (auch wenn ihr das nicht gerne hört ) hat wiedermal zugeschlagen!

Das scheint uns Frauen unglaublich anzuziehen, dieser verletzliche Stolz, eigentlich völlig verloren zu sein, aber trotzdem nicht W.O. zu geben...Stärke zu zeigen.
Und die unerschütterliche Zuneigung seinerseits, ist der Sache natürlich auch nicht gerade abträglich.
Wer will nicht ohne Kompromisse geliebt werden....

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Die Prügelszene macht dem Zuschauer nicht nur klar, warum Magaret Thornton nicht mag (das Standesproblem wird dem zeitgenössischen Leser klar gewesen sein und nicht so snobbistisch gewirkt haben wie heute), sie macht auch klar, warum ihre Abneigung so groß ist, daß sie blind ist für Thorntons Aussehen

Bevor ich angefangen habe, daß Buch zu lesen, konnte ich mir nicht vorstellen daß RA eine andere Wirkung auf Margaret haben könnte als auf alle anderen Frauen - aber bei ihr kann ja auf keinen Fall von Liebe die Rede sein, ehe er sie vor der Polizei rettet und sie den Gedanken nicht erträgt, daß er sie als Lügnerin verachten muß.

So gesehen ist RA eine klare Fehlebesetzung, denn der John Thornton im Buch wird von Margaret als "plain" beschrieben und er selbst ist unter anderm eifersüchtig auf Margarets vermeintlichen Liebhaber, weil der "dark, slight, elegant and handsome" ist und er selbst "rough and stern and strongly made".

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Der JT aus der Verfilmung erscheint mir aber auch nicht gerade als slight and elegant... da passt das das "rough and stern and strongly made" schon viel eher. Vor allem wenn man ihn dann mit Frederick vergleicht!!! :ja:

Und auch auf den ersten Blick würde ich ihn nicht als allgemein "handsome" einstufen.... bei mir entwickelte sich das tatsächlich erst im Verlauf des Films, dass er mir immer gutaussehender erschien

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For the love of Camelot!!!

Unter "rough and stern and strongly made" stelle ich mir doch noch etwas sagen wir mal Massiveres vor. Und elegant ist Thornton im Film allemal währens er im Buch für einen Ladenbesitzer durchgeht. Aber natürlich besteht der Gegensatz zum "pretty boy" Frederick nach wie vor...

Ich finde ja, RA hätte (vom Äußeren her) einen besseren Darcy und CF oder MM einen besseren Thornton abgegeben. Er hat was "aristokratisches" das ich mit Darcy, aber nicht mit Thornton verbinde und das ich bei CF und MM vermißt habe.

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Hmmm... nee also MM oder CF als Thornton *kopfschüttel*. Kann ich mir leider nicht so gut vorstellen. CF kann meiner Meinung nach den ultimativen upper class snob raushängen lassen/darstellen , aber keinen Mill owner, der sich die Hände (mit Arbeit) dreckig macht.... nein wirklich nicht...

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For the love of Camelot!!!

Ich muß auch sagen, dass ich weder CF noch MM als Thornton sehe...nein...was vielleicth auch daran liegt, dass Ich da einfach immer RA im Kopf habe.

Aber, nein, bei CF bin ich mir ganz sicher, dass er da nicht "passt".

Nein, MM oder CF hätte ich mir als Thornton überhaupt nicht vorstellen können.



Hm, ja, da ging's mir ähnlich. Obwohl - in der allerersten Szene, kurz bevor er auf den armen Stevens losgeht, da sieht er ganz kurz richtig gut aus. Aber irgendwie dauert es dann doch eine ganze Weile, bis er - zumindest mir - wirklich gutaussehend vorkam... kann das irgendwie schlecht erklären... :gruebel:

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