Ich sehe diese Art der neuen Vermarktung völlig konträr zu Dir, Miou, und befürworte sie. Wieso sollten gewisse Bücher einer Gruppe Menschen, die nicht die Zeit und Muße (oder aber auch den schulischen Hintergrund) haben, sich damit zu beschäftigen, vorenthalten bleiben und nicht für ein größeres Publikum"angepasst" werden? Wieso liest man Bücher, wenn nicht wegen des Inhalts? Weil es en vogue ist?
Ich denke mal, dass der Knackpunkt , weshalb viele sich an ältere Werke nicht wagen, in erster Linie die Sprache ist. Wer liest - oder gar versteht - denn heute noch diese Texte? Ich bin ein altes Semester und habe in der Schule im Englischunterricht noch Shakespear in der (fast) Original-Version gelesen, aber ich kann nicht behaupten, dass es eine leichte Lektüre war, wenngleich sie uns immens Spaß machte.
Inhaltlich sind die Werke sicherlich nicht nur für Liebhaber des Genres interessant und spannend, aber es bedarf doch (würde ich zumindest behaupten) eines gewissen Maßes an Selbstdisziplin sich "einzulesen" und nicht rasch das Handtuch zu werfen. Das trifft, meines Erachtens, nicht nur auf die englischsprachigen, sondern auch auf viele deutsche "Klassiker" zu. Wie oft hört man aus Kreisen durchaus belesener und interessierter Bücherwürmer, dass jemand ein Buch beiseite legte, weil "es so kompliziert zu lesen" sei? Ist das nicht schade und enttäuschend?
Möchten wir Bücher und deren Inhalt wirklich irgendwann nur noch in einem kleinen Kreis elitär Bibliophiler diskutieren können?
Wieso also nicht die alten Meister in "vereinfachter" Form und akustisch "nett aufbereitet" einem breiteren Publikum schmackhaft machen?
Ich sehe nicht, dass man den Werken damit ihre Daseinsberechtigung nimmt - es bleibt immer noch jedem freigestellt, sich lieber das Original in aller Ruhe abends vor dem Kamin zu Gemüte zu führen.
Solange inhaltlich keine Änderungen vorgenommen werden, habe ich mit "moderner Vermarktung" keine Probleme.